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Alles anders und doch so vertraut

Die 36. Ausgabe des Eifel-Klassikers begann, wie sie eigentlich hätte enden sollen, und endete sozusagen wie immer: Dreifach-Sieg für Porsche.

Mit dem Hattrick für sein Team Manthey-Racing verewigt sich Olaf Manthey in den Annalen des Nürburgrings, denn das macht ihm so schnell niemand nach. Das Schicksal schlug allerdings ab Mitternacht auch bei seinen Konkurrenten so zu wie bei seinem Auto zu Beginn des Rennens.

Bis dahin hatten einige Porsche-Teams ebenso die Chance auf den Sieg wie Dodge oder auch BMW.

BMW: Stian des Anstoßes

Das Schubert-Team war immer noch ein Faktor im Rennen um den Sieg, bis der Norweger Stian Sörlie den werksunterstützten BM Z4 M Coupé bei Hatzenbach aufs Dach legte. Damit war bei BMW jede Hoffnung auf einen Gesamtsieg vorbei.

Das waren sie alsbald auch für Zakspeed Racing: Sascha Bert musste kurz nach Mitternacht ein abruptes Ausweichmanöver einleiten, es endete in der Leitschiene.

Die Damen und Herren von HISAQ Competition haben für mehrere Jahre ihre Sünden abgebüßt: Feuer im Training, Neuaufbau, wieder Aufholjagd bis auf Platz 10, dann endgültiger Getriebeschaden. Eine tolle Teamleistung blieb unbelohnt.

Ende mit Schrecken

Und dann war noch einmal alles in Schwebe: Bei seinem letzten Stop wurde das führende Auto kurzerhand in die Garage geschoben! Gespannte Aufmerksamkeit bei den Fahrern während die Ingenieure sich offenbar der Kraftübertragung des gel-grünen Porsche zuwandten.

Romain Dumas stieg ebenfalls aus dem Auto, generell kein gutes Zeichen. Zwei Runden Vorsprung auf das nächste Team, das war sogar noch ein Markenkollege – aber man muss aus eigener Kraft die Ziellinie überqueren.

Mit einer „Best Of“-Auswahl der populärsten Gänge im Getriebe (alle waren nicht mehr da) machte sich Dumas im Auto Nr. 1 wieder auf den Weg, flankiert vom 996er mit Nr. 23, dem 996er-Special aus dem Jahr 2006, dem Sieger dieses Rennens vor zwei Jahren.

Zwei mittelschnelle Runden später war alles gut: unter dem Jubel aller Teams, denn auch das gehört hier zur Tradition, überquerte Romain Dumas die Ziellinie. Die Porsche-Welle rollt weiter am Nürburgring!

Das beste Diesel-Team musste am Schluss ebenfalls zittern, der BMW 320d mit den Werksfahrern (um den die bayrische Presse-Maschinerie bemerkenswert wenig Aufhebens machte) wurde kurzfristig mit einer Menge Race-Tape verarztet.

Der Unfallschaden warf die Truppe Jörg Müller/Augusto Farfus)/Fredrik Ekblom/Stan Sörlie (nach seinem nächtlichen Crash dann nicht mehr verfügbar) im Gesamtklssement zurück. Den Sieg in der Selbstzünder-Klasse vor dem Schwesterauto des Schubert-Teams konnte ihnen niemand mehr nehmen.

Somit gab es einige Superlativen zu feiern: Doppelsieg, das „Triple“ 2006/07/08; Marcel Tiemann macht den Schritt in den exklusiven Club der Vierfachsieger. Vier Autos hat das Manthey-Team innerhalb der ersten 10, darunter auf Platz 5 auch der beste Österreicher.

Ragginger: Nordschleife „last minute“

„Heute wird ordentlich gefeiert, und dann geh’ ich endlich einmal wieder früh schlafen!“, schilderte ein ebenso erschöpfter wie zufriedener Martin Ragginger seine unmittelbaren Zukunftspläne nach einer großartigen Leistung als Späteinsteiger im Porsche mit der Nummer 26. Seine Teamkollegen waren Frank Kräling, Marc Gindorf, und peter Scharmach.

Gab es nach der Reifenpanne am orangen Cup-996er zu Beginn dann noch irgendwelche Ärgernisse? „Nichts! Wir haben überhaupt keine Probleme gehabt Die letzten Runden waren noch einmal heikel, wir waren vom Sechstplatzierten unter Druck, und es waren viele langsame Fahrzeuge auf der Strecke.“

Keine Zeit also, die Atmosphäre der letzten Runde und der Zieldurchfahrt zu genießen, aber das Resultat gab dem Salzburger Anlass zur Freude: „Wir wären schon mit einem Top-10-Platz hochzufrieden gewesen.“

Race Camp Co.: Die Österreicher

Weniger Grund zur Freude hatten die österreichischen Teilnehmer am OPC Race Camp. Die Casting-Aktion von Opel fand nach einer überaus starken Vorstellung des jungen Fahrerteams leider einen verfrühten Abschluss.

Stefan Leitner und Martin Karlhofer zeigten als zwei von vier Fahrern des Astra mit Startnummer 105 keinen Respekt vor Stars wie Hans Stuck oder Carlos Sainz – und warum auch? Die „Rookies“ jagten die Altspatzen vor sich her und lagen zeitweise auch zwischen den beiden Werks-Scirocco von VW auf dem zweiten Klassenrang.

Eine Zeit lang lag die Überraschung in der Luft, um 4:59 leider nur mehr der Geruch von verbranntem Öl. Motorschaden am Opel, kein Lohn der Arbeit für eine sensationelle Leistung. Hoffentlich sieht man die beiden Steirer (einer echt, einer aus Oberösterreich „zugewandert“) im Rennsport wieder, am Talent mangelt es keinesfalls.

In derselben hart umkämpften Klasse SP3T schafften Hari Proczyk & Co. mit dem völlig unerprobten Mini Cooper S auf Platz 12 ins Ziel, das war Gesamtrang 95. Proczyks Strategie – „ich fahr halt einfach!“ – ist also ideal aufgegangen!

Eine Tour der Leiden absolvierten Karl Wendlinger und Robert Lechner im Aston Martin DBRS9. An diesem Auto war das Fahrwerk ein „durchschlagender Erfolg“.

Für alle deutlich sichtbar setzte der grüne Brite über die Kuppen und Sprunghügel der Nordschleife immer wieder mit Qualm und Funkenflug hart auf. Mehr als Platz 150 war nicht drin – als letzter gewerteter Finisher.

Damit fanden sie sich auch hinter Helmut Wakolbinger (Platz 103 im Serien-BMW) und Manfred Kubik (Platz 129 im unverwüstlichen Automatik-Audi). Honda-Fahrerin Daniela Schmid und ihr Team kamen leider nicht in die Wertung - ein Unfall um Mitternacht zerstörte Auto und Hoffnungen. Deshalb auf ein Neues im Jahr 2009!

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