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Raphael Sperrer im Exklusiv-Interview

Raphael Sperrer in motorline.cc über anschieben, zuschieben und die Motivationsprobleme mancher Importeure...

Manfred Wolf

Raphael, wie geht es dir, vier Tage nach deinem großartigen Erfolg bei deiner Heimrallye?

Ich bin sehr entspannt und glücklich. Und sehr, sehr froh, dass es keine gravierenden Probleme und vor allem keine schweren Unfälle gegeben hat. Ich bin zwar in erster Linie Pilot, aber halt auch Mitveranstalter. Und da ist man dann schon sehr froh, wenn alles so toll geklappt hat wie dieses Mal.

Toll geklappt hat ja wirklich alles, vor allem die Sicherheitsvorkehrungen waren augenscheinlich hervorragend Kannst du uns erklären, wie und warum das alles so gut funktioniert hat?

Weil wir eine tolle Teamarbeit gemacht haben. Und weil diese Teamarbeit von Franz Mikesch ganz hervorragend geleitet wurde. In Bezug auf die Sicherheit haben wir keine Kosten gescheut, wir hatten auch zusätzliche Streckenposten aus Bayern im Einsatz. Die sind normalerweise in Südbayern, und da ganz besonders bei der Drei-Städte-Rallye im Einsatz. Das hat meinem Wissen nach außerordentlich gut funktioniert.

Nicht so gut funktioniert hat ja dein Auto am ersten Tag. Was kannst du uns zu den ganzen Problemen rund um deinen Getriebeschaden sagen?

Na ja, zuerst ist mir natürlich einmal das Herz stehen geblieben. Wenn dieser Schaden draußen, auf einer SP aufgetreten wäre, hätten wir zusammenpacken können.

Und die Diskussion um das Anschieben? Gab’s das jetzt, oder nicht?

Ja, ich bin angeschoben worden. Aber Erstens ist das, soweit mir bekannt ist, innerhalb der Servicezone erlaubt, da müsste man die OSK fragen. Und Zweitens finde ich diese ganzen Diskussionen und Aussagen „hinten nach“ sehr merkwürdig. Meine Gegner hätten zum richtigen Zeitpunkt den Protest einreichen können. Wenn Sie das nicht tun – gut, ihr Problem. Aber sich nachher als großherzige Verlierer hinzustellen und mir indirekt den schwarzen Peter zuschieben, das ist einfach nicht okay. Mehr möchte ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Ich habe meine Antwort schon auf der Strecke gegeben, und das war ein 16 zu Null. Da soll sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Wie war die Feier?

Es war eine wunderschöne Party, genial.

Wie sieht es jetzt auf der finanziellen Seite aus? Gibt es da auch schon etwas zu feiern?

Leider noch nicht. Wir arbeiten auf Hochdruck, um zusätzliche Sponsoren zu motivieren. Daher versuche ich ja immer, noch mehr Leistung zu bringen. Das Finanzielle ist halt leider ein Problem. Gott sei Dank stehen der Importeur und meine anderen Sponsoren so toll hinter dem Team.

Importeur ist ein gutes Stichwort. Abgesehen davon, dass du dich verständlicherweise auf die heurige Saison konzentrierst, wie sieht es denn für das nächste Jahr aus? Gibt es da schon Planungen?

Also bei Peugeot sind, glaube ich, alle happy, und auch von meiner Seite aus ist alles bestens. Wir haben über die beiden Jahre jetzt auch schon eine freundschaftliche Basis, es ist eine Freude mit dem ganzen Team zusammenzuarbeiten. Ich würde auch sehr gerne bleiben und ich denke umgekehrt ist es genauso. Mein Importeur ist ja mittlerweile schon fast eine richtige Stütze der Meisterschaft geworden.

Und du wirst Sie mit weiteren Siegen motivieren, der Meisterschaft erhalten zu bleiben?

Ich werde alles tun, um das zu erreichen, wobei sich Peugeot ja generell, auch in Österreich weiter zum Rallye-Sport bekennen wird. Man muss aber nicht nur versuchen einen Importeur zu motivieren. Es müssen möglichst alle Großen motiviert werden. Wenn die großen Importeure zwanzig Prozent Ihres Marketingbudgets nicht an irgendwelche Werbeagenturen verschleudern, die herkömmliche Print oder TV Werbung machen, sondern dieses Geld in die T-Mobile Rallye-Staatsmeisterschaft fließen lassen, hätten wir nicht nur für den Rallye-Sport viel erreicht. Ich bin mir sicher, dass auch die Importeure mehr davon hätten, als von „normaler“ Werbung.

Vom Vorausblick auf die nächste Saison kommen wir doch noch auf den Vorausblick auf den nächsten Staatsmeisterschaftslauf: Wechselland-Rallye. Wie sind dort die Aussichten für euch?

Also die Vorzeichen stehen ja nicht schlecht. Ich hoffe nur, dass die Bedingungen ähnlich wie in Kirchdorf sein werden. Wenn wir von den Reifen und vom Setup her stark variieren müssen, wird es ein Problem, da ich ja nach wie vor nicht testen kann.

Dann werden wir uns kurz vor der nächsten Rallye noch einmal unterhalten, bis dahin alles Gute und vielen Dank für das Gespräch!

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