MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WEC: Le Mans

Alonso und Co. siegen glücklich

Spätes Toyota-Drama um Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez - Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso erben Sieg.

Wieder einmal ein Toyota-Drama in Le Mans. Der Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) sah bei den 24 Stunden von Le Mans 2019 lange wie der sichere Sieger aus, doch ein Reifenschaden rund eine Stunde vor Ende sorgte dafür, dass der Sieg an den Toyota #8 (Buemi/Nakajima/Alonso) ging, dessen Piloten damit auch die Langstrecken-Weltmeister der Supersaison 2018/19 sind.

Der Toyota #7 war fast über die gesamten 24 Stunden schneller als das Schwesterauto. Lediglich in der Nacht war die #8 kurzzeitig schneller und zwischenzeitlich auch in Führung. Insgesamt hatte die #7 aber eine deutlich bessere Balance, und der Vorsprung vor der #8 lag teilweise bei weit mehr als zwei Minuten. Doch das späte Problem ruinierte alles.

Doppelt bitter: Für Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez wäre es jeweils der erste Triumph in Le Mans überhaupt gewesen. Stattdessen wiederholten Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso ihren Sieg von 2018. Für Buemi ist es zudem nach 2014 bereits der zweite WM-Titel in der WEC, für seine Teamkollegen jeweils der erste.

Alonso ist außerdem erst der zweite Fahrer nach Rallye-Pilot Petter Solberg, der einen Titel in zwei unterschiedlichen FIA-Weltmeisterschaften gewinnen konnte. Gleichzeitig war es Alonsos "Abschiedsgeschenk", denn 2019/20 wird er in der WEC nicht mehr an den Start gehen. Teamkollege Nakajima ist währenddessen der erste Japaner, der einen Titel in einer FIA-Weltmeisterschaft gewinnen konnte.

Rang drei ging an den SMP-Dallara #11 (Petrow/Aljoschin/Vandoorne). Viele Stunden hatte der Rebellion #3 (Laurent/Berthon/Menezes) im Kampf um Platz drei die Nase vorne, mehrere Zwischenfälle in den Morgenstunden sorgten aber dafür, dass man am Ende hinter dem Rebellion-Schwesterauto mit der #1 (Jani/Lotterer/Senna) sogar nur auf Rang fünf landete.

In der LMP2 hatte der Signatech-Alpine #36 (Lapierre/Negrao/Thiriet) die Nase vorne. Das bedeutet gleichzeitig, dass Nicolas Lapierre, Pierre Thiriet und André Negrão auch den Titel in der Endurance Trophy für LMP2-Fahrer gewonnen haben. Die Plätze zwei und drei in der LMP2-Klasse gingen in Le Mans an den Jackie-Chan Oreca #38 (Tung/Richelmi/Aubry) und den TDS-Oreca #28 (Perrodo/Vaxiviere/Duval).

Ein Drama ereignete sich in den Morgenstunden um den G-Drive-Aurus #26 (Russinow/Van Uitert/Vergne), der in der LMP2 lange in Führung lag. Weil das Auto nach einem Routine-Boxenstopp nicht mehr startete, stand man mehr als 20 Minuten in der Garage, verlor die Führung, fiel weit zurück und beendete das Rennen schließlich nur auf LMP2-Rang sechs.

In der GTE-Pro ging der Sieg an den AF-Corse-Ferrari #51 (Guidi/Calado/Serra). Dieser lieferte sich bis zum Vormittag ein Duell mit der Corvette #63 (Magnussen/Garcia/Rockenfeller). Doch nach einem Dreher von Jan Magnussen und einer Berührung mit der Mauer platzte der Traum vom Sieg. Das Rennen beendete man lediglich auf Position neun in der Klasse.

Die Plätze zwei und drei gingen an den Porsche #91 (Lietz/Bruni/Makowiecki) und den Porsche #93 (Pilet/Bamber/Tandy). Die Fahrerweltmeisterschaft in der GTE-Pro sicherten sich am Ende Michael Christensen und Kevin Estre, obwohl ihr Porsche #92 (Christensen/Estre/Vanthoor) in Le Mans nicht über Rang zehn hinauskam. Der Vorsprung in der WM war aber bereits zuvor groß genug.

Spannung auch in der GTE-Am: Dort sah der Keating-Ford #85 (Keating/Bleekemolen/Fraga) lange wie der sichere Sieger aus. Dieser lieferte zwar kein fehlerfreies Rennen ab, profitierte in der Nacht aber von mehreren Safety-Car-Phasen und war anschließend lange nicht einzuholen. Erst eine Stop-and-Go-Strafe in der vorletzten Stunde sorgte dafür, dass es noch einmal spannend wurde.

Am Ende reichte es aber trotzdem zum Sieg vor dem Project-1-Porsche #56 (Bergmeister/Lindsey/Perfetti), Dritter wurde dahinter der JMW-Ferrari #84 (Segal/Baptista/Lu). Jörg Bergmeister, Patrick Lindsey und Egidio Perfetti sicherten sich mit diesem zweiten Platz auch den Titel in der Endurance Trophy für GTE-Am-Fahrer.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WEC: Le Mans

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 4

Auch das sind die 24h von Le Mans

Das bekannteste Langstrecken-Rennen der Welt hat gerade in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen erreicht. Mit 230.000 bis 250.000 Zuschauern sind Größenordnungen erreicht, die die Organisation vor neue Herausforderungen stellen. Digitalisierung ist dann ein Wort, dass gern gebraucht wird – dann folgt ein großes ABER.

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.

Da sind Max Verstappen alle Sicherungen durchgebrannt: Anstatt mit McLaren um den Sieg zu kämpfen, fiel er wegen einer Strafe noch auf Platz 10 zurück

Le Mans 2025 – Tag 3

Testen – mit angezogener Handbremse

Knapp eine Woche vor dem eigentlichen Rennen haben die Teams und Fahrer die Gelegenheit erstmals die aktuellen Streckenbedingungen nicht nur in Augenschein, sondern vielmehr unter die eigenen Räder zu nehmen, um sich ein erstes Feedback „vom Asphalt“ zu holen. Die eigentliche Ergebnisse: Wasserstands-Meldungen oder Wetterberichte – beides mit Vorsicht einzuordnen.

Fernando Alonso freut sich auf das spanische Publikum: Wie oft ihn das allerdings noch zu sehen bekommt, lässt er offen - für seine Zukunft "gibt es keine Garantie"

Le Mans 2025 – Tag 7

Die große Le-Mans-Galerie von Tag 7

Am Donnerstag vor dem Rennen gab es eine Doppel-Pole für Cadillac. Dies und vieles mehr gibt es in unserer großen Galerie mit fast 300 Fotos zu sehen.