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Bravo, Jari-Matti!

Jari-Matti Latvala hat es geschafft, der Finne gewinnt seine Heimrallye vor Ogier, Loeb und P. Solberg. Die S2000-Wertung geht an Hänninen im Baumschlager-Skoda.

Nach dem Ausfall von Miko Hirvonen konnte Jari-Matti Latvala die Erwartungen von Ford erfüllen und hat die Rallye-Finnland gewonnen. Nur zehn Sekunden dahinter übte Sébastien Ogier ständig Druck aus, und war schließlich mit Platz zwei zufrieden. Den letzten Podestplatz sicherte sich Weltmeister Sébastien Loeb.

Nachdem Citroën bereits am Vormittag den Druck auf Latvala erhöht hatte, ging die Aufholjagd am Nachmittag weiter. Loeb setzte in SS15 die Bestzeit und rückte an den Drittplatzierten Petter Solberg bis auf 1,3 Sekunden heran. Ogier fuhr ebenfalls eine starke Zeit und nahm Latvala sechs Sekunden ab. Der Finne zeigte sich trotzdem gelassen, denn auf dem lockeren Schotter konnte er nicht mehr ausrichten.

Auf SS16 forcierte Ogier das Tempo weiter und war um 0,4 Sekunden schneller als sein erfahrener Teamkollege. Der Abstand an der Spitze schrumpfte, während sich Loeb den Platz von Solberg krallte. "Wir sind nun Dritter, das ist nicht so schlecht. Aber Ogier fährt sehr aggressiv. Ich habe nur eine halbe Sekunde gutgemacht, vielleicht erreiche ich ihn in drei Wochen", analysiert der Weltmeister die Situation.

Sonderprüfung 17 ging wieder an den jungen Überflieger Ogier. Latvala meint zu der Bedrohung: "Die Citroëns kommen sehr schnell. Ich muss voll angreifen und bin einige Risiken eingegangen. Bis zum Ziel können wir uns nicht sicher fühlen. Wir werden sehen, was noch alles passiert." Loeb verlor in dieser Prüfung zwar etwas Zeit, aber er lag komfortabel auf Rang drei.

In der vorletzten Prüfung setzte wieder Latvala die Bestzeit, eine halbe Sekunde vor Ogier. Solberg und Loeb folgten knapp dahinter. Damit ging der Finne mit elf Sekunden Vorsprung in die letzte Sonderprüfung. Die finalen 20,63 Kilometer absolvierten die Top-4 innerhalb von einer Sekunde. Damit war die Entscheidung gefallen. Latvala hat zum ersten Mal seine Heimrallye gewonnen.

Jüngster Sieger Latvala überwältigt

"Ich finde keine Worte, um meine Gefühle beschreiben", so der überwältigte Sieger. "Seit ich ein kleines Kind war, habe ich davon geträumt. Es sind so viele tolle Fans an der Strecke. Bei der vorletzten Sonderprüfung habe ich langsam an den Sieg gedacht. Es ist einfach unglaublich. Dieser Sieg gebührt dem ganzen Team, das sehr hart gearbeitet hat."

In der WRC-Ära ist Latvala damit der neunte Finne, der in der Heimat gewonnen hat und zugleich der jüngste Sieger seit 1973, dem Jahr in dem die Rallye in die WM aufgenommen wurde.

Mit Platz zwei bei seinem zweiten Auftritt mit einem WRC-Boliden in Finnland hat Ogier ein weiteres Mal sein großes Talent gezeigt. "Das war ein fantastisches Wochenende. Viel besser als gedacht. Jari-Matti ist super gefahren, also muss ich ihm gratulieren", sagt der junge Franzose zu seiner Leistung. In der WM hat Ogier damit nicht nur auf Loeb aufgeholt, sondern auch wichtige Punkte für die Herstellerwertung geholt. Das ist seine Hauptaufgabe im Citroën-Werksteam.

Eine schwierige Rallye ging für Loeb auf dem Podium mit Platz drei zu Ende. "Es war ganz gut. Das hier ist einfach nicht meine Rallye. Ich bin hierher gekommen, um Punkte zu holen. Platz drei ist für die Weltmeisterschaft nicht so schlecht." In der Gesamtwertung beträgt sein Vorsprung nun 48 Punkte.

Petter Solberg rutscht von zwei auf vier ab

Den entscheidenden Tag hatte Solberg noch als Zweiter begonnen, im Ziel war der Norweger schließlich Vierter. Der Weltmeister von 2003 hatte mit dem Fahrverhalten seines Citroën zu kämpfen. In der Service-Zone ließ er deshalb die Stoßdämpfer wechseln. Zu den Problemen gesellten sich auch ihm unbekannte Strecken. "Ich habe alles versucht und mein Bestes gegeben", so Solberg. "Ich gebe nicht auf, im nächsten Jahr wird es hoffentlich besser. Es war im gesamten ein tolles Wochenende, schließlich habe geführt."

Platz fünf ging an Dani Sordo. "Das Resultat ist gut. Ich bin mit meiner Leistung aber nicht zufrieden", ist der Spanier selbstkritisch. "Das Auto war gut, es liegt an mir. Am ersten Tag ist es noch gelaufen, aber dann ging nichts mehr. Ich muss daran arbeiten, dass ich bessere Zeiten fahre. Ich werde es in Deutschland probieren."

Als Sechster sah Matthew Wilson das Ziel. Am Freitagabend wurde die Lenkung an seinem Ford Focus getauscht, trotzdem beklagte der 23-Jährige ein weiteres Problem mit der Steuereinheit. Rang sieben ging an Mads Östberg. Einen gelungenen Gaststart hat Juha Kankkunen absolviert. Der vierfache Weltmeister kam als Achter ins Ziel und hatte somit seine persönlichen Vorgaben erfüllt.

Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen kämpfte in de Punkterängen, bis ihn ein Unfall weit zurück warf. Nach einer Reparatur setzte der Finne dann weiterhin Zeiten, die für die Top-10 gut genug waren. Der Rückstand war aber schon so groß, dass es nur für Rang 23 in der Gesamtwertung reichte.

Henning Solberg und seine österreichische Co-Pilotin Ilka Minor schieden bereits am Freitag nach einem Überschlag aus.

S2000: Erfolg für BRR-Piloten

In der S2000-Wertung darf sich Juho Hänninen als Sieger und Gesamt-Neunter feiern lassen. Als fahrbarer Untersatz diente dem Finnen jener Skoda Fabia S2000 mit dem Raimund Baumschlager in Österreich unterwegs ist und sich bereits den ÖM-Titel sicherte. Platz zwei holte sich P.G. Andersson, Rang drei ging ebenfalls an einen Piloten mit einem Skoda aus dem österreichischen BRR-Team, den Schweden Patrick Sandell.

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