
WEC: News | 27.12.2016
Neue Regel zur letzten Le-Mans-Runde
Der ACO zieht Konsequenzen aus dem Drama um den führenden Toyota bei den 24h von Le Mans 2016: Rundenabzug statt Wertungsausschluss.
Mit einer sportlichen Tragödie hat Toyota bei den 24 Stunden von Le Mans 2016 unfreiwillig Geschichte geschrieben. Der TS050 LMP1 mit der Startnummer 5 blieb drei Minuten vor Rennende in Führung liegend vor der Boxenmauer stehen. Was im Drama um den verlorenen Sieg fast unterging, war die Tatsache, dass der Toyota letztlich komplett aus der Wertung genommen wurde, obwohl er die finale Runde in langsamer Fahrt doch noch geschafft hatte.
Das Auto von Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima galt regelkonform als nicht klassifiziert, weil es für diese letzte Runde mehr als sechs Minuten brauchte. Der Automobile Club de l'Ouest hat diese Klausel nun geändert: Wer für die letzte Runde auf dem Circuit de la Sarthe länger als sechs Minuten braucht, fliegt ab sofort nicht mehr automatisch aus der Wertung. Ein Ausschluss erfolgt erst, wenn sie über 15 Minuten dauert.
Dazwischen gibt es für jede Minute über der Sechs-Minuten-Marke künftig Rundenabzug: Wer also zwischen sechs und sieben Minuten benötigt, dem wird eine Runde abgezogen, zwischen sieben und acht Minuten sind es zwei – bis hin zu vier Strafrunden für eine Zeit zwischen neun und zehn Minuten. Wer zwischen 10 und 15 Minuten braucht, erhält gleich zehn Runden Abzug, wird aber noch als Platzierter gewertet.
Der heurige Wertungsausschluss wegen Überschreitens der Maximalzeit von sechs Minuten erschien vielen als besonders harsche Strafe. Bei einem anderen Verlauf der Meisterschaft hätte diese Situation sogar großen Einfluss auf den Titelkampf haben können. Mit der nun verabschiedeten Regel wäre der Toyota #5 auf den dritten Platz gekommen und hätte dafür wegen der doppelten Punkte in Le Mans 30 WM-Zähler erhalten, mehr als für einen regulären Laufsieg.