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Formel 1: Analyse

Williams: Auto als größte Schwäche?

Nicht die unerfahrenen Piloten, sondern der FW41 sei das Problem von Williams, behauptet die Teamchefin – Kubica sei keine Option.

Williams steht vor einer schwierigen Saison. Die beiden Auftaktrennen verliefen für das Team unerfreulich. In keinem Qualifying oder Rennen lag ein Williams bislang besser als Rang 14. Manche sehen die Fahrerauswahl mit Rookie Sergey Sirotkin und Youngster Lance Stroll als größte Schwachstelle, doch Teamchefin Claire Williams stimmt dem nicht zu.

"Unser Auto ist derzeit wohl unsere größte Schwäche", versucht sie den Druck von ihren beiden Schützlingen zu nehmen; der FW41 agiere nicht so, wie man sich das wünsche. Drei Schwachstellen will man ausgemacht haben, doch benennen möchte die Teamchefin diese nicht. Klar ist nur, dass man mehr Abtrieb und vor allem Grip braucht. Beides fehlte schon in Melbourne, doch in Bahrain war es noch eine Spur schlimmer.

Die Fahrer müssen die Misere öffentlich ausbaden. "Ich weiß, dass wir von außen wie Idioten aussahen", ärgerte sich Sergey Sirotkin über den schwachen Auftritt in Bahrain. Auch Stroll war nach dem Rennen in Sakhir extrem sauer und im Interview kurz angebunden: "Wir wissen nicht, warum das Auto langsamer ist als vergangenes Jahr. Wenn wir es wüssten, würden wir es beheben. Das ist nicht der Fall." Die Williams-Fahrerpaarung gilt bei Experten ohnedies als eine der schwächsten im Feld – und wenn dann auch noch das Auto lahmt, dürfte sich an diesem Eindruck wenig ändern.

Technikchef Paddy Lowe versuchte, die Wogen ein wenig zu glätten; es sei zu Saisonbeginn normal, nicht das volle Potenzial aus dem neuen Auto kitzeln zu können. "Ich bezweifle, dass man ein Team findet, das nichts findet, was man für die Saison noch feintunen möchte", sagte er, gab aber zu, dass die grundlegende Leistung auch bei den Testfahrten in Barcelona nicht so gut wie erwartet war; trotzdem hatte man sich als sechste oder siebente Kraft gewähnt.

Die Realität sieht vorerst freilich anders aus: Als einziges Team hat Williams nach zwei Rennen keinen Zähler auf dem Konto und ist somit Letzter in der WM – selbst Sauber konnte in Bahrain durch Marcus Ericsson zwei Punkte sammeln. Büßt man jetzt dafür, dass man zwei finanzkräftige Fahrer ins Cockpit gesetzt hat anstatt einen verlässlichen Rouinier wie Felipe Massa, der gerne noch weitergefahren wäre?

Lowe glaubt, dass auch der erfahrene Brasilianer keine besseren Ergebnisse eingefahren hätte; allerdings erkennt er das Problem, dass man mit zwei jungen Piloten hat: es fehlen die Referenzen. Theoretisch hätte man mit Robert Kubica einen Piloten in der Hinterhand, der solche setzen könnte, doch laut des Technikchefs hätte es wenig Sinn, den Polen z.B. an einem Freitag fahren zu lassen: "Wir sind viel besser dran, wenn wir Sergey im Auto haben; er braucht die Zeit. Von daher denke ich nicht, dass es die richtige Richtung wäre."

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