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Formel 1: Interview Niki Lauda, Helmut Marko, Montmelo 2014

Marko: Mercedes hat Ferrari geholfen

Helmut Marko glaubt zu wissen, dass der Ferrari-Aufschwung vorrangig auf Hilfestellung durch Mercedes bei den Motoren zurückzuführen sei.

Im Vorjahr schien es noch ein Ding der Unmöglichkeit, doch dieses Jahr konnte Ferrari das ansonsten dominierende Mercedes-Team dank Strategiefehlern der Deutschen beim zweiten Rennen aus eigener Kraft besiegen – und auch am vergangenen Wochenende in Bahrain fehlte nicht allzu viel auf den zweiten Ferrari-Sieg im vierten Saisonrennen; doch was sind die Gründe für den Aufschwung der Scuderia?

"Es ist vollkommen logisch, und wir sehen es ja an der Performance von Ferrari, dass alle aufschließen", hält es Niki Lauda für völlig normal, dass nach einem Jahr der völligen Dominanz im Zuge des neuen Reglements die Rivalen näher herankommen. "Wenn einer was vorgibt, so wie wir im Vorjahr, als wir die meisten Saisonsiege in der Geschichte der Formel 1 geholt haben, dann kann es nicht so weitergehen."

Mercedes darf sich laut Lauda nun keine Patzer erlauben, sonst komme man unter die Räder: "Man sieht, dass Ferrari beim geringsten Fehler jetzt schon mehr Rennen gewinnen könnte, denn Mercedes und Ferrari sind relativ gleichauf." Früher oder später rechnet er mit einem Dreikampf an der Spitze: "Der Vorsprung wird immer geringer; ich habe auch die Sorge, dass irgendwann Red Bull [Racing] zurückkommt."

Derzeit sieht es allerdings nicht so aus: RB Racing kämpft mit extremen Antriebsproblemen: Das Renault-Aggragat hat Defizite bei Zuverlässigkeit, Fahrbarkeit und Leistung, obwohl man im Vorjahr mit Daniel Ricciardo immerhin drei Siege feiertn konnte, während Ferrari komplett leer ausgegangen war.

Bei Ferrari wurden im Vorjahr zahlreiche Mitglieder der Führungsebene ausgetauscht. Der SF15-T ist das erste Auto, das gänzlich unter der Regie von Technikchef James Allison entstand. Auch durch die Ankunft des Ex-Weltmeisters Sebastian Vettel weht bei Ferrari ein frischer Wind, und vor allem bei der Abstimmung der Antriebseinheit auf den Boliden hat man im Vorjahr große Fehler gemacht, die nun ausgeräumt sind. Doch ist damit allein die Verbesserung erklärbar?

Helmut Marko vermutet Kuhhandel

Nicht, wenn es nach Helmut Marko geht: "Ich bin sicher, dass Mercedes Ferrari geholfen hat", sagte er gegenüber Sport Bild. Das ist laut des Österreichers auch der Grund, warum Ferrari – früher ein Gegner des aktuellen Motorenreglements – die Seiten gewechselt habe. "Wir wissen alle warum", meint Marko. Für die "Silberpfeile" sind die V6-Turbo-Hybridmotoren eine Grundbedingung für einen Formel-1-Verbleib.

Machte Ex-AMG-Techniker den Unterschied?

Ferrari habe auf Empfehlung von Mercedes den ehemaligen AMG-Cheftechniker Wolf Zimmermann engagiert. Er war Projektleiter eines elektrisch angetriebenen Mercedes SLS gewesen, bei dessen Entwicklung einiges Know-how für das Formel-1-Hybridprojekt angehäuft worden ist. Auch abgesehen von der Unterstützung für die V6-Motoren gäbe es durchaus Argumente für eine derartige Hilfestellung von Mercedes: Würden die "Silberpfeile" jedes Rennen überlegen gewinnen, würde sich das negativ auf das Interesse an der Formel 1 auswirken. Zudem könnte Mercedes derzeit noch Entwicklungen zurückhalten, die man erst im Fall einer ernsthaften Konkurrenz einsetzen würde.

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