RALLYE

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In den Startlöchern

In wenigen Tagen startet der Rallye-Tross in die Saison 2003. Wenn in Monte Carlo die erste SP gestartet wird, gibt’s einige Neuerungen.

Manfred Wolf

So steht nicht nur ein neuer WM-Lauf auf dem Programm, der einen bestehenden ersetzt, auch bei den teilnehmenden Marken verhält es sich ähnlich.

Während Mitsubishi auf eine Teilnahme verzichtet (einzelne Veranstaltungen zum „Testen unter Rennbedingungen“ ausgenommen), ist Citroen zum ersten Mal das ganze Jahr über dabei. Somit sind sechs Teams für die volle Saison eingeschrieben.

Und statt der heftig umstrittenen Safari-Rallye wurde die „Anatolien-Rallye“ in der Türkei – bisher ein EM-Lauf – als neuer Event in den Kalender aufgenommen. So bleibt es bei 14 Saisonveranstaltungen: Fünf davon werden reine Asphalt-Events sein, insgesamt gilt es drei Übersee-Läufe (Neuseeland, Argentinien und Australien) zu absolvieren.

Auch bei den einzelnen Rallyes gibt es Neuerungen: Bei der Monte Carlo Rallye werden wieder Prüfungen in der Region um Gap gefahren. In Schweden gibt es einen neuen zentralen Service-Park am Flugplatz von Hagfors. Die Türkei-Rallye wird ihre Zentrale gegenüber dem Probelauf 2002 von Antalya nach Kemer verlegen, auch bei der Akropolis wird die Zentrale verlegt (nach Lamia). In Neuseeland werden heuer die Prüfungen in der Region um Raglan ausgelassen, dafür fährt man zwei Tage im Norden der Insel. In Argentinien lässt man die Prüfungen über die Berge nach Mina Clavero aus und der Service-Park ist heuer an allen Tagen in La Cumbre stationiert. In Zypern sieht man sich ebenfalls nach einer neuen, zentralen Zone für das Service um, ebenso in Deutschland, wo sich auch die Aufteilung der Sonderprüfungen ändern soll.

Damit allerdings noch nicht genug der Änderungen in der Rallye-WM: die größte Neuerung ist sicher das neue Punktesystem: Anstatt der ersten Sechs bekommen ab heuer die ersten Acht einer Rallye Punkte. Schema: 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2, 1.

Sollte jemand bei der SuperSpecial am Abend vor dem ersten vollen Wettbewerbstag nicht teilnehmen können (aufgrund eines Unfalls oder technischen Defekts beim Shakedown), bekommt er die Zeit des Schnellsten bei der SuperSpecial plus 30 Sekunden.

Auch die Testmöglichkeiten werden begrenzt, so darf ab heuer in Argentinien, Neuseeland und Australien nicht mehr getestet werden. Und noch eine Neuerung gilt es zu beachten: Der Tankinhalt wurde geändert, 95 Liter dürfen es jetzt maximal sein.

JWRC, PCWRC:

JWRC steht für „Junior-WRC“, also die Super1600-Meisterschaft, PCWRC für „Production-Car-WRC“, also die Gruppe N-Weltmeisterschaft.

In beiden Klassen gibt es einige Neuigkeiten, das Wichtigste ist wohl, dass es sowohl in der JWRC als auch in der PCWRC mehr Teilnehmer als letztes Jahr gibt: 28 Super1600er, 30 Gruppe N-Autos.

Plus: Die Super1600-Fahrzeuge müssen ab heuer 1000 kg Mindestgewicht aufweisen, das sind 50 kg mehr als letztes Jahr. Und an den Gruppe N-Fahrzeugen dürfen im Service nur mehr maximal sechs Mechaniker arbeiten, auch die Anzahl der Reifen wurde limitiert, diese variiert allerdings von Lauf zu Lauf.

JWRC

Zuerst zur JWRC-Kategorie, die ja auch heuer wieder mit österreichischer Beteiligung über die Bühne gehen wird. Zu David Doppelreiter, der erneut einen Peugeot 206 pilotieren wird, gesellt sich Beppo Harrach, er wird einen Ford Puma, eingesetzt vom italienischen Astra-Team, pilotieren.

Doch die Konkurrenz für unsere beiden Junioren ist groß: Suzuki setzt auch heuer wieder vier Ignis ein, vorbereitet werden sie allerdings jetzt in Großbritannien und nicht mehr in Ungarn.

Renault setzt auf das Oreca-Team und eine französisch-kroatische Fahrerkombination. Der französische Super1600-Meister Brice Tiribassi wird einen der neuen Clios pilotieren, Juraj Sebalj den zweiten.

Der Renault Clio ist allerdings nicht das einzige neue Auto in der kommenden Saison, VW setzt erstmals den brandneu homologierten Polo ein. Die Piloten: Der bestens bekannte Schwede Oscar Svedlund, im Vorjahr noch auf einem Gruppe N-Mitsu unterwegs, pilotiert so wie der aus der deutschen Meisterschaft bekannte Finne Kosti Katajamäki ein 2003er Modell.

Für Vladan Vasiljevic, der die internationale Polo Challenge gewann, steht ein Vorjahres-Modell zur Verfügung, der Deutsche sollte damit aber trotzdem ganz gut ausgerüstet sein.

Der Clio und der Polo sollten aber nicht die einzigen „Neulinge“ bleiben, Ford denkt bereits laut über eine Einführung des neuen Fiesta Super1600 noch während der Saison nach, der Puma ist ja schon etwas in die Jahre gekommen.

Während diese Tatsache die Anzahl der eingesetzten Ford Puma kaum schmälert, hat nahezu niemand auf einem Citroen Saxo genannt – eine einzige Nennung ist zu finden. Eigentlich unverständlich, wenn man sich die Ergebnisliste des letzten Jahres ansieht: Die ersten Drei der WM 2002 waren alle auf der schnellen Zitrone unterwegs.

Noch weniger gibt’s von Opel und MG, es sieht so aus, als ob der Corsa und der ZR nur in nationalen Meisterschaften zum Einsatz kommen.

PCWRC

Von der JWRC fällt die Überleitung zur PCWRC leicht, schließlich fährt der letztjährige Gewinner der JWRC, Daniel Sola, dieses Jahr mit einem Allradler bei den Production Cars. Und noch etwas fällt auf: Marco Ligato fährt abwechselnd bei den kleinen 1600ern als auch in der PCWRC-Liga.

Und ebendort dürfte der Konkurrenzkampf zwischen Subaru und Mitsubishi an Ernsthaftigkeit gewinnen, viele Fahrer haben sich noch nicht für eine der beiden Marken entschieden.

Während Subaru viel Entwicklungsarbeit für eine konkurrenzfähige Gruppe N-Version des Impreza WRX STi geleistet haben dürfte, bastelt Mitsubishi schon an der nächsten Auflage der Evo-Erfolgsgeschichte: Der Evo VIII steht schon fast in den Startlöchern, die Rennversion dürfte aber erst Ende des Jahres einsatzfertig sein.

Einer, den dies alles kalt lässt, ist der Malaie Karamjit Singh. Der PCWRC-Gewinner des Vorjahres pilotiert auf alle Fälle wieder einen Proton Pert.

Den zweiten Teil der Saisonvorschau finden Sie in der rechten Navigation!

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