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Der beste Ferrari aller Zeiten?

Teamchef Jean Todt, Technikdirektor Ross Brawn und Chefdesigner Rory Byrne sind sich sicher, der F2003-GA ist ein weiterer Meilenstein der Scuderia.

Die italienische Presse ist bekannt für ihre schwärmerische, blumige Ausdrucksform. Seit jeher zählen deshalb bei einer Ferrari-Präsentation nicht nur die Fakten, sondern auch das Aussehen des jeweils neuen Fahrzeugs. Laut Teamchef Jean Todt dürften diesmal alle Journalisten zufrieden sein, handelt es sich doch seiner Meinung nach um ein besonders schönes Formel-1-Modell – von der Performance ganz zu schweigen...

"Es ist ein schönes Auto und ich kann es gar nicht mehr erwarten, es auf der Strecke fahren zu sehen", erklärte der Franzose heute Vormittag in Maranello. "Die Verantwortung dieses Wagens ist groß, aber wir werden mit dem F2002 in die Saison gehen und dann den richtigen Zeitpunkt abwarten, um hiermit Rennen zu fahren." Wann genau dies der Fall sein wird, konnte Todt noch nicht verraten, wahrscheinlichster Termin ist aber der Grand Prix von San Marino.

Unabhängig davon ist man scheinbar auch intern mit der Optik der neuen "Göttin in Rot" zufrieden, wie Todt andeutete: "Rory Byrne hat letztes Jahr gesagt, dass das der schönste Ferrari ist, seit er Mitte der 90er zu uns gekommen ist. Ich weiß, dass die Mannschaft über dieses Auto diesmal ähnliche Kommentare gemacht hat." Der F2003-GA, der an den kürzlich verstorbenen Fiat-Ehrenpräsidenten Gianni Agnelli erinnern soll, begeistert mit harmonischen Rundungen und einer flüssigen Gesamterscheinung.

Zu den Hauptkriterien für eine Fortsetzung der Dominanz gehört für Ferrari zweifellos die Motivation der einzelnen Teammitglieder, weil es in der Vergangenheit nur den wenigsten Rennställen gelungen ist, nach Jahren des Erfolgs nicht irgendwann abzufallen. Zur Verblüffung der Konkurrenz aber wirkt die Truppe um Jean Todt, Ross Brawn, Rory Byrne, Paolo Martinelli und nicht zuletzt die beiden Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello frisch wie eh und je.

"Wir sind noch immer motiviert - als wenn wir noch nie gewonnen hätten", lächelte Todt. "Da ist noch immer eine echte Sehnsucht nach mehr Siegen. Unsere Gegner wollen Ferrari nicht wieder vor sich sehen, aber wir werden alles daran setzen, dass es so bleibt."

Ähnlich zuversichtlich ist Chefdesigner Rory Byrne: "All unsere Vorgaben konnten erfüllt oder sogar übertroffen werden und daher glaube ich, dass der F2003-GA der beste Ferrari aller Zeiten ist."

Die Grundphilosophie hinter dem Konzept sei laut dem Südafrikaner die "Optimierung der Aerodynamik, das Absenken des Schwerpunkts und das Maximieren von Reifen und Motor" gewesen: "Gleichzeitig muss man auch sagen, dass viele Bereiche komplett neu entwickelt wurden, weil wir mit dem F2002 teilweise schon das Ende der Entwicklungsmöglichkeiten erreicht hatten." Speziell hinter dem Cockpit erinnert ja nur noch die Grundform an das Vorjahr.

Die nötige Zuversicht ist also vorhanden – aber viele fragen sich: Kann man eine Saison wie 2002 überhaupt noch übertreffen? Jean Todt gab die Antwort: "Ich sage nicht, dass wir wieder 15 Rennen gewinnen werden. Das wäre ziemlich dumm von mir. Aber wir wollen dort bleiben, wo wir jetzt stehen." Fahrer Barrichello, selbst optimistisch wie schon in den Jahren zuvor, präzisierte: "Ich will dazu beitragen, wieder beide Titel nach Maranello zu holen."

Weit unbescheidener gab sich Technikdirektor Ross Brawn, der die Erfolge aus dem letzten Jahr sogar noch überflügeln möchte: "Es wird sehr schwierig, mehr als 15 Rennen zu gewinnen, aber wir geben unser Bestes. Unsere Hingabe und unser Einsatz, die Weltmeisterschaft wieder zu holen, sind ungebrochen. Dieses Auto stellt in Sachen Leistung vielleicht die größte Steigerung dar, die wir je erreicht haben."

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