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ORM: Rebenland-Rallye

Full House im Rebenland

41 heimischen Mannschaften stehen heuer 29 ausländische Teams gegenüber, darunter ein ERC- und sieben nationale Prioritätsfahrer.

Fotos: Harald Illmer

Bei der Premiere vor zwei Jahren waren es 62 Teams, die ihre Bereitschaft bekundet haben, im Rebenland an den Start zu gehen. Im vergangenen Jahr waren es 72 Mannschaften, die sich gemeldet hatten und heuer sind es 70 Teams, die um Meisterschaftspunkte kämpfen wollen. Diese Entwicklung darf als äußerst erfreulich angesehen werden, haben doch die Voraussagen auf Grund der wirtschaftlichen Situation wesentlich negativer geklungen.

So werden in der Division I (FIA Bezeichnung Klasse RC2) S2000-Rally1600ccm Turbomotor mit 30 mm Restrictor, S2000-Rally 2000ccm Saugmotor, Gruppe R5 (VR5), Gruppe R4 (VR4), Gruppe N über 2000ccm 16 Autos starten.

Die Division II (FIA-Bezeichnung RC3) mit Gruppe A über 1600ccm bis 2000ccm, Super 1600, RC2 über 1600ccm bis 2000ccm – VR2C, R3 (Saugmotor) über 1600ccm bis 2000ccm – VR3C, R3 (Turbomotor) bis 1600ccm /nominal – VR3T, R3 (Dieselmotor) bis 2000ccm / nominal – VR3D sieht 14 Autos auf der Nennliste.

In der Klasse RC4 Gruppe A bis 1600ccm, R2 (über 1300ccm bis 1600ccm – VR2B, KitCars bis 1600ccm, Gruppe N über 1600ccm bis 2000ccm) wurden sieben Autos gezählt.

Die Klasse RC5 Gruppe N bis 1600ccm R1 bis 1600ccm – VR1A/VR1B hat fünf Starter.

In der nationalen Klasse RC11.1 (Fahrzeuge der Gruppe H/A und H/N gemäß technischen Reglement der OSK 2WD) haben sich drei Starter eingeschrieben.

Die Klasse RC11.2 (Fahrzeuge der Gruppe H/A und H/N gemäß technischen Reglement der OSK 4WD) umfasst sechs Nennungen.

Bei den historischen Fahrzeugen (Anhang K) kann man der Klasse RC13 (WK 1-4) zehn Nennungen entnehmen.

In der historischen Klasse RC14 (WK 1-8) konnten acht Nennungen gezählt werden.

In der Markenstatistik liegt Mitsubishi mit 11 Autos voran, dann kommt Ford mit 8, dann Opel und Renault mit je 7 Fahrzeugen, dann folgen Peugeot und Citroen mit je 5 Autos. Je vier Fahrzeugen betreffen die Marken Suzuki, Subaru und Porsche. Je dreimal sind BMW, Skoda und VW vertreten. Lancia, Honda, Volvo, Mercedes, Lada und Toyota sind je einmal in der Nennliste zu finden.

Division I:

Zwei Rebenland-Rallyes hat es in der Südsteiermark bisher gegeben. Zwei Mal gab es denselben Sieger. Klar, dass Staatsmeister Raimund Baumschlager im Skoda Fabia S2000 bei der heurigen Auflage den Hattrick anvisiert. „Mein klares Ziel ist es, in Leutschach ein drittes Mal zu gewinnen. Mir gefällt diese Rallye besonders. Es herrscht eine tolle Stimmung, man fühlt sich als Teilnehmer absolut in der Gegend willkommen. Zur Vorbereitung bin ich gerade bei der Natal Rallye in Südafrika unterwegs. Das ist aber ein reiner Testeinsatz, mein Beifahrer ist ein Ingenieur. Ich komme erst am 17. März wieder zurück nach Österreich.“

Einen dicken Strich durch Baumschlagers Triplepack-Rechnung möchte Vizemeister Gerwald Grössing machen. Der Niederösterreicher mit steirischen Wurzeln leidet zwar noch unter den Folgen eines Skiunfalls, ist aber hochmotiviert, nicht zuletzt wegen seines Einsatzfahrzeugs – einem Ford Fiesta R5. Grössing: „Für mich ist die Rebenland-Rallye sehr wichtig. Die Verletzungen von meinem Skiunfall sind besser geworden. Der Schlüsselbeinbruch ist verheilt, aber die gerissenen Bänder in der Schulter schmerzen noch. Ich hoffe bis zum Start im Rebenland wird es noch besser werden. Wir müssen noch schneller werden, Potential von meiner Seite ist vorhanden, es muss nur umgesetzt werden. Das gute Paket vom Vorjahr müssen wir weiter verbessern. Dazu hilft uns hoffentlich der Ford Fiesta R5, den wir im letzten Jahr schon in Admont auf Platz zwei gebracht haben.“

Auch Mario Saibel spekuliert in Leutschach mit einem Spitzenplatz. Der Skoda S2000-Pilot feiert, nachdem er die Jännerrallye ausgelassen hat, sein Saisondebüt. „Für uns ist es wichtig mit einem guten Resultat in die heurige Meisterschaft zu starten. Die Rebenland-Rallye als reine Asphaltrallye sollte mir besonders liegen. Unser Ziel ist es natürlich so nahe als möglich an Raimund Baumschlager dran zu bleiben, dann müsste auch ein Podestplatz möglich sein. Als Vorbereitung sind wir letztes Wochenende die Schneerosen-Rallye gefahren und haben diese gewonnen.“

Gespannt darf man auf den Auftritt von Hermann Neubauer sein. Der Salzburger war letztes Jahr in der EM unterwegs und kommt mit einem neuen Paket in die Südsteiermark. Dieses heißt Ford Fiesta S2000 und stammt aus dem Hause Zellhofer. Neubauer: „Ich bin sehr froh, dass dieses Projekt mit dem Ford Fiesta S2000 und Zellhofer Motorsport zustande gekommen ist. Man darf aber nicht so vermessen sein, jetzt gleich Wunderdinge zu erwarten. Auch wenn wir uns im letzten Jahr bei der Weiz-Rallye mit einem S2000 und einem zweiten Gesamtrang die Latte selber sehr hoch gelegt haben. Zumindest ist nun in der Steiermark unser Ziel ein Podiumsplatz. Wir werden aber jede Chance wahrnehmen, um dort nicht automatisch nur Dritter zu werden.“

Eine oder eigentlich schon zwei offen Rechnungen hat Walter Mayer mit der Rebenland-Rallye offen. „Bis jetzt bin ich hier zweimal gefahren und zweimal vorzeitig ausgefallen. Einmal war es ein Bruch des Differenzials und dann ein Reifenschaden. Heuer will ich diese Negativbilanz umdrehen und einmal ins Ziel kommen, Ich komme mit einer neuen Beifahrerin (Anm. Catharina Schmidt). Unser Peugeot 207 S2000 war heuer schon bei der Arctic-Rallye im Einsatz. Derzeit kämpfen wir noch um einige Ersatzteile, die recht schwierig zu bekommen sind. Rolf Schmidt ist mir hier aber sehr behilflich.“

Seine Leutschach-Premiere feiert Chris Brugger, der wie Mario Saibel einen Skoda Fabia S2000 aus der Schmiede von Raimund Baumschlager pilotiert. Der blutjunge Oberösterreicher ist zuversichtlich. „Für mich ist es wichtig, bei dieser für mich neuen Rallye schon am Beginn schön ins Fahren zu kommen und keine Fehler zu machen. Ich fahre ohne Druck und hoffe, ähnlich gut unterwegs zu sein, wie letztes Jahr in Admont. Mit Klaus Wicha als Co. fahre ich schon meine dritte Rallye. Seine große Routine ist für mich als 18jährigen Newcomer enorm wichtig. Außerdem kann ich mir jederzeit von meinem Teamchef Raimund Baumschlager wertvolle Tipps einholen, schließlich hat er dort schon zweimal gewonnen.“

Division II:

Die Gruppe der zweirad-getriebenen Fahrzeuge sieht einen Mann in der Favoritenrolle – Staatsmeister und Suzuki 1600-Pilot Michael Böhm, der schon den Auftakt in Freistadt gewinnen konnte. „Mein Ziel im Rebenland ist es, die Führung in der Meisterschaft weiter auszubauen. Die stärksten Konkurrenten werden der Slowene Aleks Humar (Renault Clio R3) und der Italiener Bernd Zanon (Renault Clio S1600) sein. Daher peilen wir einen Podiumsplatz an. Wenn alles klappt, dann hoffen wir aber auf volle ÖM-Punkte. Übrigens man wird in Leutschach auf unserem Suzuki S1600 .ein verbessertes Farb-Design sehen können.“

Lokalmatador Daniel Wollinger musste kurz vor dem Start in seiner steirischen Heimat noch einmal umkrempeln: „Geplant war eigentlich, dass ich im Rebenland einen Opel Adam R2 fahren werde. Leider wurde der Wagen in Deutschland aber beschädigt und wird mir erst bei der Lavanttal-Rallye zur Verfügung stehen. Ich fahre deshalb einen normalen Cup-Wagen und werde so nur versuchen, Punkte für die ÖM zu sammeln.“

Rallyepokal der OSK:
In der Division P1 des Rallye-Pokals der OSK messen sich die Österreicher Alfred Leitner ( mit deutscher Copilotin Jasmin Noll) im Peugeot 206 RC und Gerhard Haidinger (Suzuki Swift) mit dem ausländischen Quintett Erminio Florio (It/Peugeot 106), Tomas Hrvatin (Kro/Renault Clio), Pierpaolo Montino (It/Suzuki Swift), Jiri Sojka (Tch/Suzuki Swift) und Jakub Voldrich ((Tch/Peugeot 106).
In der Division P2 des Rallye-Pokals der OSK liegt das Augenmerk auf Robert Zitta (Subaru Impreza), der mit einer guten Performance im Rebenland die Führung in der Gesamtwertung übernehmen könnte. Aus österreichischer Sicht wollen ihm Ulrich Stütz (Mitsubishi Evo III), Robert Surtmann (Mitsubishi Evo VI), und Herbert Weingartner (Toyota Celica) das Leben schwer machen.
Was für Zitta in der Division P2 gilt, gilt auch für Christoph Weber in der Division P3 des Rallye-Pokals der OSK. Der VW Golf-Pilot hat nach einem guten Auftakt, Platz zwei bei der Jännerrallye, nun ebenfalls die Gesamtführung im Visier. Die Österreicher Martin Jakubowics (Renault Clio) und Martin Wurm (Volvo 940) steigen in Leutschach in die Saison ein.

Historische Rallye-Staatsmeisterschaft:
Neue prominente Namen lassen in der Historischen Meisterschaft einen interessanten Schlagabtausch erwarten. Willi Rabl zum Beispiel wechselte in einen Porsche. „Für mich ist der Start im Rebenland mit einem historischen Auto ein echt neuer Versuch. Ich bin hier noch etwas unbedarft. Unser Porsche hat auch nur 250 PS, für mehr Leistung reicht es momentan noch nicht. Ich habe gehört, dass auch Kris Rosenberger bei uns fährt. Wir waren ja lange Teamkollegen. Das wird ein toller Kampf werden, da werden nicht nur wir Spaß haben, sondern auch die Zuschauer werden profitieren.“ Der angesprochene Kris Rosenberger feiert nach kurzer Absenz ein viel begrüßtes Comeback in der Rallye-Meisterschaft „Ich hoffe, wir werden mit unserem Porsche rechtzeitig fertig. Es ist mit diesem Auto der erste Versuch, also quasi ein Rollout. Wenn aber alles klappt, dann hoffe ich, dass wir an der Spitze dabei sind. Willi Rabl als Gegner wird eine tolle Herausforderung. Es freut mich, dass wir uns nach so langer Zeit wieder einmal direkt matchen können. Außerdem bin ich jetzt Wahl-Grazer und somit bei dieser Rallye steirischer Lokalmatador geworden.“

Das Duell der ehemaligen Stall-Kollegen will der Niederösterreicher Bernhard Jensch in einen Dreikampf verwandeln, obwohl er einen leistungsmäßigen Nachteil ortet. „Wir kommen mit einem dritten Platz und 17 Punkten von der Jännerrallye in die Steiermark. Unser BMW 2002 TI befindet sich in einem technisch einwandfreien Zustand. Gegen Rosenberger und Rabl in den starken Porsches werden wir keine Chance haben, aber sollten dort Probleme auftauchen dann werden wir mit einem guten Resultat weiter Punkte für die Meisterschaft sammeln.“

Ein interessanter Test feiert im Rebenland seine Premiere

Der 37-jährige Steirer Günther Knobloch, der bisher eine 10-jährige, sehr erfolgreiche Karriere im Motorradrennsport hinter sich gebracht hat, beabsichtigt sich zukünftig auch aktiv im Rallyesport zu engagieren. Diese Tatsache hat der dreifache IDM Vizemeister auf Yamaha schon im letzten Herbst am Ende seiner Teamaktivitäten der Presse bekannt gegeben. Dabei hat auch der steirische Rallye Production Car Welt- und Europameister Andreas Aigner eine Rolle gespielt, der versprochen hat, sich einmal als Co-Pilot bei Günther Knobloch zur Verfügung zu stellen.

Noch ist dies aber nicht der Fall. Diesmal wird Knobloch mit einem Mitsubishi Evo IX Gruppe N mit Sandra Stifter als Co-Pilotin als Sicherheitsauto unterwegs sein, um sich mit dem Rallyesport näher zu beschäftigen und die Abläufe bei einer Rallye kennenzulernen.

Knobloch hat in seiner erfolgreichen Motorsportsportkarriere schon viel gelernt und festgestellt, dass jeder Sport seine eigenen Gesetze hat und man beim Rallyefahren bei null anfangen muss, dies wie jeder andere auch, der zum ersten Mal bei einer Rallye unterwegs ist.

„Ich bin zwar schon einmal mit 18 Jahren bei einer Rallye als Co-Pilot mitgefahren und habe daran Gefallen gefunden. Dank der Unterstützung einiger großartiger Sponsoren bin ich jetzt in der Lage, mich mit dem Rallyesport intensiver zu beschäftigen. Die Rebenland-Rallye war mein Wunsch Event, um hinein zu schnuppern. Dabei üben sowohl die Streckenführung als auch die Landschaft in der südsteirischen Weingegend einen ganz besonderen Reiz auf mich aus. Schrieb erstellen, Zusammenarbeit mit der Co-Pilotin, Ablauf der Veranstaltung und zum ersten Mal ein 300 PS starkes Auto nach Ansage zu bewegen und für den Veranstalter die Sicherheitsauflagen zu kontrollieren, sind für mich die wichtigsten Kriterien, die zu beachten sind. Die sportliche Challenge kommt erst bei der nächsten Rallye dazu“, soweit Günther Knoblich, der sich auf diese Aufgabe sehr professionell vorbereitet.

Der Veranstalter der dritten Rebenland-Rallye, der MSC Wolfsberg sieht diese Möglichkeit sehr positiv. „Wir müssen solche Angebote von Quereinsteigern einfach annehmen, sie helfen hoffentlich dem Rallyesport in der Zukunft“, meint Obmann Gerhard Leeb.

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