RALLYE

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Schlußangriff von hinten

Willi Rabl Junior hat auch seine neunte Rallye in diesem Jahr beendet. Eine Saison ohne Ausfälle - eine seltene Sache.

Diesmal war es aber extrem schwierig, denn eine Veranstaltung mit über 80 Prozent Schotter war für die meisten Teilnehmer ungewohnt. Auch für Willi Rabl, der sich erst seit dem Frühsommer des vergangenen Jahres, nach 15 Jahren völliger Motorsport-Pause, langsam wieder hineingetastet hat und praktisch von Null weg neu lernen mußte.

Damit ging es aber sehr gut, erste Erfolge sollten bald schon nicht ausbleiben. Auch die OMV-Waldviertel-Rallye 2006 verlief an sich sehr erfolgreich, und unter gewissen Umständen hätte am Ende noch mehr herauskommen können. Denn abgesehen von dem Erschwernis durch die ungewohnten Streckenverhältnisse war Willi Rabl auch bei weitem nicht hundertprozentig fit, es zeigten sich Anfälle von Übelkeit und Kreislaufstörungen.

Während der ersten Etappe wurde überdies die Motoraufhängung dermaßen malträtiert, daß sie abriß. Bereits hier zeigte sich die Härte der Strecke in vollem Ausmaß. Kurze Zeit später ergab sich ein bis zum Ende der ersten Etappe andauernder Dreikampf mit Peter Schauberger (VW Golf IV) und Andreas Patzl (Skoda Octavia), der ebenfalls große Schwierigkeiten hatte.

Die Fortsetzung davon fand am Samstag statt, nun auf nasser Strecke, davor gab es noch einen Kreislaufkollaps. Aber obwohl geschwächt, gelang es Willi Rabl während der zweiten Etappe, Peter Schauberger hinter sich zu lassen. Allerdings hatte sich der Abstand zu dem vor ihm liegenden Andreas Patzl deutlich vergrößert. Der Regen hatte während des Vormittages aufgehört, kam aber vor Einbruch der Dunkelheit wieder.

Das schnelle Befahren der Schlußprüfungen im Gebiet Litschau, zwei Fahrerstrecken par excellence, wurde dadurch keinesfalls leichter. Aber gerade hier entwickelte Willi Rabl noch einmal richtige Kampfstärke, denn inzwischen war er gegenüber Andreas Patzl wieder etwas schneller geworden. Ein dritter Platz in der Dieselwertung schien damit noch möglich.

In der Folge kam es zu einer Schlußoffensive von Willi Rabl, die sich wirklich gewaschen hatte. Er trieb seinen Golf mit Vehemenz über den Morast der Prüfung Gopprechts, und zwar so vehement, daß sich eine 26. Gesamt-Zeit ausging. Man darf dabei nicht übersehen, daß er auch diesmal mit lediglich 160 PS auskommen mußte.

Ähnlich das Ergebnis auf der Prüfung Schlag, die um nichts leichter zu befahren war und wo sich eine 27. Zeit ausging. Das Fazit nach der Rallye blieb trotzdem, daß Andreas Patzl in der Alternativ-/Dieselwertung Dritter hinter Beppo Harrach (Mitsubishi) und Michael Böhm (Fiat Stilo) wurde. Obwohl am Schluß deutlich langsamer als Willi Rabl, war der Waldviertler mit dem Skoda Octavia einfach nicht mehr einzuholen. Nur mehr 12 Sekunden fehlten!

Trotzdem kann man eine gute Bilanz über die OMV-Waldviertel-Rallye 2006 ziehen, wobei wieder einmal Martin Brunner als Beifahrer mitgeholfen hatte, und wie gewohnt das Mechanikerteam von Hofbauer Motorsport. Auch die Saison insgesamt verlief positiv. Ganz vorbei ist sie aber noch nicht.

Bevor noch überlegt wird, was im nächsten Jahr rallyemäßig gemacht wird, erfolgt ein Start beim 24-Stunden-Tourenwagenrennen in Bahrain. Willi Rabl wird dort gemeinsam mit dem Rallyemeister der Alternativklasse, Michael Kogler, einen VW Golf TDI fahren. Danach? - Man wird sehen.

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OMV Rallye Waldviertel: Bericht Rabl

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