MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallye Dakar 2007: Die Autos

Rookies gegen Wüstenfüchse

Unter den Teilnehmern finden sich 2007 besonders viele Neulinge - 38 Prozent der Motorräder und 10 Prozent der Autos werden von Rookies gesteuert.

Das bedeutet, sie alle haben noch verhältnismäßig wenig Ahnung, welche extremen Herausforderungen in den 16 Tagen auf sie warten. Diese Hürde hat der einzige österreichische Teilnehmer bei den Autos bereits bei der vergangenen 28. Ausgabe genommen: Raphael Sperrer startet 2007 zum zweiten Mal bei der „Dakar“, wo er mit neuem Team, neuem Co-Piloten und neuem Auto versuchen wird, seine glänzende Leistung des Jahres 2005 noch zu überbieten.

An prominenten Konkurrenten wird es auch dieses Mal nicht mangeln, die Nennliste der Rallye Lissabon-Dakar hält zahlreiche Konkurrenten mit teilweise großen Namen bereit, streckenweise liest sie sich wie ein „Who is Who“ der Motorsportszene und vereint Rallye-Raid-Spezialisten und ehemalige oder aktuelle Fahrer aus der Rallye-WM ebenso wie bekannte Rundstreckenpiloten oder prominente Quereinsteiger.

Starparade

Die größten Sieganwärter sind mit Sicherheit die PilotInnen der drei großen Werksteams Mitsubishi, VW und BMW. Die Japaner stellen bestimmt das stärkste Fahrerteam, das insgesamt zwölf (!) Dakar-Siege unter sich aufteilt: Den Vorjahressieger, dem ehemaligen Schiweltmeister Luc Alphand; seinen nicht minder talentierten Landsmann Stéphane Peterhansel (sechsmal bei den Bikes, zweimal bei den Autos siegreich); Hiroshi Masuoka, den Auto-Sieger 2002 und 2003; und Ex-Motorrad-Star Nani Roma (Bike-Sieger 2004). Dazu können die vier Piloten auf ein neues Modell ihres Mitsubishi Pajero Evolution mit Namen MPR13 vertrauen.

Mindestens ebenso „auf den Tisch gehaut“ wird bei VW. Dort sollen unter anderem zwei ehemalige Rallye-Champions die Kohlen aus dem Feuer holen: Der vierfache Dakar-Sieger Ari Vatanen aus Finnland gibt ein Comeback, sein Teamkollege ist unter anderem der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos „El Matador“ Sainz. Bei der 2006er-Dakar nur von Luc Alphand geschlagen wurde Giniel de Villiers aus Südafrika, außerdem fährt US-Boy Mark Miller einen VW Race Touareg 2 für die Wolfsburger.

Bayern, Finnen und Japaner

Bei der Bayern-Fraktion des Xraid-Teams mit den nagelneuen BMW X3 CC ist es in diesem Jahr neben Middle-East Rallye-Champion Nasser al Attiyah und Freestyle-Skiweltmeister/Ex-WRC-Pilot Guerlain Chicherit vor allem Dakar-Amazone Jutta Kleinschmidt, die ihren Sieg aus dem Jahr 2001 wiederholen soll – sie ist bis heute die einzige Frau, die bei der „Dakar“ gewinnen konnte.

Zwei weitere große Namen fahren für Isuzu, das ehemalige Team des verstorbenen Clay Regazzoni: Markku Alen ist der vielleicht berühmteste „Nicht-Weltmeister“ der Rallye-Geschichte, Edi Orioli hat viermal die Motorradklasse gewonnen. Der dritte Isuzu D-Max Pickup wird vom querschnittgelähmten andorranischen Rallyefahrer Albert Llovera gesteuert.

Klingende Namen abseits der Werksteams

Doch nicht nur die Werksteams vereinen klingende Namen. Auch unter den restlichen 176 Konkurrenten sind starke, teilweise sehr bekannte Gegner. Für uns steht an erster Stelle dieser Liste natürlich Raphael Sperrer im V8-angetriebenen Buggy von SMG. Weiters wäre da beispielsweise Robby Gordon, NASCAR- und IndyCar-Pilot und außerdem Offroad-Ass in seiner nordamerikanischen Heimat. Der Amerikaner hat bereits im Vorjahr gezeigt, daß er mit seinem selbst entwickelten Hummer H2 zu den Schnellsten zählt. Immer zu beachten ist mit Sicherheit auch Dakar-Legende Jean-Louis Schlesser, er tritt wie in den letzten Jahren mit seinem Eigenbau-Buggy an.

Einen Nissan fährt Tourenwagen-Profi Yvan Muller aus Frankreich, WTCC-Werksfahrer bei Seat, heuer „am Sand“ statt wie sonst um diese Jahreszeit bei den französischen Eisrennen. Sein Co-Pilot, auch nicht unbekannt, hat bereits als Fahrer zweimal gewonnen: René Metge! Einige bekannte Piloten setzen auf Nissan: Etwa Ex-F1-Pilot Paul Belmondo, Dakar-Haudegen Thierry de Lavergne, das polnische Rallye-Ass Krzysztof Holowczyc oder der Japaner Kenjiro Shinozuka. Gefährlich könnte ein Portugiese werden: Carlos Sousa pilotiert einen privaten VW Race Touareg!

Die holländischen Farben hält Tim Coronel hoch, Bruder des WTCC-Privatfahrer-Weltmeisters Tom Coronel und Leitwolf eines Drei-Auto-Teams der Marke Bowler. Von diesen „Specials“ auf Basis des Land Rover sind heuer einige mit dabei.

Die Unabhängigen

Der Teamchef von Raphael Sperrer geht doch nicht an den Start: Ursprünglich wollte Philippe Gache ebenfalls einen Buggy steuern, er wird jetzt aus organisatorischen Gründen auf einen Start verzichten. Sehr stark dürfte bei der 2007er-Ausgabe die Fraktion der Honda-Buggys werden: Das Team „Fast&Speed“ bringt mit Ex-Rallye-Europameister Simon Jean-Joseph, dem deutschen Rallye-Ass Sandro Wallenwein und dem Ex-Rallye-WM-Starter Freddy Loix gleich drei Gefährte mit bärenstarkem 3,5l-V6-Motor an den Start.

"Miss DTM" gegen den Dakar-Winzling

Um den Promi-Aufmarsch komplett zu machen, seien noch die frühere DTM-Queen „Miss Ellie“ DTM“ Ellen Lohr (wieder mit einem Mercedes), der Ex-F1-Japaner Ukyo Katayama (der einem Toyota die Sporen geben wird), und die Rallye-Namen Miki Biasion und Paolo Andreucci erwähnt. Wobei gerade die beiden Letzteren einen eher kuriosen Start wagen: Sie werden mit Werks-Fiat der Type Panda Cross antreten – man darf gespannt sein, wie sich der ehemalige Lancia-Werksfahrer Biasion von seinen vergangenen Truck-Abenteuern (Weltcupsieger 1998 und '99 auf Iveco) auf den Winzling namens Panda umstellt.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye Dakar 2007: Die Autos

Weitere Artikel:

Rallycross Melk: Vorschau

Rallycross: Saisonstart in Melk

Die Rallycross-Staatsmeisterschaft startet mit dem Rennen am 26. und 27. April in die neue Saison. Abermals wird das hochklassige Feld der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft mit an der Startline stehen. Eine Premiere feiert die neue Klasse der Histo-RX.

Zwischen Fortschritt und Nostalgie

Die V10-Debatte aus Fahrersicht

Die Gespräche über eine Rückkehr der Formel 1 zu V10-Motoren ebben nicht ab - Für einige Fahrer geht es dabei vor allem um leichtere und agilere Rennwagen

"Unprofessionell und respektlos"

Verstappen ein schlechter Verlierer?

Johnny Herbert legt mal wieder gegen Max Verstappen nach: Welches Verhalten er kritisiert und warum dessen Strafe nicht ungerecht, sondern sogar noch zu milde war