
WEC: Le Mans | 18.06.2019
GTE-Am-Sieger Keating disqualifiziert
Der Ford GT GTE #85 des Keating-Teams hat seinen 24h-Sieg in der GTE-Am-Kategorie verloren, weil der Tank zu groß dimensioniert war.
Der Ford GT GTE #85 des Keating-Teams wurde zwei Tage nach den 24 Stunden von Le Mans disqualifiziert. Dadurch verlieren Jeroen Bleekemolen, Felipe Fraga und Ben Keating ihren GTE-Am-Sieg, alle anderen Autos rücken eine Position vor. Neue Klassensieger sind somit Jörg Bergmeister, Patrick Lindsey und Egidio Perfetti im Porsche #56 von Project 1, die bereits zuvor als Gewinner der GTE-Am-Langstreckenpokale 2018/19 für Fahrer und Teams feststanden.
Zunächst gab es gegen die #85 nur eine Zeitstrafe: Weil man die Mindestzeit beim Nachtanken nicht erreicht hatte, wurden dem Auto nachträglich 55,2 Sekunden angerechnet; vorgeschrieben war eine Zeit von 45 Sekunden, bei der #85 waren es aber nur 44,4. Diese Differenz von 0,6 Sekunden wurde dem Reglement folgend mit der Anzahl der Boxenstopps im Rennen (23) und dann noch mit vier multipliziert, was die Strafe von 55,2 Sekunden ergab.
Damit wäre man bereits hinter die #56 zurückgefallen, doch es kam noch schlimmer: Es folgte anschließend der komplette Ausschluss aus der Wertung, weil der Tank der #85 zu viel Treibstoff fasste. Insgesamt waren es 96,1 Liter Benzin, doch erlaubt waren nur 96, eine Überschreitung um nur 0,1 Liter. Durch die Disqualifikation rücken die beiden Ferrari #84 und #62 auf die Plätze zwei und drei vor.
Aus dem gleichen Grund wie Keating wurde in der GTE-Pro-Klasse auch der Ford #68 des Ganassi-Teams von Bourdais, Hand und Müller disqualifiziert, wodurch er seinen vierten Platz verlor. Erlaubt war ein Tankvolumen von 97 Litern, das Auto konnte aber 97,83 aufnehmen, wie sich bei der technischen Nachüberprüfung herausstellte. Gegen beide Entscheidungen kann Einspruch eingelegt werden.