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Bericht Etappe 2

Tommi Mäkinen (Subaru) jetzt hauchdünn vor Marcus Grönholm (Peugeot) und Richard Burns (Peugeot), Beppo Harrach (Mitsubishi) out.

Bernhard Eder

Mäkinen schlägt zurück

Nach dem ersten Tag hatte die Argentinien-Rallye 2002 wie eine klare Sache für Marcus Grönholm ausgesehen, der Finne ging mit 1:40.3 Minuten Vorsprung auf Tommi Mäkinen in die 2. Etappe. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Mäkinen absolviert - im Gegensatz zu seinem Rivalen Grönholm, den Differenzialprobleme plagen - einen Tag ohne nennenswerte Technik-Troubles und übernimmt schließlich mit dem winzigen Vorsprung von 0.5 Sekunden die Gesamtführung. Ein heißer Schlusstag in Argentinien ist garantiert.

Auf Rang drei wie schon nach der 1. Etappe Richard Burns (Peugeot), der regierende Weltmeister liegt 34.7 Sekunden hinter Mäkinen. Solberg (Subaru), Sainz und Colin McRae (beide Ford) auf den Rängen vier bis sechs. Leider ausgeschieden ist Beppo Harrach (Mitsubishi), ein Reifenplatzer bei Tempo 220, der auch den Ölkühler beschädigt, zwingt den einzigen Österreicher am Start zur Aufgabe...

Subaru: 1. Mäkinen, 4. Solberg - fast perfekt...

Für Subaru-Ass Tommi Mäkinen stand vor Beginn der Etappe eines fest: falls er noch an Marcus Grönholm herankommen will, muss der Peugeot-Pilot Technik-Probleme bekommen - was dann auch tatsächlich pasiert. "Big Mäk" nutzt die Gunst der Stunde, fährt vier SP-Bestzeiten und übernimmt auf der vorletzten Prüfung des Tages die Führung.

Für die letzte Etappe gibt sich Mäkinen zuversichtlich: "Morgen wird es wirklich interessant - ich freue mich auf das Duell mit Marcus. Ich bin vor allem die vorletzte Prüfung sehr stark gefahren - sauber und schnell, ohne zu viel zu riskieren, und es hat funktioniert. Ich mag die Prüfungen der letzten Etapppe, es sind richtige Fahrer-SP´s. Es wird ein guter Fight."

Teamkollege Petter Solberg kann zwar Rang vier halten, weiß allerdings von jeder Menge Probleme zu berichten: "Das war kein wirklich guter Tag heute. Ich drehte mich auf der ersten SP des Tages, dann hatten wir einen Platten, schließlich fing das Getriebe an, verrückt zu spielen. Das war unser schlimmstes Probleme, weil wir fünf Prüfungen im 'safe mode' absolvieren mussten. Ich werde morgen alles geben, es wird ein toller Fight mit Carlos um Platz vier."

Peugeot: 2. Grönholm, 3. Burns, Panizzi & Rovanperä out - kein guter Tag...

Kein übermäßig guter Tag für Peugeot: nur für Richard Burns läuft´s einigermaßen rund, die anderen Werkslöwen werden von Problemen geplagt: Rovanperä und Panizzi müssen mit Motorschaden bzw. defekter Wasserpumpe aufgeben, Grönholm verliert zu Beginn der Etappe durch einen Differenzialdefekt 50 Sekunden. In der Folge liefert sich der WM-Leader dann einen spannenden Zweikampf mit dem entfesselt fahrenden Tommi Mäkinen, muss seinen Landsmann schließlich auf der vorletzten Prüfung passieren lassen.

Grönholm erläutert: "Zu Beginn der Etappe verloren wir Hydraulikdruck am Differenzial. Wir mussten 15 bis 20 Sekunden anhalten und haben zusätzlich weitere Zeit verloren. Am Service wurde der Defekt behoben, doch ich hatte meinen Rhythmus verloren. Der zweite Platz ist nun eine gute Ausgangsposition für die letzte Etappe. Morgen ist ein neuer Tag. Ich muss Druck machen, aber für Tommi gilt das gleiche."

Richard Burns ist mit Platz 3 nur bedingt zufrieden: "Wir sind den ganzen Tag am Limit gefahren. Unser Peugeot 206 WRC lief perfekt, trotzdem ist der Rückstand auf Marcus und Tommi bereits sehr groß. Die Strecken der zweiten Etappe waren sehr hart."

Ford: Sainz 5., McRae 6., Märtin 7. - die dritte Kraft...

Ford etabliert sich auf der zweiten Etappe der Argentinien Rallye 2002 als drittstärkstes Team - hinter den Top-Piloten von Subaru und Peugeot belegen Carlos Sainz, Colin McRae und Markko Märtin geschlossen die Ränge fünf bis sieben.

Sainz, der nur neun Sekunden hinter Petter Solberg liegt, rechnet sich noch gute Chancen auf Rang vier aus: "Ich habe einen guten Fight mit Petter, wir müssen morgen voll angreifen. Mit dem Auto gab´s heute keine Probleme, wir werden am Set-Up nichts ändern. Warten wir ab, was morgen passiert."

Colin McRae, von zehn auf sechs nach vorne gekommen, ist halbwegs zufrieden: "Der Unterschied zur ersten Etappe war, dass wir uns heute nicht gedreht haben, dass es keinen Nebel gegeben hat und wir nicht unter dem Staub gelitten haben. Nach dem gestrigen Resultat ist Rang sechs nicht schlecht, aber es wäre nett, noch ein bisschen schneller zu sein."

Skoda, Hyundai & Mitsubishi: Gardemeister 8., Eriksson 9., Kankkunnen 10., A.McRae 11., Pozzo

Was die "Nachzügler-Teams" betrifft, verläuft die zweite Etappe am besten für Skoda. Alle drei Werks-Octavia noch im Rennen, und das auf den Rängen 8 (Gardemeister), 9 (Eriksson) und 12 (Pozzo). Nicht schlecht.

Hyundai, auf der ersten Etappe mit Freddy Loix´s sechstem Platz die Überraschung, muss sich nach dem Ausfall des Belgiers (Bremsprobleme!) die Hoffnung auf Punkte wohl abschminken. Mit Juha Kankkunen hat man zumindest noch ein Auto in den Top-Ten.

Die "rote Laterne" bleibt Mitsubishi erhalten - als einziges Werksteam kein Auto in den Top-Ten. Alister McRae, nach dem Ausfall Delecour´s Mitsubishi-Solokämpfer, klagt, dass das Lancer WRC vor allem in den langsamen Kurven nicht nach Wunsch funktioniert...

Beppo Harrach: Ausfall in SP 15 - Reifenschaden bei Tempo 220...

Pech für Beppo Harrach und Co-Pilotin Jutta Gebert: ein Reifenschaden beendet die starke Vorstellung der Österreicher - die beiden waren auf dem guten 7. Platz in der Gruppe N gelegen.

Beppo über die dramatischen Sekunden auf SP 15: "Da bist du machtlos – plötzlich ein Knaller bei Top-Speed, etwa 220 km/h, und der Reifen flog uns um die Ohren. Wir wollten schon Reifen wechseln, als wir die Ölspur sahen. Die Reifen-Explosion hat leider auch den Ölkühler beschädigt. Damit war die Veranstaltung für uns beendet."

Fazit Harrach: "Natürlich bin ich sehr enttäuscht – denn es lief sehr gut für uns. Wir konnten zum Teil bessere Zeiten fahren als der mehrfache Weltmeister Trelles. Aber wir haben jetzt gar keine Zeit, um uns lange zu ärgern. Denn am Freitag beginnt bereits der nächste Lauf zur T-Mobile Rallye-Meisterschaft, die Bosch Super-4 Rallye – und da wollen wir unsere Führung in der Meisterschaft zumindest verteidigen!"

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