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Hammerschlag

Ob die zweite Generation des Premium-SUV Volvo XC90 die hohen Erwartungen erfüllt, sehen wir uns in unserem Test des 225-PS-Diesels an.

Text und Fotos: Johannes Toth

Volvo hat turbulente Zeiten hinter sich: 1999 wurde die PKW-Sparte an Ford veräußert, um bereits 2010 wieder an den chinesischen Geely-Konzern weiterverkauft zu werden.

Inzwischen wurden innovative Strategien erarbeitet und die komplett neue Plattform SPA (Scalable Product Architecture) entwickelt. Auf dieser wurde als erster Vertreter das neue große SUV XC90 und ganz aktuell auch die Limousine S90 präsentiert. Später werden noch kleinere Modelle folgen.

Die erste Generation des XC90 kämpfte nach zwölf Jahren vor allem in den USA mit Absatzproblemen. Die Ablöse durch ein neues Modell wurde entsprechend sehnsüchtig erwartet. Und dieses kann sich sehen lassen. Das Design ist außen wie innen schnörkellos und wird in dieser Form wieder einige Jahre problemlos bestehen können.

Schon beim Tagfahrlicht der Scheinwerfer hat Volvo zu einer klaren eigenen Linie gefunden. Ein umgelegtes „T“ sorgt für Unverwechselbarkeit und steht im schwedischen PR-Sprech für den Hammer des nordischen Donnergottes Thor. Die Front zeigt das neue, fesche Wikinger-Gesicht, das hiermit erstmals in Serie geht.

Die Schweden waren noch nie berühmt für verspieltes Design, was aber beileibe kein Fehler ist. Das Styling des gesamten Fahrzeugs ist faltenfrei, reduziert und straight. Die lange Motorhaube und die gerade Seitenlinie sorgen für eine optische Streckung. Die Front wirkt ernsthaft und wird im Rückspiegel erkannt. Das Heck zeigt mit dem dezenten Dachspoiler und den leicht deltaförmigen Auslässen für den Auspuff in Richtung Sportlichkeit. Durch die Ausformung der Heckleuchten wird das Hinterteil visuell verbreitert und sitzt trotz seiner Höhe fest am Asphalt.

Der XC90 ist eine komplette Neuentwicklung, der nur den Namen vom Vorgänger geerbt hat. Deutlich wird das auch am kühlen Interieurdesign und dessen Bedienbarkeit. Bei Volvo ist man sehr stolz darauf, die Mittelkonsole auf acht Knöpfe und ein 9,3 Zoll großes Display reduziert zu haben. Dieses Display ist ein Touchscreen und bildet das Herzstück des innovativen Bedienkonzepts.

Die Menüthemen sind im Kacheldesign angeordnet und können bis zu einem gewissen Grad umarrangiert werden, wie man es von Handy oder PC gewohnt ist. Der Schirm ist so sensibel, dass er reagiert, bevor man ihn noch berührt und er lässt sich sogar mit Handschuhen bedienen.

Konstruktionsbedingt ist jedoch der fette Finger der größte Feind des Tatsch-Screens. Daher liegt ein Volvo-Reinigungstuch im Handschuhfach - eines der wenigen Dinge, die sich direkt anwählen lassen. Das Handschuhfach ist nämlich über einen der Knöpfe in der Mittelkonsole elektrisch zu öffnen.

Sonst lassen sich nur Warnblinkanlage, Front- und Heckscheibenheizung direkt an der Mittelkonsole ansteuern. In der Theorie sollte die Reduzierung des Cockpits auf den mittleren Screen eine einfachere Bedienung des Fahrzeugs ermöglichen.

Was in manchen Bereichen sinnvoll ist, erscheint auf anderen Gebieten über das Ziel hinausgeschossen. Durch das Wegrationalisieren von Knöpferln und Schaltern lässt sich vieles, wie zum Beispiel die elektrischen Sitzeinstellungen nur über ein Untermenü am Screen anwählen.

Bei den verwendeten Materialien merkt man sofort, dass hier in der Premium-Liga gespielt wird. Das Leder ist mit Ziernähten versehen und die Metall-Einlagen im Cockpit strahlen Hochwertigkeit aus. Der Drehschalter für das Starten und Abstellen des Motors ist ebenso fein ziseliert wie die breite Wähl-Rolle für den Drive-Mode.

Wenn man die optionale Luftfederung mitgeordert hat, dann beeinflusst die gewählte Einstellung des Drive-Mode nicht nur das Motor- und Getriebe-Ansprechverhalten, sondern auch die Fahrzeughöhe. So wird das Chassis im Off-Road-Modus um vier Zentimeter angehoben und im Dynamic- oder Power-Modus um zwei Zentimeter abgesenkt.

Ob 225 Diesel-PS ausreichen, um rund 2,1 Schwedentonnen ansprechend zu bewegen, erfahren Sie nach Klick auf diesen Link.

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