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Tokyo Motor Show 2007

Sport, Spiel und nur wenig Spannung

Diverse Pkw-Studien sind Tradition auf der Tokyo Motor Show. Heuer geht es dabei vor allem um umweltfreundliche Kleinwagen in futuristischen Blech- und Karbonkleidern.

mid/ec

Für jede Menge Sportliches und Verspieltes ist in Tokio gesorgt. Nur die Spannung fehlt ein wenig, denn einiges war schon auf der IAA zu sehen, über die meisten anderen Modelle wurden von den Unternehmen schon im Vorfeld informiert. Allerdings taugt Tokio immer dazu, den Blick vom europäischen Bauchnabel auf einen anderen Teil der Welt zu lenken, in dem die Herausforderungen der Gegenwart häufig auf andere, manchmal auch kreativere Art und Weise angegangen werden.

Toyota

Japans Marktführer Toyota präsentiert auf dem größten Stand der Messe gleich acht Studien. Unter den allgegenwärtigen Umweltgesichtspunkten ist vor allem der "1/X" zu nennen. Der Name leitet sich von der Tatsache ab, dass die reine Karosserie nur einen Bruchteil, also 1/X-tel, einer normalen Karosserie wiegt.

Im Vergleich zum etwa gleich großen Prius kommt der "1/X" mit seinen 420 Kilogramm auf ein Drittel von dessen Karosseriegewicht. Dies ist allerdings weniger verrückt als vernünftig, denn weniger Gewicht bedeutet weniger Verbrauch. Allerdings wäre die Karbon-Karosserie des Fahrzeugs zur Zeit noch kaum bezahlbar.

Zusammen mit seinem Hybridantrieb - bestehend aus einem auch mit Ethanol betankbaren Benzinmotor sowie einem Plug-in-Hybrid - ist er allerdings eine Option für die Zukunft, zumal der CO2-Ausstoß pro Kilometer hier unter 100 Gramm liegen soll.

Praktisch serienreif ist der schon auf der IAA gezeigte "iQ", der Ende nächsten Jahres auf den Markt kommt. Mit seiner Gesamtlänge von kaum drei Metern bietet er Platz für zwei bis drei Erwachsene und ein kleines Kind. Zum Einsatz kommen werden zunächst 1,0- und 1,3-Liter-Benzinmotoren. Bis zu 1,5 Millionen Stück des "iQ" will Toyota weltweit verkaufen.

Daihatsu

Von der Toyota-Tochter Daihatsu als Kleinwagen-Spezialisten darf man immer etwas besonderes erwarten. In Tokio findet vor allem die Studie "OFC-1" Beachtung, denn sie ist offensichtlich der Nachfolger des in die Jahre gekommenen Kleinwagen-Cabrios Copen.

Der Zweisitzer mit versenkbarem Glasdach wird von einem 660 ccm-Motor angetrieben und bietet deutlich mehr Platz als das aktuelle Modell. Zudem reicht das Kofferraumvolumen auch bei geöffnetem Dach noch für eine kleine Reisetasche. Auch in Europa dürfte der skurrile Zweisitzer auf den Markt kommen.

Dagegen ist die Studie "Mud Master-C" wiederum ein typisches Angebot für den japanischen Markt. Das nur 3,40 Meter lange Fahrzeug kann je nach Aufbau wie ein Pick-up oder als Lieferwagen genutzt werden.

Dann verfügt der "Gatsch-Meister" über zwei seitliche Flügeltüren, die den Zugang zum Gepäckraum öffnen. Dort findet sich Platz zum Beispiel für zwei aufrecht stehende Fahrräder. Auf die Fahrer- und Beifahrer-Sitze gelangt man dagegen durch zwei normale Türen.

Mazda

Unter den vielen umweltfreundlichen Fahrzeug-Studien sticht der Mazda Taiki heraus. Der aufregend geschnittene Sportwagen in der Linie des im vergangenen Jahr gezeigten Nagare verfügt unter seiner Motorhaube über eine der technisch anspruchsvollsten Neuerungen der Tokyo Motor Show: die neueste Generation des Renesis-Motors. Das Kammervolumen des Kreiskolben-Motors beträgt jetzt 1,6 Liter, was bei einem Hubkolbenmotor 3,2 Litern entsprechen würde.

Die wichtigste Neuerung bei diesem Antrieb betrifft die Form und die Abmessungen der Hauptkomponenten. Die Rotorenbreite wurde reduziert, der Hub der Exzenterwelle jedoch vergrößert. Durch die sich daraus ergebende Verringerung des Verhältnisses der Brennraumoberfläche zum Brennraumvolumen verringern sich die Kühlverluste und die Effektivität der Verbrennung steigt. Durch den Einsatz von Aluminium für die Seitengehäuse ist der Wankelmotor der neuesten Generation zudem leichter geworden.

Suzuki

Bei Suzuki ist man besonders Stolz auf das Konzeptauto "Kizashi", das im Vergleich zu seiner Premiere bei der IAA bereits weiterentwickelt wurde. Als "Kizashi 2" wirkt das Fahrzeug nun vor allem aggressiver in der Frontansicht.

Eine der nettesten Ideen auf der Messe findet sich ebenfalls am Suzuki-Stand: Die Studie "X-Head" zeigt einen kleinen Truck, der je nach Ausstattung als Camper für zwei Erwachsene oder als Rettungsfahrzeug genutzt werden kann.

Nissan

Spielerisch wirkend, aber mit ernsthaftem Anspruch, geht das dreisitzige Elektroauto "Pivo 2" in Tokio an den Start. Die Nissan-Studie fasziniert die Besucher vor allem wegen seines elektronischen Mitfahrers. Dessen Roboter-"Kopf" schaut nicht nur aus dem Armaturenbrett, sondern soll die Gemütsverfassung seines Fahrers aufnehmen und sich mit Licht und Farben darauf einstellen können.

Honda

Hoffnung auf eine Wiederbelebung des guten alten Coupés CRX macht Honda mit der Studie "CR-Z". Der kompakte, zweisitzige Sportler ist sogar mit einem Hybrid-Antrieb bestückt. Schon Ende nächsten Jahres könnte in Japan Marktstart sein, und ein Auftritt in Europa ist mehr als wahrscheinlich.

Lexus

In der Leistung ganz klar über Honda angesiedelt ist der Lexus LF-A. Der schon seit einiger Zeit auf den Messen präsente Supersportler wurde offensichtlich nochmals überarbeitet, was seiner Frontpartie allerdings nicht gerade gut getan hat. Trotzdem ist der LF-A eine erfreuliche Erscheinung.

Der Zehnzylinder-Benzinmotor mit 382 kW/520 PS dürfte Formel 1-Gene bergen und den Lexus zum sportlichsten Fahrzeug der Marke machen. Premiere wird wohl 2009 sein und der Preis bei rund 120 000 Euro liegen.

Die Deutschen

Deutlich preisgünstiger wird wohl das von VW präsentierte Konzeptfahrzeug "Space up", wenn es ab 2010 in Serie geht. Der Mini-Van ist ein um 23 Zentimeter verlängerter Bruder des bereits in Frankfurt präsentierten Cityflitzers "Up" und soll gleichzeitig vier Passagieren und 220 Litern Gepäck Platz bieten. Das großzügige Raumangebot resultiert nicht zuletzt aus dem technischen Konzept: Der Motor findet im Heck Platz (eine Innovation aus den Annalen der Konzerngeschichte) und ermöglicht kurzen Überhang vorne und einen langen Radstand.

Sportlicher und exklusiver kommt die Audi-Studie "Metroproject Quattro" daher. Der Kleinwagen wird wahrscheinlich als Audi A1 auf den Markt kommen und tritt gegen den Mini von BMW an. Unter der Haube arbeitet in der Konzeptversion ein 110 kW/150 PS starker Turbo-Benzinmotor im Verbund mit einem kleinen Elektroaggregat, das bei der Beschleunigung unterstützend eingreift. Auf kurzer Strecke kann auch rein elektrisch gefahren werden.

Optisch orientiert sich der kleinste Audi mit dem markentypischen Kühlergrill an seinen großen Brüdern. Ins Auge fallen zudem die unlackierten Dachholme in Alu-Optik. Wettbewerber BMW präsentiert mit dem "Concept 1 Series tii" eine Rennsportversion seines kompakten Coupés der 1er-Reihe.

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