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Eifel-Krimi

Der Samstag beim 24-Stunden-Rennen gab den Fans entlang des Nürburgrings bis in die Nachtstunden keine Verschnaufpause.

Johannes.Gauglica@motorline.cc; Bilder: Sören Herweg; 24h-Rennen

Schon die ersten Runden waren das Eintrittsgeld wert. Es begann gleich mit einem Deaster für den Trainingsschnellsten am Start. Riesige Rauch-(oder Dampf-?)wolken, Startfahrer Marc Lieb muss kampflos das gesamte restliche Feld passieren lassen. Ab in die Garage, Motorhaube auf!

Eine Runde später tauchte auch er mit favorisierte Neunelfer von Land Motorsport dort auf. Marc Basseng kämpfte sich auf drei Rädern und einem „Patschen“ zurück in Richtung Box. Viel, viel Zeit ging verloren, die Angst vor Folgeschäden blieb.

Die Spitze war mittlerweile hart umkämpft. Der mächtige Turbo-Porsche des Alzen-Teams und die womöglich noch mächtigere Viper duellierten sich um jeden Meter. Durch die Kurven schlängelte sich das Reptil besser, auf der Geraden gab es den Boxer-Aufstand.

Tom Coronel übernahm die Führung – und kam an die Box! Ab in die Garage, Motorhaube auf! All das innerhalb der ersten halben Stunde…

Nutznießer

Die Profiteure waren der Aston Martin von Lechner am Steuer, der damit in die Top 3 gebeten wurde, und natürlich der HISAQ-Porsche nach seinem „brandheißen“ Technikproblem im Training: Platz 4, und wieder voll im Geschäft.

Schönes Wetter ist in der Eifel verboten: Nach einer Dreiviertelstunde gab es an manchen Streckenteilen leichte Regentropfen, eine erste Drohung vom Himmel?

Somit schlug an der Spitze auch die Stunde der Lokalhelden. Der ebenfalls von Manthey eingesetzte „Wochenspiegel“-Porsche hielt sich eine lange Zeit an der Spitze, bis bei ihm gegen Ende der dritten Stunde auf der langen Döttinger Höhe der Unfallteufel zuschlug. Mittlerweile tankte sich sein Schwesterauto mühsam Position um Position nach vorne.

Feuer und Blitz

Damit war zumindest ein Comeback perfekt: Das HISAQ-Auto war wieder in Führung. Die Werkspiloten im Manthey-Auto verputzten derweil pro Runde einen großen Bissen ihres Rückstandes, ungefähr 20 Sekunden pro Runde.

Ebenfalls weit vorn tauchte zu dieser Zeit auch das schnellste Dieselfahrzeug auf. Dort nutzten die routinierten BMW-Werksfahrer dank Verbrauchsvorteil des Dieselmotors die maximale erlaubte Fahrzeit von 2,5 Stunden voll aus – es machte sich bezahlt. Um 19.30 kurvte der schnellste Selbstzünder auf Platz 13 insgesamt, Tendenz steigend!

Das OPC Race Camp war nach dem Trainingsunfall bereits um ein Auto dezimiert, aber der verbliebene Astra OPC rollte in der Klasse äußerst stark vorne mit. Da wurde mit den Stars Sainz, Stuck & Co. eifrig um den 2. Platz in der Klasse der Turbo-Zweiliter gekämpft.

Um halb 8 ging der Aston Martin wieder auf die Strecke, Platz 85 und eine Menge Arbeit für die britische Werkstruppe. War noch genügend Zeit für eine gnadenlose Aufholjagd à la Manthey oder Viper?

Kein grünes Wunder

Die Frage erübrigte sich, denn die britische Mechanikertruppe durfte die ganze Nacht über munter (?) am Auto weiterschrauben. Von einem in irgendeiner Weise achtbaren Resultat war keine Rede mehr.

Martin Ragginger kam recht spät zu seinem Drive im Porsche 997 Cup des Manthey-Teams, er sah nach seinem Turn die Chancen nicht schlecht: „Gleich am Anfang hatten wir einen Reifenschaden, und in meinem turn musste ich für einen Kollegen eine Stop & Go-Strafe absitzen“ – nämlich für Überholen unter Gelb. Alles in allem ist er zuversichtlich gestimmt: „Ich habe sehr erfahrene Teampartner, die keine Fehler machen. Einfach durchrollen, dann wird das schon was.“

Und Hari Proczyk, eine späte Ergänzung beim Mini-Team von Schirra, übte sich in stiller Zuversicht: „Das Auto ist zuvor noch keinen Kilometer im Rennen gelaufen. I fahr’ halt einfach!“ – aber um 21:59 kam der Defekt draußen auf der Nordschleife.

Favoritensterben um Mitternacht

Und nach 24 Uhr ein Knalleffekt nach dem anderen: Stian Sörlie schmiss den BMW Z4 nach einer Kollision mit einem anderen Auto in einen Überschlag - Spital statt Pokal, gottseidank nur für einen Check.

Die Viper endete ihr Rennen ebenfalls in einem Crash. Und beim HISAQ-Porsche brach das Getriebe...

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