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Löwen-Kampf ums Podest

Angriff als beste Verteidigung: Eine andere Alternative haben Philipp und Stefan Manhart im Peugeot 306 GTI bei der Herbstrallye nicht.

Die Herbst-Rallye der MIG Leiben ist auch diesmal wieder eine der sportlich bedeutendsten Veranstaltungen der Austrian Rallye Challenge. Das liegt natürlich auch an der zeitlichen Platzierung: Es haben sich bereits Favoriten herangebildet, aber entschieden ist noch nichts. Im Kampf um Erfolg und Prestige wird noch einmal alles hineingeworfen, für manche ist es die letzte Chance, ihre Meisterschafts-Position zu verbessern. Gefahren wird mit letztem Einsatz, die Reifenhaftung wird auf’s Äußerste strapaziert. Das kommt bei den Besuchern gut an, deswegen erscheinen sie in großer Zahl.

Philipp und Stefan Manhart zählen zu den tonangebenden Persönlichkeiten der diesjährigen Austrian Rallye Challenge, wobei vor allem auffällt, in welch einem kurzen Zeitraum sie sich von unbekannten Neueinsteigern zu ernstzunehmenden Siegkandidaten hochgearbeitet haben. Zwei erste Klassenränge in der laufenden Saison sprechen für sich, dank der guten Zuverlässigkeit ihres Peugeot 306 GTI konnten sie überdies regelmäßig punkten. Damit haben sie nicht nur in der JARC eine überlegene Führungsposition, sie sind auch in der Austrian Rallye Challenge auf Podestkurs. Auch wenn sie ein Überschlag bei der IPZ-Mühlviertel-Rallye kurzzeitig etwas zurückgeworfen hatte – aber zum Glück gibt es Streichresultate, je Saisonhälfte eines. Insoferne war der Zeitpunkt der unfreiwilligen Unterbrechung gar nicht so ungünstig.

Nachdem der BRK-Rallyesprint in Ermangelung eines einsatzfähigen Rallyewagens ausgelassen werden mußte, gab es bei der ADAC-Niederbayern-Rallye wieder reichlich Punkte. Auch wenn man es etwas ruhiger angehen ließ – die Strecke war völlig unvertraut, und man wollte ja nicht gleich wieder draußen liegen. Wie leicht das gehen konnte, merkte man auch an dem Abgang von Wilfried Ohrfandl, einem der härtesten Meisterschafts-Konkurrenten.

Noch aber liegt Ohrfandl vor Philipp Manhart, dazwischen – nur mit einem Abstand von 0,48 Punkten – konnte Hans Zwickl (Honda Civic) den dritten Zwischenrang in der ARC-Wertung erobern. Das Podest scheint geradezu in Griffweite. Bruder und Beifahrer Stefan Manhart hat es noch ein wenig besser, der befindet sich an der dritten Stelle, knapp hinter Jutta Wallner.

Die logische Forderung vor der Herbst-Rallye lautet daher: So viele Punkte holen wie nur irgendwie möglich. Unvermeidbar ist die direkte Klassen-Auseinandersetzung mit Wilfried Ohrfandl (Opel Astra GSi), der seinerseits das bestmögliche Ergebnis in seiner Gruppe braucht. Und vor allem der kann als Gegner ziemlich unangenehm sein, wie sich heuer schon öfter gezeigt hat, sonst wäre er nicht so weit vorne. Außerdem – welch Schock – Wolfgang Franek hat auch genannt. Der ist zwar bedingt durch seine längere Abwesenheit schon etwas im Hintertreffen, aber Philipp Manhart könnte er noch überholen. Oder ihm zumindest wertvolle Punkte entreißen.

Keine leichte Ausgangsposition also für die jungen, noch relativ unerfahrenen Waldviertler, aber unter Umständen auch eine gute Gelegenheit, an der Aufgabe zu wachsen und auch im Fall einer Niederlage an Kampfstärke zu gewinnen. Daß die Anforderungen überdurchschnittlich hoch sind, ist nicht zu übersehen. Aber das sind auch die Szenarien, aus denen zukünftige Profi-Sportler hervorgehen.

Was ihnen Mut geben sollte, ist die enorm verbesserte Zuverlässigkeit ihres Peugeot 306 GTI. Ein Zwischenfall wie im vergangenen Jahr, wo sie am Ende einer abschüssigen Geraden beim Anbremsen einer Spitzkehre einen plötzlichen Schaden am Vorderachs-Antrieb feststellen mussten, sollte sich in diesem Jahr also nicht so leicht wiederholen.

Angriff als beste Verteidigung: Eine andere Alternative bleibt nicht.

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