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Nach 12 Stunden am Daytona International Speedway führt das Ganassi-Team mit Montoya, gejagt von einer schnellen Lady. Schwere Zeiten für die Österreicher.

Johannes.Gauglica@motorline.cc; Fotos: Grand-Am

Ein Nachtrag zur Disqualifikation von Karl Wendlingers Team im Qualifying: der Teamingenieur hat mittlerweile ein Versehen eingestanden, das Auto war bei der Überprüfung zu tief. Aber die Abweichung bewegte sich im Sub-Millimeter-Bereich - strenge Sitten also in Amerika. Vielleicht liegts daran, dass keiner der NASCAR-Götter in diesem Team fährt?

Prototypen: Montoya auf Sieg?

Daytona Beach, Florida, Palmenstrand – Sonnenschein? Nicht zwangsweise: milde 21 Grad Celsius sorgten am Start um 13.30 Ortszeit für halbwegs erträgliche Temperaturen in den geschlossenen Autos, es war diese Woche schon kühler. In der Nacht fiel das Thermometer mitunter bis auf 10 Grad. Regen gabs auch.

„Daytona, shine your light on me”, sang Blueskuschler Chris Rea; die Definition für “Nacht” hier in Daytona ist “30% Flutlicht” – es ist also nicht völlig finster. Dafür fährt man eine lange Zeit in diesem Halbdunkel.

Nur fünf Runden dauerte die Führung von Alex Gurney: er legte sich gleich am Beginn der Überrundungsphase mit einem GT-Auto an und musste den Riley mit Aufhängungsschaden an die Box zurückschleppen. Kurioser Unfall: am GT-Porsche löste sich die Motorhaube, der Fahrer ging erschrocken vom Gas, Gurney konnte das Hindernis nicht mehr vermeiden. Später zerbröselte das Auto dem Team praktisch unter der Hand und verbrachte etliche Stunden in der Garage..

Das SunTrust-Team kann von solchem Pech ein Lied singen, man hatte 2006 ein ähnliches Pech; jetzt profitierte man vom Pech der Gainsco-Mannschaft und übernahm mit Max Angelelli am Steuer die frühe Führung. „Unser Auto war von Anfang an gut, leicht zu fahren, wir erwarten ein lockeres Rennen“, meinte ein verschwitzter Angelelli nach seiner Ablösung. Diese Erwartung wurde vorerst enttäuscht, die Nummer 10 verbrachte einige Zeit hinter der Boxenmauer und begab sich dann auf die Suche nach der verlorenen Zeit.

Milka, die zarteste Versuchung...

Das Team des Wochenendes bis jetzt: Chip Ganassi Racing. Mit der Zeit etablierten sich beide Riley-Lexus ganz vorne und veranstalteten die längste Zeit ein Paarlaufen auf Platz 1 und 2. Dabei zeichnete sich vor allem Juan Pablo Montoya aus. Er drehte (und dreht bislang noch immer) flotte Runden in seinem ersten Sportwagenrennen seit über einem Jahrzehnt.

Sehen wir JPMs strahlendes Lächeln am Siegerpodest, oder das der Venezolanerin Milka Duno? Der SAMAX-Riley mit der schnellen Lady an Bord war anfangs eher farblos, aber jetzt gibt die Fahrer(innen)crew fleißig Gas und jagt den Leader vor sich her. Wird Duno die erste Siegerin in Daytona?

Ebenfalls tapfer unterwegs ist der NASCAR-Champion Jimmie Johnson, er darf sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen die Ärmel aufkrempeln und Aufholarbeit leisten – Teameigentümer Jim Matthews schmiss das Auto weg. Es gab bis jetzt nur einen gröberen Unfall; der Fahrer: Gaston Mazzacane, legendärer Formel-1-Pechvogel. Manche Dinge ändern sich nie...

Wendlingers Sigalsport-Team hatte seine eigenen Zores: es gab eine schwarze Flagge bei Wendlingers erstem Turn - der Transponder war nicht aktiviert – und später einen misslungenen Tankstop. Dennoch war der Riley-BMW auf dem Weg in die Top 3, bis der Technikteufel zuschlug (Korrektur - es war ein Unfall - siehe rechte Navigation). Mit 72 Runden Rückstand steht man derzeit auf Platz 41.

GT: Alles Porsche

Wolf Henzler im 997er von Tafel Racing hatte in der GT-Klasse alles unter Kontrolle, er setzte sich von Startplatz 2 weg am Start gegen Huisman im Synergy-Porsche durch und hielt diese Führung bis zum ersten Boxenstop eine Stunde später. Das Auto von Richard Lietz fiel in der Folge bis auf Rang 4 zurück und blieb dort die längste Zeit.

Lietz war nicht unzufrieden nach seinem ersten Stint: „Ich glaube, wir können diesen Speed für den Rest der 24 Stunden halten. Ich habe gerade zwei Turns hinter mich gebracht und es hat keine Probleme gegeben. Ich habe gefühlsmäßig etwas Zeit beim Überrunden verloren; daran habe ich mich noch nicht richtig gewöhnt. Den richtigen Speed durch den Verkehr habe ich noch nicht gefunden.“

Von der großen Attacke der Pontiacs war vorderhand nichts zu sehen, Banner Racing mit dem neuen GXP.R fand sich auf Platz 7 und 8. Abwarten war die Devise im ersten Rennen für den brandneuen Pontiac.

Mühsam ernährt sich...

Vorneweg war, und ist, bislang alles Porsche, aber in den verregneten Nachtstunden hat der schnellste Pontiac sich leise bis auf Rang 3 nach vor gearbeitet, auch dank technischer Troubles anderer – darunter leider Richard Lietz’ Auto, das weit zurückgefallen ist.

Nicht ganz an der Spitze mit dabei war bislang der Porsche mit Quester, Peter & Co., man hatte zu Beginn einige Schwierigkeiten. Zuerst ging ein Ferrari auf Kollisionskurs, der 997 landete neben der Piste. Dann kam ein Mustang zu nahe, das brachte einen Extra-Stop. Momentan rangiert das Team auf Platz 9. Dieter Quester und Philipp Peter sind auf Gesamtrang 22 also die bestplatzierten Österreicher.

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