
Hyundai iX55 V6 CRDi – im Test | 16.11.2009
Fahren & Tanken
Einsteigen und wohlfühlen - zwar abgedroschen, aber absolut passend charakterisiert diese Phrase den Hyundai iX55. Die Kombination aus seidenweichem und gleichermaßen bärenstarkem V6-Common-Rail Diesel und dem formidabel abgestimmten Fahrwerk sucht selbst in der Luxusklasse ihresgleichen.
Mit 240 PS und 451 Nm von 1.750 – 3.500 U/min hat das neuentwickelte 3-Liter Aggregat im 2,2 Tonnen schweren SUV und der sanft agierenden Sechsgang-Automatik die idealen Partner gefunden.
Elegant, aber mit Nachdruck wuchtet sich der Koreaner in 10,4 Sekunden auf Tempo hundert und erreicht bei Bedarf eine Spitze von 200 km/h. Die Automatik hat auch ohne Eingriffe in der manuellen Gasse stets die richtige Übersetzung parat, schaltet absolut ruckfrei und gleichermaßen rasant.
Im Leerlauf ist die Verbrennungstechnik von innen nicht zu erlauschen, im forschen Fahrbetrieb erfreut der Motor sogar mit sportlichem Klang. In puncto Laufruhe haben die Ingenieure von Hyundai und Bosch wirklich ganze Arbeit geleistet und die Messlatte für die Deutschen abermals ein wenig höher gelegt.
Wenig vorbildlich fiel der Testverbrauch mit über 12 Litern aus. Damit verfehlt der partikelgefilterte Koreaner die Werksangabe um über drei Liter. Selbst auf ausgedehnten Landpartien mit zögerlichem Gasfuß konnten kaum Werte unter zehn Litern erreicht werden.
Versöhnlich stimmt da schon die gekonnte Abstimmung des Fahrwerks: Die vier einzeln aufgehängten Räder schweben nahezu über Schlaglöcher jeder Art, ohne dabei auf Rückmeldung von der Fahrbahn zu verzichten. Kaum wahrnehmbare Abrollgeräusche und die gut gedämmte Karosserie adeln den iX55 zu einem perfekten Reisewagen.
Die leichtgängig-direkte Lenkung vermittelt ein sicheres Gefühl, die Bremsen erwiesen sich auch nach mehrfach hoher Beanspruchung als standfest, wollen aber mit Nachdruck betätigt werden.
Überraschend flink lässt sich der Geländeriese über verwinkelte Straßenstücke hetzen: Geringe Seitenneigung und ein äußerst neutrales, im Grenzbereich leicht untersteuerndes Fahrverhalten lassen viel Fahrspaß aufkommen.
Der Allradantrieb schaltet sich erst bei Traktionsverlust unmerklich und flott zu. Im Normalbetrieb werden lediglich die Vorderräder angetrieben, Antriebseinflüsse sind aber trotzdem nicht zu spüren.
Bei Bedarf lässt sich die Kraftverteilung 50:50 sperren, sonstige Sperren oder gar eine Untersetzung fehlen aber. Beim Haupteinsatzgebiet des iX55 – nämlich auf der befestigten Straße – vermisst man diese Geländeaccessoires jedoch ohnedies nicht.