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Rallye-WM: Bulgarien

Citroen räumte in Bulgarien kräftig ab

Loeb feiert seinen 58. WRC-Sieg, vier Citroen-Piloten an der Spitze. Für Hirvonen und Ford bleibt nur Platz fünf. Henning Solberg & Ilka Minor auf Platz zehn.

Michael Noir Trawniczek

„Euren Kampf hattet ihr schon in Portugal, wir können nicht immer die große Show liefern“, hat Citroen-Teamchef Olivier Quesnel am Samstagabend scherzhaft auf die Frage geantwortet, ob Citroen einen Kampf zwischen Privatier Petter Solberg und Werkspilot Dani Sordo um Platz zwei zulassen wird. Quesnel meinte, man wolle lediglich Herstellerpunkte einfahren, man würde sich jedoch nicht in den Kampf einmischen.

Petter Solberg setzte seine Aufholjagd prompt auf der ersten Sonntagsprüfung fort, markierte eine weitere SP-Bestzeit, doch Sordo lag als Zweiter lediglich 0,9 Sekunden zurück. Auf der nächsten Prüfung konnte Sordo seinerseits eine Bestzeit markieren und Solberg um 2,7 Sekunden distanzieren. Bei der zweiten Durchfahrt der beiden Prüfungen war Solberg noch einmal am schnellsten unterwegs, doch Sordo blieb erneut nur eine Sekunde hinter dem Norweger. Die letzte Prüfung schließlich dürfte keiner der beiden mehr attackiert haben, die Bestzeit erging an Sébastien Ogier.

So konnte sich Citroen am Ende über einen Doppelsieg des Werksteams und als Hersteller über die Platzierungen eins bis vier freuen, die allesamt von Citroen-Piloten errungen wurden. Und auch in der Junioren-Weltmeisterschaft JWRC lagen am Ende zwei Citroen auf den ersten beiden Plätzen…

Loeb feiert 58. WRC-Sieg

Sébastien Loeb musste an diesem Sonntagvormittag nur noch ins Ziel kommen, um seinen 58 WRC-Sieg feiern zu können. Loeb erklärte im Zielraum der letzten Prüfung: „Der erste Tag war sehr gut, der zweite Tag war schwieriger - da war es nicht leicht, einen Rhythmus zu finden. Heute ging es nur noch darum, ins Ziel zu fahren. Der Sieg ist sehr wichtig für die Weltmeisterschaft. Die Prüfungen hier in Bulgarien haben mir sehr gut gefallen, es war eine gute Rallye.“

Dani Sordo war erfreut, bei dieser Asphalt-Rallye den zweiten Platz errungen zu haben, der Spanier erklärte: „Dieser zweite Platz ist sehr wichtig für mich, aber der erste Platz wäre mir natürlich lieber gewesen. Aber dieser Doppelsieg ist auch sehr wichtig für Citroen und ich bin froh, hier Zweiter geworden zu sein.“

Privatier Petter Solberg durfte sich über einen guten dritten Platz freuen, der Weltmeister des Jahres 2003 fuhr zum ersten Mal mit seinem neuen Co-Piloten Chris Patterson und erklärte: „Ich bin sehr happy. Der dritte Platz – und wir werden immer schneller. Das ist für uns eine sehr tolle Leistung, denn als Werksteam hast du doch viel mehr Testfahrten, was uns als privates Team nicht zur Verfügung steht.“

Für Mikko Hirvonen und Ford bleibt das Premierenwochenende in Bulgarien wohl als dunkles Kapitel in Erinnerung – schlechte Performance, am Samstag ein kapitaler Fehlgriff bei der Reifenwahl, sehr viel schlechter hätte es eigentlich nicht kommen können. Hirvonen erklärte: „Es war ein schwieriges Wochenende, wir hinkten hinterher, die Reifenwahl war auch falsch. Jetzt sind schon einige Rallyes so verlaufen, und jetzt kommen wir nach Finnland - ich hoffe, dass es dann anders sein wird.“

Der zweite Ford-Werkspilot, Jari Matti Latvala, beendete die Rallye auf Rang sechs und gab zu Protokoll: „Es war kein gutes Wochenende, aber immerhin gibt es Punkte, zuletzt kam ich ja nicht ins Ziel. Ich hoffe, dass wir in Finnland mit den Citroens mithalten können.“

Per Gunnar Andersson pilotierte erstmal einen Ford Focus des Stobart Ford-Teams, mit Platz sieben war er nicht ganz zufrieden: „Diese Position ist nicht jene, die wir uns erhofft haben. Aber wir haben uns das Wochenende über steigern können.“

Über einen tollen achten Platz darf sich der Ungar Frigyes Turan freuen, der diese Platzierung mit dem „guten alten“ Peugeot 307 WRC erzielen konnte. Dahinter belegte Matthew Wilson im zweiten Stobart Ford den neunten Platz.

Solberg & Minor im S2000 auf Platz zehn

Henning Solberg und seine österreichische Co-Pilotin Ilka Minor konnten bei ihrer Premiere im Ford Fiesta S2000 als bestes Fahrzeug dieser Kategorie auf Platz zehn sogar noch einen WM-Punkt mit nach Haus nehmen. Solberg lachte: „Dieser S2000 ist ein großer Schritt für mich – mit diesem Auto kann ich sagen: Ich liebe Asphalt!“

Auf dem verflixten elften Platz sah Kimi Räikkönen die Zielflagge – er konnte den großen Rückstand nicht mehr aufholen. Allerdings konnte der „Iceman“ mit guten SP-Zeiten beeindrucken, am Sonntagvormittag war er mehrmals vor Hirvonen in der Zeitenliste zu finden. Räikkönen zog Bilanz: „Gut, wir haben einen Fehler gemacht – aber wir haben auch eine gute Performance zeigen können. Wir wussten nicht, was wir zu erwarten hatten, denn Testfahrten sind doch etwas anderes. Am Ende ist es zwar ein enttäuschendes Wochenende, aber wir konnten wieder sehr viel dazulernen.“

JWRC: Sieg für Thierry Neuville

In der JWRC sicherte sich der junge Belgier Thierry Neuville im Citroen C2 S1600 den Sieg vor seinem Markenkollegen Hans Weijs und dem bulgarischen Renault Clio R3-Piloten Todor Slavov. Für Neuville ist der Sieg in Bulgarien nach dem dritten Platz bei der IRC-Rallye in Ypern das nächste Highlight auf seinem flotten Weg nach oben. Schließlich fährt der Belgier erst seit drei Jahren Rallye.

Als nächste Station der Rallye-Weltmeisterschaft steht die Kultrallye in Finnland auf dem Programm, welche von 29. Juli bis 1. August abgehalten wird.

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