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Formel 1: News Ferrari, Red Bull Racing, Bahrain 2006

Kooperiert R·B·R ab 2016 mit Ferrari?

Gerüchten zufolge versucht Red Bull Racing, sich von Renault loszueisen und an notfalls leistungsschwächere Ferrari-Aggregate zu kommen.

Die gemeinsame Ära von RB Racing und Renault dürfte vor dem Ende stehen. Schenkt man einem Bericht der Sport Bild Glauben, könnte eine Trennung des einstigen Erfolgsgespanns nach neun Jahren Zusammenarbeit schon in Kürze erfolgen. Bei einem Treffen am vergangenen Mittwoch sollen sich Dietrich Mateschitz und sein Motorsportberater Helmut Marko darauf verständigt haben, dass eine weitere Zusammenarbeit mit Renault keinen Sinn mehr mache.

Stattdessen habe das britisch-österreichische Team mit Ferrari einen neuen Motorenausrüster ins Auge gefasst. Die Italiener haben den Rennstall bereits 2006 ausgerüstet und waren ab 2007 sieben Jahre lang Partner des Schwesterteams Toro Rosso, das sie im Zuge des Deals künftig ebenfalls mitausstatten sollen. Damals war Red Bull nur ein Mittelfeld-Team, vor dem sich Ferrari nicht fürchten musste. Mit den vier WM-Titeln zwischen 2010 und 2013 hat sich das Blatt allerdings gewendet.

Würde Ferrari heute überhaupt noch einen direkten Rivalen unterstützen? Die Antwort soll angeblich "ja" lauten. Erste Gespräche über eine Partnerschaft ab 2016 sollen bereits am vergangenen Rennwochenende in Kanada geführt worden seien, RB Racing und Toro Rosso müssten pro Jahr jeweils 18 Millionen Euro an Ferrari entrichten. Allerdings sollen die zwei neuen Kundenteams lediglich mit einer abgespeckten B-Version ausgerüstet werden, die rund 20 bis 30 PS weniger haben soll als jenes Aggregat im Heck der Werksboliden.

Das sei auch bei den Kunden Sauber und Manor der Fall, heißt es. Die beiden Red-Bull-Teams würden sich laut Marko sogar auf diesen Nachteil einlassen. "Wir wären auch mit einer B-Version des Ferrari immer noch leistungsfähiger als mit der A-Variante von Renault", schwingt er die Verbalkeule noch einmal in Richtung der Franzosen, die ihre Probleme heuer nicht so recht in den Griff bekommen. Laut internen Berechnungen sollen dem französischen Aggregat sogar 80 PS auf Ferrari und bis zu 120 PS auf Mercedes fehlen.

Nicht nur das: Im Gegensatz zu den Konkurrenten hat Renault leistungsmäßig sogar abgebaut. Im vergangenen Jahr fuhr Sebastian Vettel im Montréal-Qualifying mit 1:15,548 auf Startposition drei, heuer war Daniil Kvyat als schnellster RB11 mit 1:16,079 mehr als eine halbe Sekunde langsamer nur auf Startposition acht zu finden, weil dem Triebwerk angeblich rund 20 PS weniger zur Verfügung stehen als noch im Vorjahr.

Das ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Zuverlässigkeit immer noch nicht einwandfrei stimmt und Renault Motorschäden vermeiden wollte, wie Helmut Marko bei Sport Bild erklärt. "Also drehte man PS zurück, um bei der Standfestigkeit einigermaßen auf der sicheren Seite zu sein." Zwar kamen Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo ins Ziel, doch mit den Rängen neun und 13 war das Kanada-Ergebnis mehr als unbefriedigend.

Vor dem "Heimspiel" in Österreich könnte man sogar über das erlaubte Kontingent von vier Aggregaten pro Saison gehen und daher das Rennen mit einer Strafe von zehn Startplätzen beginnen müssen. Hinter den Kulissen brodelt es gewaltig, immer wieder waren in den vergangenen Monaten harsche Worte in Richtung Renault gefallen. Jetzt wollen die Teamverantwortlichen den Worten jedoch Taten folgen lassen und die Reißleine ziehen. Wie man hört, sei auch Renault diesem Schritt nicht abgeneigt, denn noch immer existieren sowohl Gerüchte über ein Comeback als eigenes Team als auch solche über ein Komplettrückzug.

Ob die geplante Kooperation mit Ferrari – wie schon der Versuch, Red Bull Racing mit einem mittlerweile als Erdichtung entlarvten Formel-1-Einstieg von Audi in Zusammenhang zu bringen – sich bloß wieder als Markosche Finte erweist, um den seit Einführung der Turbohybridtechnologie in Ungnade gefallenene Motorenpartner Renault unter immer stärkeren Leistungsdruck zu setzen, werden wohl erst die nächsten Wochen weisen.

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