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Rallye Dakar 2007

„Ich habe 28 Stunden nachgedacht, warum mir dieser Fehler passiert ist.“

Nach über einem Tag bangen Wartens endlich ein Lebenszeichen von Sperrer und Poncet, das Duo musste 28 Stunden am Ort des Ausfalls ausharren.

Dass Raphael Sperrer und sein französischer Co-Pilot Sylvain Poncet den Zwischenfall, der am Montag ihren SMG-Buggy außer Gefecht setzte, ohne Verletzungen überstanden haben, war bald einmal klar.

Sowohl Sperrers Teamchef Philippe Gache, als auch der Tiroler Motorradpilot Martin Freinademetz hatten mit dem Oberösterreicher an der Stelle seines Ausfalles kurzen Kontakt. Doch dann brach die Verbindung ab, weder Sperrer noch sein Beifahrer waren über Mobil- bzw. Satellitentelefon erreichbar.

Als dann in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch endlich das Handy läutete und am Display „Raphael Sperrer“ stand, war die Erleichterung groß. Sperrer berichtete von einer Verkettung unglücklicher Umstände:

„Wir haben festgestellt, dass das Satellitentelefon nicht funktioniert. Der Akku war urplötzlich leer geworden. Daher haben wir es in den Service-LKW zum Aufladen mitgegeben. Und dann fallen wir ausgerechnet auf der Prüfung aus, wo wir das Ding nicht mithaben… Das normale Handynetz ging an der Stelle des Ausfalles nicht, wir saßen in rund 1.500 Metern Höhe in einer menschenleeren Gegend fest.“

„Über das Iritrack, also über das Notfall-System an Bord, haben wir dem Veranstalter gesagt, wo wir sind und daß wir auf unseren T4-Truck warten, um die defekte Hinterachsschwinge zu reparieren. Sonst war nämlich nichts kaputt, das wäre eine Arbeit von einer halben Stunde gewesen und wir hätten weiterfahren können. Doch der Truck kam nicht und irgendwann teilte uns der Veranstalter mit, daß unser Race-Truck mit all den Ersatzteilen schon in Spanien mit einem Motorschaden liegengeblieben war“, so Raphael Sperrer weiter.

Damit war man mitten im Nirgendwo „gefangen“, der „Lumpensammler“ kam erst nach 28 Stunden in Form eines einheimischen Abschleppdienstes. „Ich habe 28 Stunden nachgedacht, warum ich diesen Fehler gemacht habe“, erklärt der Oberösterreicher.

„Da bereitest du dich ein dreiviertel Jahr lang intensiv vor, weißt, dass du schnell sein kannst und bist es dann auch. Und plötzlich ist die Geschichte vorbei. Das ist schon bitter. Andererseits, wenn ich jetzt erfahren muss, daß erneut ein Motorradpilot tödlich verunglückt ist, dann bekommt dieser Ausfall einen anderen Stellenwert. Da sieht man, dass es viel, viel Schlimmeres gibt…“

Der Rückweg aus der Wüste gestaltet sich für das Duo Sperrer/Poncet indessen nicht gerade einfach. Man ist komplett auf sich alleine gestellt, das Team ist bereits 1.000 Kilometer weiter südlich und der Veranstalter kümmert sich auch nicht um die Ausgefallenen.

„Raphael ist ein bisschen verkühlt, denn in der Nacht hatte es an die minus zehn Grad“, berichtet Co-Pilot Sylvain Poncet. „Wir haben ja nichts Warmes zum Anziehen mit, gar nichts, wir haben nur unsere feuerfesten Overalls. Jetzt schlagen wir uns bis zum nächsten Flughafen durch, von wo aus wir Richtung Frankreich fliegen werden“, so der Franzose, der zum Schluß noch anmerkt: „Die Dakar ist eben leider noch immer völlig unberechenbar!“

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