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Von Stilblüten und Leistungsspitzen

Das Autojahr beginnt in Detroit mit eindrucksvoller Bandbreite des Modellangebotes, Motorline.cc gibt einen Überblick der Neuheiten.

mid/mh, Fotos: Photo-4

Fotos sämtlicher Exponate der Detroit Motorshow finden Sie in der rechten Navigation!

Die Erwartungen an den wirtschaftlichen Erfolg für den nordamerikanischen Automarkt sind eher verhalten. Einzig Porsche, BMW und die japanischen Hersteller Toyota sowie Nissan haben im vergangenen Jahr zulegen können.

Mercedes-Benz hat seine Position verteidigt, VW und Audi haben einen massiven Einbruch erlitten. Auch die großen amerikanischen Marken Ford und GM mussten Federn lassen und konnten die Verkaufsvolumina nur mit hohen Nachlässen für die Kunden halten.

Davon ist auf der North American International Auto Show (bis 23. Januar), der ersten wichtigen Fahrzeugmesse in diesem Jahr, freilich kaum etwas zu bemerken. Der Optimismus ist zweckorientiert, die Stimmung wird von einer Vielfalt an neuen Automobilen, Studien und Entwicklungen alternativer Antriebsformen gestützt.

Audi

Audi bewegt sich in der selbstdefinierten Hauptströmung und präsentiert eine Studie, die als kommende Generation des Allroad quattro zu sehen ist. Exakt zum 25. Jubiläum des quattro-Allradantriebs zeigt der 4,93 Meter lange Wagen die klassische Evolution der Technik.

Assistenzsysteme an Bord sorgen dank ausgefeilter Sensorik für die Spurhaltung und dienen der Erkennung des Straßenzustandes. Der Traktionsvorteil des Allradantriebs kann so noch besser genutzt werden. Die Bodenfreiheit des Allroad quattro lässt sich automatisch von elf auf 21 Zentimeter erhöhen, beschleunigt wird der Wagen von einem 210 kW/286 PS starken V8-Turbodiesel mit vier Liter Hubraum.

In 6,4 Sekunden geht es von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h begrenzt. Der Erscheinungstermin des Seriengeländekombis ist für die nächste Saison vorgesehen, für bessere Geschäfte sollen unterdessen der neue A6 und der überarbeitete A4 sorgen.

BMW

BMW zeigt den 5er Touring und die allradgetriebenen Versionen dieser Baureihe in Detroit, später soll der neue 3er auch in Amerika den Erfolg weiter sichern.

Chrysler & Dodge

Chrysler zeigt einen Entwurf mit dem Namen Jeep Gladiator: Der Pick-Up im Gelände-Kleid widerlegt ebenso wie die Studie Hurricane die Vorwürfe, die Marke würde zu brav werden. Zwei Hemi-5,7-Liter-Maschinen arbeiten beim Hurricane zusammen und bringen es gemeinsam auf 493 kW/670 PS. Dank seiner Allradlenkung kann der martialisch aussehende Geländewagen auf der Stelle wenden.

Die Studie Firepower als Supersportwagen mit einer bärenstarken 6,1-Liter-Maschine könnte der größere Bruder des Crossfire werden, zumindest setzt er die neue Designlinie der Marke konsequent fort.

Die Schwestermarke Dodge präsentiert das Concept-Car Charger, eine Mittelklasselimousine, die ganz im Stil früherer amerikanischer Muscle-Cars gehalten ist. 183 kW/250 PS bis 250 kW/340 PS unterstreichen den Anspruch der Stärke.

Ford

Ford geht mit einer ganzen Reihe von Studien und Neuheiten in die Offensive. Die Mittelklasselimousine Fusion basiert auf der Mazda6-Plattform, ihre Motoren der Duratec und Duratorq-Familien (Vierzylinder-Diesel, V6-Benziner) haben sich bereits im Ford Mondeo bewährt.

Das Mustang Cabrio zitiert die eigene Geschichte der Baureihe, der Pick-Up F-150 Harley-Davidson dagegen spiegelt das Farb- und Chrom-Design der amerikanischen Kult-Bikes wider.

Interessanter ist der Ford Fairlane, eine gefällige Studie im Van-Stil mit einem multifunktionalen Innenleben, die durch einen Aluminium-Aufbau und edelstählerne Ausstattung auffällt.

Wie ein Tresor auf Rädern wirkt dagegen der Synus, das Rändelrad als Griff für die seitlich öffnende Hecktür spielt mit dieser Design-Idee. Dabei ist der Synus Fords Beitrag für uneingeschränkt lauten Musik-Genuss. Die Türen und Wände sind so dick, dass kein Ton nach außen dringen soll. Der kantige Wagen ist eine eher stilsichere Übung der Ford-Designer und nicht ohne Zukunftschancen.

Nicht minder klangvoll tritt die Studie Ford Shelby GR-1 mit ihrem mehr als 414 kW/600 PS leistenden V8-Motor und einer glänzend polierten Aluminium-Karosserie auf.

Das Pick-Up-Konzept Explorer Sport Trac gefällt keineswegs nur in Amerika, auch in Europa könnte der Schönling seine Freunde finden.

GM

GM zeigt den nicht misslungenen Pontiac G6 Convertible und den Saturn Monte Carlo.

Knapper, wenngleich nicht kleiner ist der Hummer H3, die bislang kleinste Version des amerikanischen Geländewagens, die nun auch in europäische Remisen passen könnte. Selbst das Motorvolumen wurde reduziert, aus gerade mal 3,5 Litern werden 157 kW/220 PS geschöpft.

Jaguar

Die Studie eines Sport-Coupés kommt von Jaguar. Sie trägt den Arbeitstitel Advanced Lightweight und hat dementsprechend eine Karosserie aus Aluminium. Sechs oder acht Zylinder wird es unter der langen Haube geben, sollte der hinterradgetriebene 2+2-Sitzer nächstes Jahr in Serie gehen.

Die lange und schmale Heckscheibe erinnert an die legendären E-Type-Modelle, die italienischen Linien eines Maserati sind dem englischen Sportler jedoch nicht fremd.

Land Rover

Land Rover zeigt ein neues Modell mit dem Namen Range Rover Sport, das unterhalb des Spitzenmodells Range Rover positioniert ist und mit drei Motoren angeboten wird. Spitzenversion ist ein 4,2-Liter-Kompressor-Triebwerk mit acht Zylindern und 286 kW/390 PS, das es auf maximal 525 Newtonmeter bringt.

Der gleiche Motor wird als Saugvariante mit 220 kW/299 PS angeboten, außerdem findet sich ein V6-Turbodiesel im Programm. Als Basis dient die Plattform der Discovery-Modelle mit um 14 Zentimeter auf 2,75 Meter verkürztem Radstand.

Lexus

Lexus hat die Studie eines neuen Supersportwagen nach Detroit gebracht. Der LF-A ist über 300 km/h schnell und hat mehr als 368 kW/500 PS. 2,58 Meter Radstand bei nur 4,40 Meter Länge versprechen viel Fahrspaß bei markentypisch hohem Komfortangebot.

Mazda

Der Crossport von Mazda zeigt, wie die sportiven Gene des RX8 mit der Alltagstauglichkeit eines MPV verbunden werden können. Der fast serienreife Wagen wird Anfang 2006 bei uns starten. Ein V8 unter der Haube garantiert zügige Vorwärtsbewegung, Versionen mit V6-Diesel und Benziner sollen das Angebot komplettieren.

Mitsubishi

Mitsubishi präsentiert die neue Generation des Sportcoupés Eclipse, das ebenfalls einen V6 für den amerikanischen Bedarf bekommt. Für Europa sind Vierzylindermotoren vorgesehen, wobei noch nicht entschieden ist, ob der Wagen tatsächlich zu uns kommen wird.

Mercedes

Bei Mercedes-Benz debütiert die neue M-Klasse. Sie ist um 15 Zentimeter auf 4,78 Meter Länge gewachsen. In der Breite hat der deutlich dynamischer gezeichnete Allradler um 7,1 Zentimeter zugelegt, der Radstand wuchs um 9,5 Zentimeter auf 2,92 Meter. Die bessere Aerodynamik soll den Treibstoffverbrauch um etwa zehn Prozent senken.

Im Angebot sind zwei Beniner und zwei Diesel. Serienmäßig gibt es das Automatikgetriebe 7G-tronic, die Airmatic-Federung erlaubt es, die Bodenfreiheit zwischen elf und 29 Zentimeter zu variieren, und im Kofferraum haben bis zu 2 050 Liter Gepäck Platz.

Nissan & Acura

Nissan stellt eine Studie mit dem Namen Azeal vor, die Sportlichkeit bei günstigem Einstiegspreis verspricht. Ebenso als Lockruf an junge Autofahrer ist der RD-X zu verstehen, ein knackig gezeichnetes SUV von Acura, der Edel-Marke des japanischen Herstellers Honda.

Porsche

Messe-Premiere feiert in Detroit der neue Porsche Carrera 911 und die passende Cabrio-S-Version. Der 911 generiert aus 3,6 Liter Hubraum 239 kW/325 PS, der Carrera S bringt es bei 3,8 Liter Volumen auf 261 kW/355 PS. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen bei 285 und 293 km/h, aber so schnell darf in Amerika nicht einmal der Präsident fahren.

Subaru & Hyundai

Subaru präsentiert erstmals seine Interpretation des Themas SUV mit guten Chancen für eine
Serienproduktion; Hyundai wiederum zeigt, dass auch in Korea das Thema Hybridantrieb im Lastenheft der Entwickler verankert ist.

Volvo

Volvo kündigt einen neuen Kompakten mit der Bezeichnung C30 an. Der Wagen ist in der Golfklasse positioniert und soll Ende 2006 in Produktion gehen. Die Ähnlichkeit mit dem P 1800, der aufgrund seiner üppigen Glasflächen landläufig als Schneewittchensarg bezeichnet wurde und Volvo-Geschichte geschrieben hat, ist durchaus gewollt.

VW

VW präsentiert eine Studie des New Beetle unter dem Namen Ragster, dessen tieferliegende Dachpartie mit einem Stoffdach verschlossen ist. Die gedrungene Gestalt zitiert aus der Hot-Rod-Gattung flacher und breitbereifter Kraftprotze, die bei uns eher auf Plastikrennbahnen in Kinderzimmern als auf den Straßen zu entdecken waren.

Gefälliger ist der neue VW Bora, der in Amerika den früheren Namen des Stufenheck-Golfs Jetta trägt. Wachstum um bis zu drei Zentimeter in Länge und Breite und ein neues Basistriebwerk mit fünf Zylindern, das 110 kW/150 PS aus 2,5 Liter Hubraum leistet, werden geboten.

Außerdem gibt es einen 1,9-Liter-TDI mit 74 kW/100 PS, der Zweiliter-Turbobenziner mit 147 kW/200 PS komplettiert im Jetta-GTI das Angebot. Die üppigen Lufteinlässe dieser Version wirken in den Augen des Europäers vielleicht ein wenig albern, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten dagegen dürfte der Sport-Jetta dagegen für schaumgebremstes Fahrvergnügen innerhalb der strengen Tempolimits sorgen.

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