RALLYE

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Kahle sieht Schwarz

Zu ihrem 5. Lauf gastiert die DRM in der kommenden Woche im Saarland, neben den „üblichen Verdächtigen“ ist Armin Schwarz im Fabia WRC am Start.

Und rund um das idyllische Merzig steht ein Schlagabtausch an, der es in sich hat. 530 Kilometer Gesamt-Distanz, davon 208 Kilometer auf 16 Wertungsprüfungen, müssen die Teams bei der KÜS-Saarland-Rallye absolvieren.

Die längste Gesamt-Distanz im Meisterschaftskalender und die längste Einzel-WP der Saison („Steine an der Grenze“), bei der entlang der französischen Grenze zwischen Büschdorf und Hilbringen 27,1 Top-Speed-Kilometer auf dem Programm stehen, machen die Saarland-Rallye zu einem sportlichen Highlight. Zum Leckerbissen für Fans wird die Veranstaltung durch ein hochkarätiges Starterfeld und höchst attraktive Zuschauerpunkte.

Neben dem Zuschauer-Rundkurs in Losheim (Freitag ab 20.50 Uhr), ist die Ortsdurchfahrt in Scheiden bei den beiden Durchgängen der WP „Rund um Scheiden“ (Samstag ab 10.00 Uhr und ab 12.50 Uhr) äußerst sehenswert.

Ein Highlight für Fans ist außerdem die spektakuläre Wasserdurchfahrt auf der WP „Weiskirchener Land“, die drei Mal auf dem Programm steht (Samstag, ab 9.35 Uhr, 12.10 Uhr und 15.50 Uhr).

Zu sehen gibt es auf den spektakulären Zuschauerpunkten eine ganze Menge. Etwa die Halbzeitmeister Matthias Kahle/Peter Göbel, die mit einer makellosen Bilanz ins Saarland reisen: Alle vier bisherigen DRM-Runden konnten sie in ihrem Skoda Octavia WRC für sich entscheiden – die maximal möglichen 200 Punkte in der Tabelle sind der Lohn.

Aber Peter Göbel dämpft jeden Optimismus: „2002 konnten wir im Saarland durch einen Schaden an der Kardanwelle nicht gewinnen, 2003 mussten wir nach einem Getriebeschaden aufgeben. Und für dieses Jahr sehe ich auch noch Schwarz.“

Armin Schwarz kommt mit dem Werks-Fabia WRC

Die Schwarzseherei ist dabei ganz wörtlich gemeint – denn mit dem Franken Armin Schwarz und seinem Co-Piloten Manfred Hiemer nimmt ein Team aus der Rallye-WM auf einem Skoda Fabia WRC teil. Sie reisen ins Saarland, um ihr Fahrzeug auf die nächsten WM-Runden optimal abzustimmen. „Mit unserem bewährten Octavia WRC haben wir gegen den aktuellen Fabia WRC natürlich nicht den Hauch einer Chance,“ weiß Peter Göbel, „aber wir werden unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen.“

Der Co-Pilot führt einen weiteren Punkt an, der keinen Kampf ohne Kompromisse mit dem WM-Piloten zulässt: „Natürlich wollen wir gegen Armin nicht schlecht aussehen, aber wir müssen mit einem Auge immer auf die DRM-Wertung schauen. Armin bekommt als Gaststarter in der DRM keine Punkte. Wegen der Länge der Veranstaltung gibt es für uns hier aber 60 statt 40 Punkte zu holen.“

Unbeeindruckt von diesen Vorgaben freut sich Matthias Kahle auf die 27-Kilometer-Prüfung im Saarland: „Eine riesige Herausforderung! Auf solchen Prüfungen fallen meist auch Vorentscheidungen.“

Doch auch Kahles Markenkollege Maik Stölzel in einem weiteren Octavia WRC will bei der Vergabe des Gesamtsieges mitreden.

Nicht zu vergessen die Lancer-Armada mit dem Finnen Jaako Keskinen, Olaf Dobberkau, Sandro Wallenwein (Saarland-Sieger 2002) oder dem Neuwieder Frank Färber. Der Kampf um den Gesamtsieg im Saarland verspricht viel Brisanz und Spannung.

Super, diese Super-1600-Meisterschaft

Auch die Fights in der Super-1600-Meisterschaft versprechen bei der KÜS-Saarland-Rallye erneut ein Höchstmaß an Spannung. Citroën-Pilot Sven Haaf konnte sich in der ersten Saisonhälfte von seinen Konkurrenten absetzen und führt die Tabelle vorerst an.

Doch bei den Entscheidungen auf den WPs geht es meist nur um Sekundenbruchteile – schon im Saarland können die Karten neu gemischt werden. Dennoch ist Haaf erwartungsfroh: „Die Saarland-Rallye ist meine Lieblingsveranstaltung“, erklärt der geborene Schwabe, „hier konnte ich 1997 den Sieg im ADAC Rallye Junior Cup feiern. 1998, als die Rallye noch zur Challenge zählte, feierte ich hier meinen ersten Gesamtsieg. 1999 fuhr ich hier meine erste Gesamtbestzeit in der DRM und 2001 die erste Gesamtbestzeit im Saxo.“ Und eine Prognose wagt Haaf ebenfalls: „Seit 1997 habe ich im Saarland bei jedem Start meine Klasse gewonnen, und diese Serie möchte ich natürlich fortsetzen.“

Diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen, das wird die Konkurrenz sicherlich nicht kampflos zulassen. Carsten Mohe (Renault Clio), der mit dem zweiten Gesamtrang im vergangenen Jahr im Saarland den Grundstock zum Titelgewinn legte und der hessische Routinier und amtierende Vize-Meister Horst Rotter im Opel Corsa werden wieder die gewohnten Sekundenduelle bieten.

WM-Rückkehrer Niki Schelle freut sich ebenfalls auf den Start im Saarland, „jetzt kommt wieder eine Veranstaltung, die ich im Gegensatz zu den beiden letzten Läufen schon einmal gefahren bin.“ Um die Konkurrenzfähigkeit seines Suzuki Ignis zu erhöhen, wird ein neuer Motor mit mehr Leistung eingebaut. „Besonders gespannt bin ich auf die 27-Kilometer-Prüfung,“ erzählt der Bayer begeistert, „die könnte von mir aus noch länger sein, denn dann weiß man wenigstens was man geleistet hat. Es ist zudem eine besondere Herausforderung an die persönliche Kondition.“

Zusätzliche Konkurrenz kommt aus Belgien: Ursprünglich wollte Pieter Tsjoen mit einem Toyota Corolla WRC kommen, jetzt der belgische Meister im Clio S1600. Er nutzt die Rallye als Vorbereitung auf „seinen“ EM-Lauf, die „Ypres Westhoek Rally“.

Spannung quer durch die Klassen

Doch nicht nur an der Spitze des DRM-Feldes wird bei der KÜS-Saarland-Rallye Top-Motorsport geboten. So bildet eine wilde Meute von Piloten aus der Rallye-EM die Spitze des Feldes, die im Rahmen des fünften DRM-Laufs ebenfalls um Punkte kämpfen.

Im hinteren Teil des Feldes geht es nicht minder spannend zu: In der äußerst stark besetzen seriennahen Gruppe N wollen die Verfolger erneut versuchen, Seriensieger Hermann Gaßner im Mitsubishi Lancer die erste Saisonniederlage beizubringen.

Doch den verbinden mit der Saarland-Rallye äußerst angenehme Erinnerungen an einen Parforce-Ritt: Im vergangenen Jahr fuhr der amtierende Deutsche Rallye-Meister nach dem Ausfall von Kahle und weiteren Top-Piloten als Sieger über die Zielrampe in Merzig.

Trotzdem: Die Verfolgertruppe mit dem Schweden Tobias Olsson, den Tschechen Jiri Tosovskiy und Milan Liska, dem Dänen Kristian Poulsen sowie den Deutschen Peter Corazza oder Maik Steudten wird wieder versuchen, die Vormachtstellung Gassners zu untergraben.

Am dichtesten dran war zuletzt der amtierende Junior-Cup-Sieger Maik Steudten. Der Bayer freut sich zudem, nach zwei Läufen nun wieder eine auch für ihn bekannte Veranstaltung unter die Räder seines Evos zu nehmen.

Ebenfalls spannend wird es im ADAC Rallye-Junior-Cup und im Suzuki Ignis Cup zugehen. Beide Rallye-Championate fahren im Rahmen der KÜS-Saarland-Rallye ebenfalls um Punkte und Platzierungen.

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