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Der Herzog als König

In Slowenien zeigt ein Österreicher groß auf: Helmut Herzog holt sich fern der Heimat einen Meistertitel - und ist auch im Bergrallye-Cup auf Siegkurs.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Zoran Poglajen im Suzuki Swift war bis zum Schluss der hartnäckigste Rivale; er konnte sich im letzten Lauf des Jahres noch vor den Unternehmer aus Weiz schieben. Aber es reichte nicht: Der auch aus der heimischen Berg-Szene bekannte Unternehmer aus Weiz darf sich slowenischer Meister nennen.

„Jeder Punkt zählt! Wir wissen, dass wir nicht das stärkste Auto haben, deshalb sind wir froh, dass wir’s geschafft haben!“ – Herzog schließt in den Erfolg auch sein Team mit ein: „Eine gute Crew und Betreuung bei den Rennen ist schon sehr wichtig!“

Wie wird man Meister?

Das Geheimnis hinter dem Titel: „Die gute Beständigkeit des Autos! Wir fallen nicht aus, wo die anderen teilweise ein bissl ihre Probleme haben. Ich versuche auch, eher materialschonend zu fahren. Die anderen haben sich gegenseitig rausgeschupft oder hatten Motorschäden, da helfen dann 500 PS auch nix!“ – So zum Beispiel bei Zdenko Robida im Seat Leon Supercopa mit doppelt soviel PS, aber nur halb soviel Haltbarkeit.

Der Clio R2 entspricht vom Fahrwerk her der aktuellen Cup-Generation des Clio Renault Sport. Ein Gruppe-A-Motor mit ca. 230 PS bewegt das rund 1.200 Kilo schwere Auto. Die Konstanz war der Schlüssel zum Erfolg:

„Es war eine Sache der Zuverlässigkeit – aber Tiefpunkte hat’s schon auch gegeben. In Grobnik sind wir bei einem Regenrennen mit Abbruch einmal nur Vierte geworden. Ansonsten haben wir dank der Standfestigkeit des Clio immer viele Punkte gesammelt.“

Nächste Entscheidung: Bergrallye

Herzog ist am Berg ebenso aktiv wie auf der Rundstrecke, und er möchte beides nicht missen: „Ein Tourenwagenrennen mit einer halben Stunde Fahrzeit oder mehr ist schon was Feines! Ein Bergrennen mit manchmal unter einer Minute Fahrzeit ist doch manchmal ein bisserl wenig. Aber beides hat seinen gewissen eigenen Reiz. Persönlich ist die Rundstrecke eher mein Leben. Wenn wir noch Glück haben, dann haben wir in der Bergrallye auch bald einen Titel eingefahren – dort geht es um die Gruppe-A-Meisterschaft.“

Einmal machte der Motor Manderln, dann gab es eine Terminüberschneidung mit der slowenische Meisterschaft: „Diese Punkte fehlen mir jetzt; aber ich hoffe dass wir das auch noch heimfahren können.“

Für den Berg wird nur die Getriebeübersetzung gewechselt: „Man hat dann klarerweise sowohl am Berg wie auch am Ring immer ein Kompromiss-Auto. Man müsste jedes Mal das Fahrwerk umbauen und neu abstimmen, Die Zeit haben wir einfach nicht.“

Herzog ist als einziger Österreicher das ganze Jahr über bei der slowenischen Serie dabei, sein Resümee fällt positiv aus, wenn auch mit einem gewissen Augenzwinkern: „Natürlich gibt es einen gewissen Zusammenhalt der Slowenen gegen den Österreicher, ein bissl Patriotismus ist ja überall da!“

Grundsätzlich fühlt sich Herzog in der Meisterschaft unseres Nachbarlandes gut aufgehoben, eine Titelverteidigung visiert er trotzdem nicht an. Vielleicht sehen wir den Steirer 2010 in der FIA-Zonenmeisterschaft, jedenfalls wieder mit einem Renault.

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