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Sepp Pointinger am Start des Klassikers

Während hierzulande noch bis zu IQ-Jänner-Rallye pausiert wird, startet Sepp Pointinger im Ford Escort bei der traditionellen East African Safari.

Am 1. Dezember ist es so weit, die legendäre East African Safari Rallye startet in Mombasa/Kenya. Mit dabei auch ein Österreicher:

Sepp Pointinger wird mit seinem Ford Escort MKI die 4.500 unglaublich strapaziösen Kilometer in Angriff nehmen. Auf dem Beifahrersitz des amtierenden OSK-Pokalsiegers in der historischen Wertung findet sich ebenfalls ein Routinier, der Engländer Peter Hall. Gemeinsam haben sie ein ambitioniertes Ziel: den Sieg in der Klasse bis 1600 Kubikzentimeter.

Die Route der diesjährigen Safari-Rallye führt durch Kenya und die unendlichen Weiten Tansanias, insgesamt 4.504 Kilometer. Dabei sind 31 sogenannte „competitive sections“ über 1.700 km zu absolvieren, die auf die Sekunde genau gezeitet werden und sich von heutigen Sonderprüfungen vor allem darin unterscheiden, dass sie im öffentlichen Straßenverkehr, also auf nicht abgesperrten Straßen durchgeführt werden.

Alle Teilnehmer müssen daher in klassischer Safari-Manier immer mit zivilem Gegenverkehr rechnen und ihre Fahrweise darauf einstellen.

Die längste Prüfung ist satte 119 km lang. Zum Vergleich: Vier solche Prüfungen würden bereits locker der Distanz eines heutigen Weltmeisterschafts-Laufes entsprechen. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Fahrzeuge, die spätestens am 31.12.1974 vom Fließband gelaufen sind.

Österreichs einziger Teilnehmer in diesem Jahr ist der Niederösterreicher Sepp Pointinger. Bereits 2003 erstmals in Afrika vertreten, hätte er damals durchaus Platz 8 belegen können, wäre nicht die Steckachse seines Ford Escort ausgerissen, was eine mehrstündige Reparaturpause notwendig machte und ihn letztendlich auf Platz 16 zurückwarf.

Stichwort Reparatur: Pointinger hat die Rallye ohne einen einzigen Mechaniker absolviert und seinen Wagen jeden Abend höchstpersönlich wieder für den nächsten Tag fit gemacht. Und so lautet auch wieder der Plan für 2005.

Pointingers Co-Pilot kommt aus Großbritannien und bringt zwar keine Afrika-, aber dafür jede Menge Langstreckenerfahrung mit. In der Biographie von Peter Hall finden sich unter anderen drei Teilnahmen an der Rallye London-Sidney.

Ford: Zahlreiche Erfolge bei der Safari-Rallye

Ford gehört zu den erfolgreichsten Marken in der Geschichte der Safari-Rallye, insgesamt gelangen der Marke vier Gesamtsiege:

1955 durch Vic Preston sen./D. P. Marwaha (Kenya) auf einem Ford Zephyr Mk.2
1964 durch Peter Hughes/Billy Young (Kenya) auf einem Ford Cortina GT
1969 durch Robin Hillyar/Jock Aird (Kenya) auf einem Ford Taunus 20 M-RS
1977 durch Björn Waldegaard/Hans Thorszelius (Schweden), Ford Escort RS 1800.

Dazu kommen zahlreiche Klassensiege, vor allem in den 50er- und 60er-Jahren, als noch ausschließlich mit reinen Serienwagen aus den Auslagen der Händler gefahren werden durfte.

Sepp Pointinger vertraut auf seinen bewährten 1971er-„Hundeknochen“-Ford Escort 1600 GT, der über den Sommer noch einmal kräftig überarbeitet wurde und inzwischen schon per Frachter in Kenya eingetroffen ist.

Den Gesamtsieg werden sich vor allem sechs Piloten untereinander ausmachen:
Die Ford Escort RS 1600-Piloten Ian Duncan aus Kenya (Safari-Sieger 1994 auf Toyota) und Stig Blomquist aus Schweden (Weltmeister 1984).

Zwei Drei-Liter-Porsche Carrera RS mit dem vierfachen Safari-Sieger (1977, 1984, 1986 und 1990) und Weltmeister von 1979, Björn Waldegaard aus Schweden (bis heute mit 46,5 Jahren der älteste Pilot, der jemals einen WM-Lauf gewonnen hat – Safari 1990), und dem französischen Milliardär Frederic Dor (Platz 2 bei der East African-Safari-Rallye 2003).

Und schließlich die beiden Datsun (heute Nissan) von Titelverteidiger Rob Collinge aus Kenya und des dreifachen Weltmeisters (1986, 1987 und 1991) und dreifachen Safari-Siegers (1985, 1991 und 1993) Juha Kankkunen aus Finnland.
Insgesamt werden 48 Teams aus 16 Nationen am Start sein.

Zeitplan:

1.12.2005 Zeremonialstart in Mombasa (Kenya)
2.12.2005 1. Etappe Diani Beach – Dar-es-Salaam (Tansania)
3.12.2005 2. Etappe Dar-es-Salaam – Arusha (Tansania)
4.12.2005 3. Etappe Arusha – Nairobi (Kenya)
5.12.2005 4. Etappe Nairobi – Masai Mara-Nationalpark
6.12.2005 Rasttag
7.12.2005 5. Etappe Masai Mara-Nationalpark – Eldoret
8.12.2005 6. Etappe Eldoret – Nanyuki
9.12.2005 7. Etappe Nanyuki – Voi
10.12.2005 8. Etappe Voi – Diani Beach

Die Top 20-Starter

1 Collinge/Levitan (Kenya) Datsun 260Z
2 Duncan/Hajee (Kenya) Ford Escort RS 1600
3 Kankkunen/Repo (Finnland) Datsun 240Z
4 Blomquist/Goni (Schweden/Venezuela) Ford Escort RS 1600
5 Waldegaard/Cavanagh (Schwed./Kenya) Porsche Carrera RS
6 Dor/Haworth (Frankr./Großbritannien) Porsche Carrera RS
7 Marcy/Lopes (Belgien) Ford Escort RS 1600
8 Martin-Hurst/Devantier (Großbr./Neuseeland) Ford Capri Perana
9 Freestone/MacLean (Großbritannien) Ford Escort RS 1600
10 Barnes/Cooledge (Großbritannien) Porsche Carrera RS
11 Lloyd/Amandini (Großbritannien) Porsche Carrera RS
12 Glover/Langthorne (Großbritannien) Ford Escort RS 1600
14 Hack/Lawrence (Deutschland/Kenya) Ford Escort RS 1600
15 Ward/Thomas (Großbritannien) Ford Escort RS 1600
16 Kedward/Sassoon (Kenya) Ford Escort RS 1600
17 Shah/Drews (Tansania/Australien) Datsun 240Z
18 Ingleby/Bowen (Großbritan./Kenya) Rover P5
19 Kravos/Bernardi (Kenya) Mercedes 450
20 Pointinger/Hall (Österreich/Großbr.) Ford Escort 1600 GT

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