
IRC: Ypern Rallye | 25.06.2010
Holt "Fast Freddy" den sechsten Ypern-Sieg?
Fünfmal konnte er bereits in Ypern gewinnen, nach dem ersten Tag führt Freddy Loix (Skoda) knapp vor Kris Meeke (Peugeot) erneut die Rallye an.
Michael Noir Trawniczek
Bei traumhaftem Wetter wurde am Freitagnachmittag die Ypern-Rallye gestartet – doch gleich die erste Prüfung, die rund 28 Kilometer lange SP „Hollebeke“ hatte es in sich. Der regierende IRC-Champion Kris Meeke, der als erster auf die Asphaltprüfungen musste, beschrieb den Belag als „äußerst rutschig“, auch wenn an seine Zeit keiner der Konkurrenten herankam. Lediglich der belgische Routinier Freddy Loix konnte mit 2,2 Sekunden Rückstand das Tempo mitgehen.
Verflixte SP „Hollebeke“
Und so gab es auf SP 1 prompt die ersten Opfer zu verzeichnen: Ausgerechnet Asphaltspezialist Stephane Sarrazin flog in seinem Peugeot von der Strecke und blieb in einem Graben hängen. Später stellte sich heraus, dass ein Reifenschaden seinen Abflug ausgelöst hatte. Auch der frühere PWRC-Weltmeister Toshi Arai kam bei seinem IRC-Debüt gleich auf dieser verflixten ersten Prüfung von der Strecke ab, der Subaru-Pilot konnte aber die Fahrt fortsetzen. Schließlich verlor auch Skoda-Werkspilot Jan Kopecky ein paar Sekunden, als er für einen Moment von der Strecke abkam, sogleich aber „mehr Vorsicht“ walten ließ. Corrado Fontana war das nächste bekannte Opfer, nach nur zwei Kilometern ereilte auch ihn ein Reifenschaden…
Auf der lediglich sechs Kilometer kurzen zweiten Prüfung konnte Freddy Loix mit einer Bestzeit seinen Rückstand auf 1,8 Sekunden verkürzen. Juho Hänninen ereilte zwei Kilometer vor dem Ziel ein Reifenschaden, was ihn hinter Kopecky auf Rang vier zurückwarf, allerdings betrug sein Rückstand zu diesem Zeitpunkt nur 11,6 Sekunden.
Auf der rund 15 Kilometer langen SP 3 konnte Loix erneut die schnellste Zeit markieren, sodass der Skoda-Pilot die Führung übernehmen konnte. Vor dem 20 Minuten-Service, bei dem die Scheinwerferbatterien montiert wurden, führte Loix 2,8 Sekunden vor Meeke sowie 9,4 Sekunden vor Kopecky. Hänninen lag bereits 18,3 Sekunden zurück.
IRC-Leader Hänninen im Graben
Am späten Abend wurden die drei Prüfungen ein zweites Mal befahren. Die „Hollebeke“-SP kannte keine Gnade, das nächste Opfer hieß Juho Hänninen. Der Tabellenleader kam nach zehn Kilometern von der Strecke ab und landete in einem Graben. Markenkollege Loix wiederum stanzte die nächste Bestzeit in den Asphalt und konnte somit seinen Vorsprung auf 6,7 Sekunden erhöhen.
Auf der kurzen SP 5 setzte Meeke zum Konter an, mit seiner Bestzeit konnte er seinen Rückstand aber nur um eine Sekunde verkleinern. Auf der letzten Prüfung des ersten Tages waren Loix und Meeke nahezu gleich schnell, der Lokalmatador war lediglich um eine Zehntelsekunde schneller als der Brite im Peugeot 207 S2000.
Fünf Belgier in den Top 8
Skoda-Pilot Freddy Loix führt somit 5,8 Sekunden vor seinem Peugeot-Kongenial Kris Meeke. Jan Kopecky im zweiten Skoda liegt als Dritter 22,8 Sekunden zurück. Auf Platz vier rangiert der Belgier Thierry Neuville im Peugeot vor seinen Landmännern Pieter Tsjoen (Peugeot) und Bernd Casier (Skoda).
Mit fast zwei Minuten Rückstand belegt Andreas Mikkelsen im Ford Fiesta S2000 den siebten Platz. Den letzten in der IRC zu vergebenden Punkterang belegt der legendäre, 51-jährige Belgier Patrick Snijers, der die Ypern-Rallye bereits viermal gewinnen konnte. Nur einer brachte dieses Kunststück öfter zusammen: Freddy Loix, seinen Landsleuten auch als „Fast Freddy“ ein Begriff, der als Führender drauf und dran ist, diesen Rekord zu verbessern…
Doch die Ypern-Rallye ist noch nicht einmal bei ihrer halben Distanz angelangt – am zweiten und letzten Tag stehen satte 13 Sonderprüfungen auf dem Programm. SP 7 wird um 11.13 Uhr gestartet, die letzte Wertungsprüfung wird um 21.43 Uhr in Angriff genommen. Es sind noch etwas weniger als 180 SP-Kilometer zurückzulegen.
Nach Tag 1 (SP 6 von 19)
1. Freddy Loix Skoda 54:33.6 2. Kris Meeke Peugeot + 5.8 3. Jan Kopecky Skoda + 22.1 4. Thierry Neuville Peugeot + 45.7 5. Pieter Tsjoen Peugeot + 1:10.5 6. Bernd Casier Skoda + 1:37.6 7. Andreas Mikkelsen Ford + 1:58.2 8. Patrick Snijers Peugeot + 2:07.2 9. Bruno Magalhaes Peugeot + 2:14.8 10. Jasper van den Heuvel Mitsubishi + 2:30.5