AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Detroit Motor Show 2005

Trend zum "Soft-Roader"

Die Weichen für das Autojahr 2005 werden von 9. bis 23. Jänner in Detroit gestellt, im Mittelpunkt stehen SUV, Pick-Ups und Sportwagen.

mid/mh

Die Weichen für das Autojahr 2005 werden am Michigan-See gestellt: Vom 9. bis 23. Januar trifft sich die internationale Autobranche zur Detroit Motor Show.

Im Mittelpunkt der ersten großen Messe des Jahres stehen nach wie vor die von den US-Kunden bevorzugten Sport Utility Vehicles (SUV), Pick-Ups und Sportwagen; unübersehbar ist aber der Trend weg vom sperrigen Geländewagen hin zum komfortablen und sportlichen "Soft-Roader".

Die deutschen Hersteller zeigen vor allem neue Hoffnungsträger für den US-Markt. Einer der Messestars - sowohl aus deutscher als auch aus amerikanischer Sicht - ist die neue M-Klasse von Mercedes-Benz. Die zweite Generation des Edel-SUV wirkt geduckter und sportlicher als der in die Jahre gekommene Vorgänger, bietet mehr Raum und einen moderneren Allradantrieb mit Fahrhilfen fürs Gelände und optionalen Sperren.

Auf Wunsch ist außerdem eine Luftfederung erhältlich, die im Gelände die Bodenfreiheit erhöht und "onroad" für eine dynamischere Straßenlage sorgen soll. Zwei Benziner und zwei Diesel stehen für den Antrieb zur Auswahl, die Kraftübertragung erfolgt jeweils über die Siebengang-Automatik 7G-Tronic. Gebaut wird die neue M-Klasse wie der Vorgänger in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama.

Daneben zeigen die Stuttgarter eine seriennahe Version der künftigen R-Klasse. Das exklusive Raumfahrzeug, eine Mischung aus Van und Limousine, wurde bereits auf verschiedenen Messen als Vision Grand Sports Tourer präsentiert und kommt im nächsten Herbst auf den Markt. In Detroit steht die Version mit langem Radstand, die für die USA vorgesehen ist; für die Europäer wird eine kürzere Version des Sechssitzers gebaut, die aber immer noch fast drei Meter Radstand hat.

smart

Weniger Grund zur Freude bietet die Mercedes-Tochter Smart, die sich in Detroit erstmals dem amerikanischen Publikum mit der kompletten Modellfamilie vorstellt. Auch eine Vorserien-Studie des neuen Formore hätte dabei sein sollen, doch die Premiere des SUV wurde kurzfristig abgesagt. Mit dem Formore will Smart 2006 der bisherigen Planung zufolge auf dem nordamerikanischen Markt an den Start gehen.

VW

In den USA heißt die Stufenheck-Variante des VW Golf - wie früher auch bei uns - immer noch Jetta, in Europa inzwischen Bora. Weil der Jetta mit rund 40 Prozent Anteil an den VW-Verkäufen das wichtigste Modell der Wolfsburger in Nordamerika ist, wird die fünfte Generation in Detroit vorgestellt.

Hier zu Lande steht der Jetta/Bora, der im Sommer auf den Markt kommt, traditionell im Schatten des normalen Schrägheck-Golf, wirkt aber in seiner Neuauflage deutlich dynamischer und eleganter als der Vorgänger.

BMW/Mini

BMW präsentiert den neuen Reihensechszylindermotor, der nach seinem Debüt im 630i nun auch im 5er eingesetzt wird. Ein Kurbelgehäuse aus Magnesium und Aluminium sorgt für ein geringes Gewicht des Motorblocks, die zweite Generation der Ventilsteuerung Valvetronic für mehr Leistung bei reduziertem Verbrauch.

Noch beeindruckender ist das hochdrehende Zehnzylinder-Triebwerk mit 373 kW/507 PS, das die Münchner für den M5 und den M6 entwickelt haben. Tochtermarke Mini stattet das Topmodell Cooper S pünktlich zur Messe mit einem Sechsgang-Automatikgetriebe aus.

Porsche

Mit dem neuen 911 Cabrio will Porsche in den USA seinen Sportwagenabsatz beleben. Die offene Version der Baureihe 997 kommt im April auf die internationalen Märkte und ist wie der geschlossene Carrera mit einem 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor sowie als "S" mit einem 3,8-Liter-Motor erhältlich.

Landrover

Zu den wichtigsten nicht-deutschen Premieren zählt der Range Rover Sport, der auf die vor einem Jahr in Detroit vorgestellte Studie Range Stormer zurückgeht. Als fünfte Baureihe des britischen Geländewagen-Spezialisten Land Rover ergänzt er die Palette zwischen dem großen "Range" und dem Discovery.

Für den Antrieb stehen die bekannten Jaguar-V8-Benziner mit 220 kW/299 PS und 286 kW/390 PS sowie der vorzügliche neue 2,7-Liter-Diesel mit 140 kW/190 PS von Ford und Peugeot zur Auswahl. Ziel der Entwickler war neben den gewohnt ambitionierten Offroad-Eigenschaften diesmal auch ein sportlicheres Fahrverhalten auf der Straße.

Außerdem haben die Briten ihrem Topmodell Range Rover ein Facelift spendiert, das sich äußerlich durch modifizierte Front- und Heckleuchten, einen neuen Kühlergrill sowie 18- und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen in veränderter Optik zu erkennen gibt.

Unter der Motorhaube kommt wahlweise nicht nur der auf 220 kW/299 PS gesteigerte 4,4-Liter-V8-Motor zum Einsatz, sondern auch als neue Topmotorisierung der 4,2-Liter-Achtzylindermotor mit Kompressoraufladung und 291 kW/395 PS Leistung.

Subaru

Auch viele andere Hersteller setzen insbesondere für die USA weiter auf das Segment von Geländewagen und SUV, wobei sich der Trend zu weniger grobschlächtigen, eher sportlichen Modellen verfestigt. Subaru beispielsweise präsentiert den B9X, einen dynamisch wirkenden Siebensitzer mit Allradantrieb und Offroad-Optik, der zunächst nur in Übersee auf den Markt kommen soll.

Mazda

Auch Mazda macht sich Gedanken über die SUV-Zukunft. Derzeit haben die Japaner nur den mit dem Ford Maverick baugleichen Tribute im Programm, doch künftig könnte der MX-Crossport die Rolle des sportiven Geländegängers ausfüllen.

Das zunächst als Studie vorgestellte Fahrzeug vereint Details des Sportcoupés RX-8 mit den robusten Zügen eines SUV, ähnelt dem Nissan Murano und will mit viel Komfort und großzügigem Platzangebot glänzen.

Ein vergleichbares Konzept enthüllt Acura, die nur in den USA präsente Nobel-Tochter von Honda, mit dem RD-X.

Chevrolet

Auch die Leidenschaft der Amerikaner für Sportwagen und Pick-Ups kommt nicht zu kurz.

Der erst vor kurzem vorgestellten Corvette C6 mit 298 kW/405 PS stellt General Motors nun ein neues Topmodell zur Seite: In der Corvette Z06 arbeitet ein sieben Liter großer V8-Motor mit 368 kW/500 PS und 657 Nm Drehmoment, der den amerikanischen Sportwagenklassiker auf mehr als 300 km/h beschleunigen soll.

Ferrari

320 km/h sind möglich mit dem Ferrari Superamerica auf Basis des 575 M Maranello. Die Leistung des Zwölfzylinder-Motor wurde auf 397 kW/540 PS gesteigert. Der Zweisitzer wurde bei Pininfarina entworfen und besitzt ein transparentes Dach, das in fünf verschiedenen Abblendstufen Licht in den Innenraum lässt.

Ebenfalls ein Glasdach, das sich bis in die Heckklappe hinein spannt, kennzeichnet die Chrysler-Studie Firepower mit 6,1 Liter großem V8-Motor und 313 kW/425 PS. Das Fahrzeug basiert auf der Dodge Viper.

Nissan

Als erschwingliches Sportcoupé unterhalb des 350Z soll der neue Nissan Azeal positioniert werden, den der japanische Hersteller als Konzeptfahrzeug präsentiert. Der Azeal ist das erste Fahrzeug, das unter der Regie des neuen Nissan Design Centers in den USA entstanden ist.

Mitsubishi

Schon Realität ist die vierte Auflage des Sportcoupés Eclipse von Mitsubishi, die im Sommer 2005 auf den nordamerikanischen Markt kommt. Für den Antrieb sorgen wahlweise ein 2,4-Liter-Vierzylinder-Motor oder ein 3,8-Liter-V6-Triebwerk.

Daneben haben die Japaner die letztjährige Pick-Up-Studie Sport Truck zum Serienfahrzeug weiter entwickelt. Dabei herausgekommen ist der Raider, der bei DaimlerChrysler in Warren/Michigan produziert wird.

Jeep/Ford

Eine Pick-Up-Studie namens "Gladiator" stellt Jeep vor. Das Fahrzeug bietet Platz für vier Personen und eine 1,70 Meter lange Ladefläche. Beim Antrieb setzen die Amerikaner auf einen 2,8-Liter-Common-Rail-Diesel.

Ford zeigt mit dem Explorer Sport Trac Concept, wie die Pick-Up-Zukunft des Herstellers aussehen könnte. Ein mächtiger Kühlergrill mit großem Lufteinlass, stark ausgestellte Radhäuser und ein kantiges Design verleihen der Studie einen wuchtigen Auftritt.

News aus anderen Motorline-Channels:

Detroit Motor Show 2005

- special features -

Weitere Artikel:

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

So wurde der Lamborghini Diablo zum Pop-Hit

Eine Dekade alt: "Maschin" von Bilderbuch

Autos in Musikvideos sind nicht neu. Doch wie die österreichische Band Bilderbuch den gelben Sportwagen in ihrem Musikvideo zu "Maschin" einsetzte, definierte die Grenzen zur Kunst neu. Wir feiern das Video, die Band und den Diablo bis heute – mit euch!

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?