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WRC Rallye Monte-Carlo: Bericht Thierry Neuville triumpierte zum zweiten Mal nach 2020 bei der Rallye Monte-Carlo
Motorsport Images

WRC Rallye Monte-Carlo 2024: Neuville bezwingt "Monte"-Master Ogier

Thierry Neuville setzt sich in einem spannenden Kampf gegen Sebastien Ogier durch und gewinnt die Rallye Monte-Carlo zum zweiten Mal

Hyundai-Pilot Thierry Neuville hat die Rallye Monte-Carlo, den Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2024, gewonnen. Der Belgier setzte sich in einem spannenden Duell gegen Sebastien Ogier (Toyota) durch und verhinderte damit den historischen zehnten "Monte"-Sieg des Franzosen.

Nach 17 Wertungsprüfungen über insgesamt 324,44 Kilometer hatte Neuville im Ziel 16,1 Sekunden Vorsprung und gewann damit zum zweiten Mal nach 2020 die Rallye Monte-Carlo. Insgesamt war es der 20. WM-Sieg für Neuville, der zudem die Powerstage gewann.

"Mir fehlen die Worte. Es war ein großartiges Wochenende, ich habe mich im Auto so wohl gefühlt. Das ganze Team hat einen tollen Job gemacht, das gesamte Paket hat sehr gut funktioniert", sagt Neuville über Rally.TV. "Wir müssen weitermachen, aber wir freuen uns sehr, über diesen Sieg."

Dritter wurde Elfyn Evans (Toyota, + 45,2 Sekunden), der die Rallye bis zur Halbzeit angeführt hatte. Vierter wurde Ott Tänak (Hyundai) vor Adrien Fourmaux (Ford), Andreas Mikkelsen (Hyundai) und Takamoto Katsuta (Toyota). Auf dem achten Gesamtrang folgte mit Yohan Rossel (Citroen) der Sieger der WRC2-Wertung. Mit
Pepe Lopez (Skoda) und Nikolai Gryasin (Citroen) komplettierten zwei weitere WRC2-Piloten die Top 10.

Die 92. Ausgabe der Rallye Monte-Carlo war bei trockenem Winterwetter über weite Strecken eine reine Asphaltrallye. Nur an wenigen Stellen waren die Straßen vereist. Von den guten Bedingungen und seiner Startposition eins profitierte zu Beginn Evans, der die Rallye von der ersten Wertungsprüfung an anführte und zwischenzeitlich einen Vorsprung von 18,8 Sekunden auf die Konkurrenz hatte.

Doch im Laufe der Rallye übernahmen Neuville und Ogier das Kommando, während Evans ab Samstag nicht mehr mithalten konnte - unter anderem aufgrund zeitweiliger Probleme mit dem Hybridsystem. Auf der zehnten Wertungsprüfung verlor der Waliser seine Führung an Neuville, kurz darauf zog auch Ogier an seinem Teamkollegen vorbei.

Ogier erkennt an: Neuville war schneller

Am Samstagnachmittag entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch zwischen Neuville und Ogier. Auf der 13. Wertungsprüfung übernahm der Franzose kurzzeitig mit nur 0,8 Sekunden die Führung, ehe Neuville zurückschlug. Vor dem Schlusstag trennten die beiden nur noch 3,3 Sekunden.

Doch Ogiers Traum vom zehnten Sieg bei der Rallye Monte-Carlo war am Sonntagmorgen schnell ausgeträumt. Neuville zog dem Toyota-Piloten auf den ersten beiden Wertungsprüfungen des Tages bis auf 13,5 Sekunden davon. Diesen Rückstand konnte Ogier in der Powerstage auf dem berühmten Col de Turini nicht mehr wettmachen.

"Es war ein toller Kampf gegen Thierry. Hut ab vor ihm, er war an diesem Wochenende wirklich schnell", sagt Ogier gegenüber Rally.TV. "Für mich war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Am Monatg musste ich mich von jemandem verabschieden, der mir sehr wichtig war. Eine Person, die mich in den Motorsport gebracht hat und mir mein erstes Kart gegeben hat."

Tänak bleibt nach frühem Ausrutscher Rang vier

Tänak musste sich bei seinem ersten Start nach der Rückkehr ins Hyundai-Werksteam mit Rang vier begnügen. Ein Ausrutscher am Freitagmorgen auf der dritten Prüfung, als sich der Este auf einer der wenigen vereisten Stellen gegen einen Zaun drehte, kostete ihn rund 40 Sekunden. Abgesehen davon konnte Tänak zu Beginn der Rallye das Tempo der Schnellsten nicht mitgehen, kam aber im Laufe der Rallye immer besser in Schwung.

Mit Rang fünf holte Fourmaux bei seinem Comeback im Rally1-Cockpit von M-Sport das Maximum heraus. Der Franzose zeigte eine fehlerfreie Leistung, was ihm in der Vergangenheit oft nicht gelungen war. Für Teamkollege Gregoire Munster endete die starke Leistung bei seinem erst dritten WRC-Start im Rally1-Auto auf der zwölften Wertungsprüfung unglücklich.

In einer Linkskurve rutschte der Luxemburger mit vergleichsweise geringer Geschwindigkeit von der Straße. Ein Holzgeländer stoppte seinen Ford Puma Rally1, doch das Auto blieb mit den rechten Rädern knapp neben dem Asphaltrand hängen und Munster konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Da sich an dieser Stelle keine Zuschauer befanden, kam Munster nicht weiter und musste für diesen Tag aufgeben.

Epischer Dreikampf in der WRC2

Mikkelsen hatte bei seiner Rückkehr in die Königsklasse der Rallye-Weltmeisterschaft nach vier Jahren Abstinenz und bei seinem ersten Start in einem Hybridauto große Anlaufschwierigkeiten und kam mit über fünf Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen Neuville ins Ziel.

Katsuta war am Freitagmorgen an der gleichen Stelle wie Tänak von der Strecke gerutscht, blieb im Graben stecken und konnte sich erst nach gut fünf Minuten mit Hilfe einiger Zuschauer befreien.

Noch spannender als das Rennen um den Gesamtsieg war der Kampf in der WRC2-Klasse, wo sich Rossel, Lopez und Gryasin einen packenden Dreikampf lieferten, bei dem sie über weite Strecken nur durch wenige Sekunden voneinander getrennt waren und die Positionen immer wieder wechselten. Mit einer dominanten Vorstellung auf der Powerstage fing Rossel seine Rivalen noch ab und schob sich von Rang drei an die Spitze der Klasse.

In der Fahrerwertung führt nach dem ersten von 13 WM-Läufen Neuville, der sich auch unter dem neuen Punktesystem die maximale Zahl von 30 Meisterschaftspunkten sicherte. Ogier belegt mit 24 Punkten Rang drei, Evans ist mit 21 Punkten Dritter. In der Herstellerwertung liegt Toyota mit 46 Punkten vor Hyundai (45) und M-Sport-Ford (19).

Weiter geht es in der WRC-Saison 2024 vom 15. bis 18. Febraur mit der Rallye Schweden, dem einzigen Saisonlauf, der auf Schnee und Eis ausgetragen wird.

Motorsport-Total.com

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