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Erzberg-Rodeo XX

Viel Erz und viel Schmerz

Jonny Walker gewinnt das Hare Scramble am Erzberg vor Graham Jarvis und Andreas Lettenbichler. Bester Österreicher ist Lars Enöckl auf Rang 12.

Fotos: Philip Platzer

Hart, härter, Erzberg! Das Erzbergrodeo wurde zu seinem 20. Jubiläum seinem Ruf als härtestes World Xtreme Enduro Rennen der Welt mehr als nur gerecht. Das Hare Scramble verlangte am Sonntag den 500 schnellsten Fahrern alles ab, nur 31 Rider erreichten im Zeitfenster von vier Stunden das Ziel. Der Brite Jonny Walker raste souverän zum Sieg, der Niederösterreicher Lars Enöckl kämpfte sich trotz Verletzung auf Rang 12. Begeisterter Zaungast: Ski-Ass Marcel Hirscher.

Das 20-jährige Jubiläum des Erzbergrodeos ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Vier Tage lang gab es am Berg aus Eisen spektakuläre Zweiradaction zu sehen. Am Sonntag schwenkten Organisator Karl Katoch gemeinsam mit Heinz Kinigadner für die schnellsten 500 der 1.500 Starter die Startflagge zum Hare Scramble.

Beim Start des Hare Scrambles ging es gleich ordentlich zur Sache. Durch tiefen Schlamm und Wasser ging es rasant um die Kurve und den ersten Schotteranstieg hinauf. So mancher Rider aus der ersten Startreihe hatte schon hier seine liebe Mühe und purzelte samt Motorrad rückwärts den Hang wieder hinunter. Der Steirer Seppi Fally meisterte diese Passage am besten, und setzte sich überraschend vor dem hochkarätigen Starterfeld in Führung. Diese währte jedoch nicht lange – nach einem Sturz von Fally übernahm der junge Brite Jonny Walker Platz eins.

Vorjahressieger Graham Jarvis (UK), David Knight (UK) und Ben Hemingway (UK) hatten mit den Tücken des Erzbergs zu kämpfen. Walker hingegen brauste vorn davon und pflügte unaufhaltsam seine Spuren in den tiefen Boden des eisernen Giganten. Der Deutsche Andreas Lettenbichler, 2013 auf Rang zwei, konnte noch am ehesten mit dem Youngstar mithalten. Während sich die Elite den ersten Schlüsselstellen näherte, mussten sich dutzende Rider aus den hinteren Startreihen bereits nach den ersten Schottertrassen entnervt und entkräftet dem Erzberg beugen. Jarvis startete schließlich doch noch eine Aufholjagd und näherte sich Stück für Stück den Verfolgern von Walker an.

Machine, Badewanne, Carl’s Dinner und Dynamite lauten nur einige der schwierigsten Passagen. Dabei gilt es mit dem Motorrad fahrend, schiebend oder ziehend mannshohe Felsen, rutschige Waldpassagen, tückische Geröllhalden und tiefe Schotter-Steilhänge zu überwinden. Stürze sind ebenso vorprogrammiert wie Schmerzen. Das Fluchen der Fahrer vermischte sich mit dem Lärm der rauchenden Motoren. Organisator Karl Katoch hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, die ohnehin extrem schwierige Strecke zum Jubiläum noch zusätzlich zu verschärfen.

Nach rund 98 Minuten erreichte Jonny Walker schließlich in Rekordzeit in souveräner Manier das Ziel. Der 25-Jährige war sichtlich erleichtert: „Ich habe heute keine Fehler gemacht. Ein großartiger Tag für mich, ich bin überglücklich.“ Als bester von sechs Österreichern im Ziel erreichte Lars Enöckl – trotz Verletzung an der Hand – Rang 12.

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