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ARC/ORM: Weiz-Rallye

M1 Masters: Heiße Phase beginnt in Weiz

In der Tabelle liegt nach vier Rallyes der Grazer Günther Knobloch im Subaru WRX STI mit 75 Punkten nahezu uneinholbar in Führung.

Fotos: Harald Illmer

Diesen makellosen Start in die Saison hat das Team von Günther Knobloch und Jürgen Rausch in der letzten Woche als Anlass für eine Pressekonferenz zur Saisonhalbzeit 2017 in Wels genutzt. Entschieden ist in der M1 faktisch aber dennoch nichts, auch wenn Knobloch/Rausch bereits 27 Punkte Vorsprung auf Windisch/Cerny haben. Rein rechnerisch haben noch alle M1-Starter vor Weiz die Chance auf die Krone der Gesamtwertung, denn im Rahmen des Rallye Masters werden 2017 nur die besten vier Ergebnisse von den sieben Wertungsläufen, die im Rahmen der Rallye-ÖM ausgetragen werden, herangezogen.

Da aktuell noch drei Rallyes ausstehen, sind somit auch noch 75 Punkte zu vergeben – und bei Punktgleichstand gilt das zuletzt eingefahrene Ergebnis. Daher können Knobloch/Rausch nur mit einem vierten Sieg in Weiz die Vorentscheidung herbeiführen; selbst mit einem zweiten Rang könnten sie noch von mehreren Teams von der Spitze verdrängt werden. Entscheidet beispielsweise der Lungauer Reini Sampl mit seiner Co-Pilotin Melanie Schmid die M1-Wertung der Weiz-Rallye für sich, kann er in Liezen und im Waldviertel seinen Titel noch aus eigener Kraft verteidigen.

Dementsprechend gut vorbereitet reisen die beiden in die Steiermark an. Der Audi TTS des Vorjahressiegers bekommt vor Weiz eine leistungsfähigere Bremsanlage und einen Gasring verpasst, mit dessen Hilfe der querschnittsgelähmte Sportler das Handling von Gas und Bremse optimieren kann. Mit Rechenspielen wird sich der stets spektakuläre M1-Drifter Andreas Aigner mit Ilka Minor am heißen Sitz weniger auseinandersetzen; dass der Ex-Welt- und Europameister der seriennahen Klasse seinem M1-"Schlachtschiff" wieder die Sporen geben möchte, ist mehr dem Spaß und der "Szenepräsenz" zu verdanken, weniger dem Blick auf das Ergebnis in der ORC-Wertung.

Da heuer alle FIA-homologierten Fahrzeuge in der ÖM- und alle nicht homologierten in der ORC-Wertung gelistet sind, zählt ein etwaiges Topergebnis in Weiz ohnehin nicht zur ÖM-Gesamtwertung von Aigner. Nach vier Läufen liegt der Obersteirer nach nur drei Starts im R5 bzw. WRC nach wie vor mit zwölf Punkten Rückstand auf Rang vier der österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft. In der Auszugswertung der Leistungsgewichtsklasse zwei (LG2) liegen Enrico Windisch (68) und der Ford-Racing-Rookie Michael Röck (61) nur sieben Punkte auseinander. Selbst rein rechnerisch kann frühestens bei der Škoda Rallye Liezen eine Vorentscheidung fallen.

Obwohl sich das Duell um den Gesamtsieg in der Wertung vermutlich auf die beiden zuspitzen wird, spielt in Weiz nach seinem Erfolg im Schneebergland rechnerisch auch Martin Ritt noch eine Rolle. Der Kampf um das Gesamtpodium ist hingegen noch völlig offen. Um einen Podestsplatz in der Gesamtwertung können definitiv alle sechs für Weiz genannten Teams der LG2 mitkämpfen. Dem Duo Kurt Huber/Patrik Hochegger im Audi S3 ist nach dem frühen Ausfall im Wechselland in Weiz ohne Frage eine Topplatzierung in der Klassenwertung zuzutrauen; der aktuell Zweitplatzierten der M1- und ORC2-Wertung, Michael Röck, ist mit Co-Pilot Martin Tomasini im Ford Fiesta ST ohnehin auch als Sieganwärter einzustufen.

Das bisher erfolgreichste Duo der LG2 heißt nach vier von sieben Läufen Enrico Windisch und Karin Cerny. Im Renault Clio RS Trophy sind die beiden bei der Heimrallye in Weiz zweifellos in der Favoritenrolle, auch wenn sich das durch jeden noch so kleinen Fehler schnell wieder ändern könnte. Das VW-Lupo-GTI-Duo Christian Zerzawy/Hans-Christian Winkelmayer konnte heuer bereits zwei Mal Rang drei in der LG2-Wertung einfahren. Die beste Platzierung von Christian Pirz hingegen war Rang vier im Lavanttal – diesmal nimmt Manuel Brandner am heißen Sitz Platz.

Mit dem leistungsschwächsten, aber auch günstigsten M1-Fahrzeug starten wie schon im Schneebergland Martin Ritt und Anna-Maria Obernhuber in die Rallye. Bei trockenen Bedingungen ist das Paket wohl kaum konkurrenzfähig, wenn wie in der Vergangenheit jedoch auch heuer wieder ausgiebige Sommergewitter die Bedingungen plötzlich wieder gänzlich ändern, ist auch für die beiden Volvo-Drifter einiges möglich. Die Gesamtführenden der ORC1 (Günther Knobloch) und der ORC2 (Enrico Windisch) werden auch in Weiz versuchen, an der Spitze der offiziellen AMF-Wertung für Fahrzeuge ohne FIA-Homologation zu bleiben.

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