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WTCC: Curitiba

Huff zeigt das Heck seines Chevrolet Cruze

Drei Chevrolet-Piloten an der Spitze, die Poleposition erobert Rob Huff, dahinter Yvan Muller und Carlos Bueno. Update: Menu in Lauf 2 auf Pole.

Rob Huff hat alles im Griff...

Die erste Entscheidung des neuen Rennjahres ist gefallen: Rob Huff (Chevrolet) steht beim ersten WM-Lauf 2011 auf der Pole-Position und beginnt die Saison somit von der besten Startposition.

Yvan Muller (Chevrolet) klassierte sich im spannenden Qualifying auf Platz zwei vor Carlos Bueno (Chevrolet), der seinen Gastauftritt auf Rang drei beschloss. Franz Engstler (Engstler) wurde Zehnter.

Pech dagegen für Alain Menu (Chevrolet) und Robert Dahlgren (Polestar), die auf den Rängen elf und zwölf abgewinkt wurden und somit nicht am zweiten Teil der Qualifikation teilnehmen konnten.

Bester Neueinsteiger war Pepe Oriola (Sunred) auf Platz 13 vor Marchy Lee (Deteam KK/16.), Javier Villa (Proteam/17.) und Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred), der das Zeittraining auf Position 18 beschloss.

Q1: Monteiro setzt sich durch

Bei leichtem Nieselregen und etwas rutschigen Bedingungen nahmen die 20 Fahrer der WTCC den ersten Teilabschnitt der Qualifikation unter die Räder, wobei Huff sofort eine erste Duftmarke setzte: Der britische Rennfahrer ging in 1:23.838 Minuten über die Linie, wurde aber gleich anschließend von seinem Teamkollegen Muller um ein Zehntel verdrängt. Dann schlugen die anderen Marken zu.

Während Tom Coronel (ROAL) mit viel Risiko unterwegs war und einen Abflug in der Zielkurve nur mit Mühe vermeiden konnte, markierte Kristian Poulsen (Engstler) etwas überraschend einen Bestwert, indem er in 1:22.925 Minuten knapp schneller war als Muller. Tiago Monteiro (Sunred) legte wenige Augenblicke später aber ebenfalls noch einmal nach und setzte sich in 1:22.869 Minuten durch.

Damit waren die Plätze an der Spitze bezogen, doch unmittelbar dahinter ging es überaus eng zur Sache - vor allem in der Region um Platz zehn. Franz Engstler (Engstler) preschte in den letzten Momenten der Session vor auf den vierten Platz, womit Robert Dahlgren (Polestar) aus den Top 10 flog, in denen sich auch Huff nicht mehr wiederfand. Letzterer rettete sich aber noch auf Platz fünf.

Durch seine Verbesserung in buchstäblich letzter Sekunde verhinderte der Chevriolet-Pilot allerdings, dass sein Stallgefährte Menu in der zweiten Runde wieder mit von der Partie sein konnte.

Genau wie Volvo-Fahrer Dahlgren musste der Schweizer daher vorzeitig die Segel streichen und sich mit dem elften Rang von seinem schwedischen Rivalen begnügen. Dahinter folgte schon der erste Rookie.

Oriola meisterte seine erste Qualifikation im Rahmen der WTCC mit Bravour, lag zeitweise sogar in den Top 10 und holte sich unterm Strich den 13. Platz vor Mehdi Bennani (Proteam), Darryl O'Young (Bamboo Engineering), Marchy Lee (Deteam KK), Javier Villa (Proteam), Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred) und Yukinori Taniguchi (Bamboo Engineering). Fabio Fabiani (Proteam) wurde klarer Letzter.

Interessant waren im ersten Qualifying der neuen Rennsaison vor allem die Abstände zwischen den einzelnen Piloten: Von Rang eins bis Position 13 hatten die Fahrer jeweils nur rund 0,050 Sekunden Rückstand auf ihren jeweiligen Vordermann zu beklagen - die Top 13 lag in Q1 innerhalb von nur 0,5 Sekunden. Zumindest in dieser Hinsicht schien das Kräfteverhältnis sehr ausgeglichen zu sein.

Q2: Chevrolet macht ernst - Huff holt die Pole

Nach einer kurzen Pause stellte Chevrolet allerdings eindrucksvoll unter Beweis, wer im Augenblick den WTCC-Ton angibt: Muller und Huff brausten nacheinander mit neuen Rekordrunden um das 3,695 Kilometer lange Autodromo Internacional de Curitiba und setzten ihre Cruze-Rennwagen eindrucksvoll an die Spitze des Klassements. Schneller war die WTCC in Brasilien noch nie!

Huff unterbot den alten Streckenrekord aus der Qualifikation um fast zwei Sekunden, was unter anderem dem neuen 1,6-Liter-Turbomotor anzurechnen ist. Zu einem zweiten Anlauf sollte es dann aber nicht mehr kommen, denn leicht einsetzender Regen verhinderte die Fortsetzung der Zeitenjagd. Gleich mehrere Fahrer schossen bei ihrem letzten Versuch in der ersten Kurve über das Ziel hinaus.

Es blieb also dabei: Huff und Muller setzten sich deutlich gegen ihre restlichen acht Konkurrenten durch, wobei Bueno mit Rang drei eine faustdicke Sensation gelang. Der brasilianische Lokalmatador ließ Nykjaer, Poulsen, Tarquini, Monteiro, Coronel, Barth und Engstler hinter sich und schnuppert zum ersten Mal an WM-Punkten. Bei seinem ersten WTCC-Auftritt hatte er die Zielflagge nicht gesehen.

Interessant auch die Ausgangslage für Lauf zwei: Aufgrund der neuen Regeln für die Startaufstellung, die sich am Ergebnis von Q1 orientieren und den dortigen zehnten Platz mit der Pole-Position versehen, startet Nykjaer im zweiten Rennen der Saison von Rang eins. Barth geht ebenfalls aus Reihe eins ins Rennen - und Coronel lauert mit dem BMW Hecktriebler direkt hinter Nykjaer auf Rang drei...

UPDATE - Barth wird bestraft: Menu erbt die Pole für Lauf zwei


Eigentlich hatte Alain Menu (Chevrolet) den so wichtigen zehnten Platz in Q1 um 0,080 Sekunden verpasst, doch nach der abschließenden Sitzung der Rennkommissare wird der Schweizer trotzdem auf Rang zehn geführt. Der Grund: Fredy Barth (SEAT-Swiss) wurde nachträglich aus der Wertung genommen, wovon Menu massiv profitiert: Der Routinier erbt die Pole-Position für Rennen zwei.

Dadurch hat der 47-Jährige die Chance, sein bescheidenes Qualifying vergessen zu machen und zumindest im zweiten Lauf gute WM-Punkte zu holen. Düster sind die Aussichten indes für Barth, der beide Sprintrennen von Curitiba von ganz hinten in Angriff nehmen muss. Dem SEAT-Piloten werden gleich mehrere Vergehen zur Last gelegt, weshalb ihm sämtliche Rundenzeiten gestrichen wurden.

Barth verpasste offenbar gleich zweimal, der Aufforderung zum Wiegen nachzukommen und kürzte zudem einmal in einer Schikane ab. Dafür schickt ihn die Rennleitung in beiden Läufen ans Ende des Feldes, sodass die beiden neunten Plätze des Schweizers verloren sind. Barth war allerdings nicht der Einzige, dessen Ergebnisse nach der Qualifikation nochmals eine gewisse Veränderung erfuhren.

Darryl O'Young (Bamboo Engineering) verlor ebenfalls sämtliche Rundenzeiten aus dem Zeittraining, weil seine Crew trotz Parc-Ferme-Bedingungen an seinem Auto arbeitete. Der Chinese wird nun auf Rang 19 geführt und nicht mehr auf Platz 15. Auch Franz Engstler (Engstler) kassierte eine Strafe. Der Deutsche hatte ebenfalls die Schikane abgekürzt, doch sein zehnter Rang bleibt bestehen.

Die Startaufstellungen für die beiden Rennen finden Sie in der Navigation oben rechts.

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