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Die Kurvenorgie

Domenico Basso hatte bei der Alpi den längsten Atem, er gewann im Fiat Punto S1600 den Gruppe N-Subarus von Piero Longhi und Andrea Navarra.

Daniel Fessl

Der achte von elf Läufen zur Italienischen Rallyemeisterschaft wurde am vergangenen Wochenende in Friaul/Julisch-Venetien in unmittelbarer Nähe zur Slowenischen Grenze ausgetragen.

Da diese Rallye als eine der schönsten in Mitteleuropa gilt, außerdem zum Mitropa-Cup zählt und auch noch in die (verlängerte) heimische Sommerpause fällt, erfreut sie sich bei den Österreichischen Aktiven ebenso steigender Beliebtheit, wie auch bei immer mehr einheimischen Rallyefans.

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die Teams am Freitagmorgen von Udine aus auf den Weg, die erste Etappe bestand aus drei Sonderprüfungen die jeweils zwei Mal gefahren wurden.

Die Charakteristik der Sonderprüfungen – enge, winkelige Bergstrassen mit hunderten von Serpentinen und keiner einzigen Gerade mit mehr als 100 Meter Länge – kam den S1600 KitCars sehr entgegen, und so setzte sich auch der Favoritenkreis hauptsächlich aus den Fahrern der kleinen, wendigen Fronttriebler zusammen.

Der Sieger der diesjährigen Rally Mille Miglia, Giandomenico Basso (Fiat Punto S1600), erwischte einen phantastischen Start, er gewann gleich die ersten vier Sonderprüfungen! Doch seine Gegner, allen voran sein Fiat-Teamkollege Paolo Andreucci, verloren nur jeweils wenige Sekunden.

Hinter Andreucci lag mit Andrea Dallavilla im Renault Clio S1600 ebenfalls ein alter Hase, an der vierten Stelle folgte Luca Rossetti beim erst zweiten Einsatz des brandneuen Citroen C2 S1600. Auf Rang fünf lag der schnellste Gruppe N-Pilot, Piero Longhi im Subaru Impreza Sti, ebenfalls im Spitzfeld zu finden war Ex-Europameister Renato Travaglia im Peugeot 206 S1600. Allerdings nur bis zur fünften SP, denn dort zwangen ihn Elektronikprobleme zu einem unfreiwilligem Halt, die Reperatur auf der Sonderprüfung dauerte ganze 26 (!) Minuten, aber Travaglia fuhr trotz dieses enormen Rückstandes und dem mit Abstand letzten Platz im Zwischenresultat weiter.

Am Ende der ersten Etappe betrug der Vorsprung von Basso auf Andreucci gerade mal 12,8 Sekunden, Dallavilla und Rossetti lagen 36, bzw. 39 Sekunden hinter Basso zurück.

Andreas Waldherr im Golf KitCar lag als bester Österreicher zu diesem Zeitpunkt an der 12. Stelle. Eine abermals blitzsaubere Vorstellung lieferten die beiden Red Bull Junioren Quirin Müller und Andreas Aigner: Sie lagen nach dem ersten Tag auf den Plätzen 16. (Aigner) und 18. (Müller) was in der Gruppe N Rang fünf und sechs bedeutete!

Für den zweiten Tag schien sich Altmeister Paolo Andreucci „volle Attacke“ vorgenommen zu haben, so stürmisch machte er sich daran, den Vorsprung von Basso zu reduzieren. Nach drei von sechs Prüfungen des zweiten Tages war von den fast 13 Sekunden des Vortages nur mehr eine mickrige Sekunde übrig geblieben!

Auf der zehnten Prüfung war es dann auch soweit, Paolo „Ucci“ Andreucci fuhr abermals Bestzeit und übernahm die Führung vor Basso, ebenfalls verbessern konnte sich Rossetti im C2, er schob sich an Dallavilla vorbei an die dritte Position.

Auf der elften und vorletzten Sonderprüfung war es für Andreucci mit der soeben erkämpften Führung schon wieder vorbei, beim zu heftigen„cutten“ einer Kurve holte er sich einen Reifenschaden, der notwendige Wechsel des Pneus auf der SP kostete mehr als zwei Minuten und warf den Fiat Piloten auf den vierten Rang zurück. Zwar fuhr Andreucci auf der letzten Sonderprüfung mit der Wut im Bauch noch eine Bestzeit, für eine Rangverbesserung reichte es aber nicht mehr.

Noch schlimmer erging es Rossetti: Er musste seinen Citroen C2 mit technischen Problemen auf der letzten Sonderprüfung abstellen! So erbte Piero Longhi kampflos den zweiten Platz hinter Basso, dritter wurde mit Longhis Subaru-Teamkollegen Navarra ein weiterer Gruppe N-Pilot, hinter Andreucci belegte Luca Cantamessa im Mitsubishi Lancer Evo VIII den fünften Platz vor den zwei Altmeistern Giannfranco Cunico und Andrea Dallavilla, beide mit Renault Clio S1600.

Andreas Waldherr beendete eine fehlerfreie Rallye auf dem elften Gesamtrang, was in der Mitropa-Cup Wertung den zweiten Platz hinter Claudio DeCecco, der dieses Mal einen Gruppe N-Subaru Impreza Sti steuerte, bedeutete.

Andreas Aigner beschädigte sich bei einem kurzen Ausritt auf SP acht den Unterboden, er konnte die Prüfung zwar zu Ende fahren, doch auf der folgenden Prüfung legte ein gebrochener Kurbelwellensensor seinen Mitsubishi Lancer lahm und beendete die bis dahin tadellose Vorstellung des Juniors. Quirin Müller konnte die Rallye hingegen beenden er erreichte einen starken zwölften Platz.

Zahlreiche Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

Endergebnis 40. Rally Alpi Orientali:

1 BASSO/DOTTA, Fiat Punto Super 1.6 (A6) 2:33:09.8 Stunden
2 LONGHI/IMERITO, Subaru Impreza Sti (N4) +1:23.2 Minuten
3 NAVARRA/FEDELI, Subaru Impreza Sti (N4) +1:41.3
4 ANDREUCCI/ANDREUSSI, Fiat Punto Super 1.6 (A6) +1:51.1
5 CANTAMESSA/CAPOLONGO, Lancer Evo VII (N4) +2:12.6
6 CUNICO/PIROLLO, Renault Clio Super 1.6 (A6) +2:21.0
7 DALLAVILLA/CANTON, Renault Clio Super 1.6 (A6) +3:32.6
8 GAMBA/RUFFINI, Fiat Punto Super 1.6 (A6) +5:36.0
9 CHIAPPO/OSVALDINI, Renault Megane Kit Car (A7) +7:34.6
10 DE CECCO/CAMPEIS, Subaru Impreza Sti (N4) +7:52.0
11 WALDHERR/JEITLER, VW Golf 4 Kit Car (A7) +8:47.8
12 MULLER/WICHA, Lancer Evo VII (N4) +11:37.2

Zwischenstand Ital. Rallyemeisterschaft (nach 8 von 11 Rallyes):

1. Andrea Navarra (Subaru Impreza Sti) 101 Punkte
2. Piero Longhi (Subaru Impreza Sti) 92
3. Paolo Andreucci (Fiat Punto S1600) 82
4. Giandomenico Basso (Fiat Punto S1600) 74
5. Andrea Dallavilla (Renault Clio S1600) 53
6. Luca Cantamessa (Lancer Evo VIII) 53
7. Roberto Travaglia (Peugeot 206 S1600) 42

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