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ARC: Herbstrallye Dobersberg

Turbulentes Saisonfinale von AARC/AART

Die Herbstrallye war nicht nur wegen der Wetterverhältnisse spannend, sondern auch, weil noch einige Titelentscheidungen ausstanden.

Fotos: Werner Schneider

Die Herbstrallye in Dobersberg war nicht zuletzt wegen der schwierigen Wetterverhältnisse sehr spannend, aber auch, weil beim AARC/AART-Finale 2019 noch einige Titelentscheidungen zu erwarten waren – und wie so oft kam vieles anders als erwartet: In der Alpe Adria Rally Trophy (4WD) haben sich Gerald Rigler (mit Co-Pilot Bernhard Ettel) und Dániel Fischer mit Zoltán Buna zum Kampf um den "goldenen Jochen" in Dobersberg getroffen.

Rigler/Ettel starteten mit 214 Punkten als Führende in die Rallye und hätten nur durch einen Ausfall ihren Gesamtsieg in der AART an Fischer/Buna aus Ungarn verlieren können. Schon auf der ersten Sonderprüfung war für die beiden Ungarn aber Ende im Gelände: Sie trafen mit ihrem Škoda Fabia R5 einen Holzstoß, verloren dabei ein Rad und mussten abstellen. Für Gerald Rigler war der erste Gesamtsieg in der AART damit Realität, doch wer ihn kennt, der weiß, dass dies in Dobersberg nur eines seiner Ziele war.

Nun rückte der Gesamtsieg bei der Herbstrallye in den Mittelpunkt, und für Rigler/Ettel gab es nur eine Devise. Die beiden brannten in ihrem Ford Fiesta R5 eine Bestzeit nach der anderen in den rutschigen Asphalt, bis dann auf SP 6 auch ihnen die Straße ausging: Bei einem Sprung in eine Wiese zerschlug man bei sehr hoher Geschwindigkeit den Kühler des Fiesta R5, und der Motor musste abgestellt werden. Der Gesamtsieg in der AART 2019 war zwar gesichert, der Sieg bei der Herbstrallye ging somit aber an Fischerlehner/Unterweger im Mitsubishi Evo 6.5. Den Sieg in der AART in Dobersberg holten sich Markus Steinbock und sein Co-Pilot Markus Pötscher in ihrem Hyundai i20 R5.

Endstand der Alpe Adria Rally Trophy 2019

1. Rigler/Ettel (AUT), Ford Fiesta R5, 214 Punkte
2. Fischer/Buna (HUN), Škoda Fabia R5, 189 Punkte
3. Steinbock/Pötscher (AUT), Hyundai i20 R5, 133 Punkte
4. Mühlberger/Dorfbauer (AUT), Mitsubishi Evo, 120 Punkte

Im Alpe Adria Rally Cup (2WD) war die Spannung noch größer. Die italienische Paarung Zanon/Piceno stand zwar bereits als AARC-Sieger 2019 fest, aber die beiden anderen Podestplätze waren heiß umkämpft. Das Team Kogler/Cornu kam als Zweitplatzierter in der Zwischenwertung nach Dobersberg und wollte mit ihrem historischen Ford Escort RS 2000 diese Sensation finalisieren. Auch die Drittplatzierten, die Italiener Soravito/Solda, hätten mit ihrem Renault Clio RS noch Chancen auf den Vizemeistertitel gehabt, doch ein Kartunfall Soravitos kurz vor der Rallye vereitelte diese.

Damit wurde der Kampf um den silbernen und den bronzenen "Jochen" zwischen Kogler/Cornu im Ford Escort, Jung/Spielbichler im Honda Civic und Hinterreiter/Tinschert im Mercedes eröffnet. Schon auf der zweiten Sonderprüfung wurde aus dem Trio ein Duo: Gottfried Kogler musste seinen Escort mit Getriebeproblemen abstellen. Somit ereilte ihn das gleiche Schicksal wie auf SP 1 schon die Teamkollegen Schöller/Ölsinger. Kogler/Cornu mussten sich mit dem vierten AARC-Gesamtplatz begnügen, haben aber trotzdem die Klassenwertung der historischen Fahrzeuge vor Schöller/Ölsinger und dem tschechischen Vater-Sohn-Duo Aleš Jirátko senior und junior im BMW 2002 ti gewonnen.

Die glücklichen Vizemeister im Alpe Adria Rally Cup 2019 sind nun die beiden Neueinsteiger Thomas Jung und René Spielbichler im Honda Civic Type R – eine tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass die beiden nur fünf der möglichen sieben Rallyes absolviert und immer gut gepunktet haben. Auf dem dritten Podestplatz – mit gar nur vier Starts im AARC – ließen sich die beiden lustigen Quertreiber Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert im Mercedes 190 E 16V feiern. Auch diese Leistung ist in Anbetracht der wenigen Einsätze sensationell und zeigt wieder einmal, dass man im Alpe Adria Rally Cup nicht nur mit modernen Fahrzeugen und großem Budget im Spitzenfeld landen und Preisgelder gewinnen kann.

Im Alpe Adria Rally Cup light (2WD) holte sich ebenfalls ein Neueinsteiger den Gesamtsieg: Mike König und Thomas Zeiser im Opel Astra verwiesen die Vorjahresmeister Jabornig/Scheiber auf den zweiten Platz. Auch auf dem dritten Gesamtpatz ließ sich ein Neueinsteigerteam feiern: Lukas und Helmut Schindelegger haben sich diesen bei der letzten Rallye noch gesichert, obwohl sie an derselben Stelle wie Rigler von der Straße flogen und sehr viel Zeit verloren.

Franz Schulz, diesmal mit neuem Co-Piloten und in einem VW Golf TDI am Start, kam als Fünfter der AARC ins Ziel. Crozzoli/del Frari sahen in ihrem Opel Astra die Zielflagge als Achte, damit konnten die beiden Italiener ihren dritten Platz in der Klasse C2 hinter Zanon und Jung fixieren. Der Kärntner Klaus Demuth, diesmal mit Sabine Pailer auf dem heißen Sitz, hat seine Pechsträhne von 2019 fortgesetzt und ist schon auf SP 2 wegen einer gebrochenen Radnabe ausgefallen.

Die Juniorwertung 2019 und den Sieg in der Klasse C4 holte sich überlegen Nikolai Landa. Die Co-Piloten-Wertung ging an Denis Piceno aus Italien, den Beifahrer von Bernd Zanon. Den zweiten Platz teilen sich Bernhard Ettel (Co von Gerald Rigler) und Thomas Zeiser (Co von Mike König). Auf dem vierten Platz: Zoltán Buna (Co von Dániel Fischer); an fünfter Position: Günter Landa (Co-Pilot, Vater und Mentor von Nikolai Landa).

Endstand des Alpe Adria Rally Cup 2019

1. Zanon/Piceno (ITA), Renault Clio S1600, 207 Punkte
2. Jung/Spielbichler (AUT), Honda Civic Type R, 183 Punkte
3. Hinterreiter/Tinschert (AUT), Mercedes 190 E 2,3 16V, 165 Punkte
4. Kogler/Cornu (AUT/FRA), Ford Escort RS 2000, 150 Punkte
5. Soravito/Solda (ITA), Renault Clio RS, 136 Punkte
6. Crozzoli/del Frari (ITA), Opel Astra 16V, 132 Punkte
7. Landa/Landa (ITA), Suzuki Swift Sport, 128 Punkte
8. Jirátko/Jirátko (CZE), BMW 2002 ti, 119 Punkte
9. Demuth/Brandner (AUT), Renault Clio Ragnotti, 108 Punkte
10. Schöller/Ölsinger (AUT), Ford Escort RS 2000, 97 Punkte

Endstand des Alpe Adria Cup light 2019

1. König/Zeiser (AUT), Opel Astra 16V, 168 Punkte
2. Jabornig/Scheiber (AUT), Peugeot 205 GTI, 142 Punkte
3. Schindelegger/Schindelegger (AUT), Ford Escort RS 2000, 122 Punkte
4. Franz Schulz (AUT), Peugeot 207 RC R3T, 45 Punkte

Endstand der AARC/AART-Co-Piloten-Wertung 2019

1. Denis Piceno, Co-Pilot von Bernd Zanon, 56 Punkte
2. Bernhard Ettel, Co-Pilot von Gerald Rigler, 46 Punkte
2. Thomas Zeiser, Co-Pilot von Mike König, 46 Punkte
4. Zoltán Buna, Co-Pilot von Dániel Fischer, 44 Punkte
5. Günter Landa, Co-Pilot von Nikolai Landa, 42 Punkte
6. Manuel Brandner, Co-Pilot von Klaus Demuth, 21 Punkte

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