RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Hirvonen flog von der Piste

Hirvonen am frühen Morgen out. Latvala führt nur noch 4,7 Sekunden vor Loeb, dahinter liegen Ogier und Petter Solberg. Solberg/Minor rutschten ab auf P12.

Michael Noir Trawniczek

Herber Rückschlag für das Ford-Werksteam: Mikko Hirvonen, der gestern wie auch sein Titelrivale Sébastien Loeb aufgrund der Startreihenfolge das Nachsehen hatte und heute als Fünfter auf der Strecke aufholen wollte, kam an diesem Freitagmorgen nur 4,5 SP-Kilometer weit…

Der Finne krachte auf der morgendlichen, rund zwölf Kilometer langen SP 8 „Suwayma“ gegen eine Böschung, rutschte quer über die Fahrbahn, krachte auf der anderen Seite erneut gegen eine Böschung, wo er sich einen Aufhängungsschaden links vorne zuzog. Mit abgeknicktem linken Vorderrad blieb Hirvonen nichts anderes übrig, als die Rallye zumindest für den Freitag aufzugeben – er möchte am Samstag unter „Superally“ die Fahrt fortsetzen, dabei kann er jedoch maximal einige WM-Zähler einfahren und also ein wenig Schadensbegrenzung betreiben…

Hirvonen’s Teamkollege Jari Matti Latvala hingegen konnte die gestern erkämpfte Führung auch als „Staubsauger“ verteidigen – allerdings startete Loeb erwartungsgemäß eine Aufholjagd, markierte auf den Prüfungen 8 und 10 jeweils die Bestzeit, auf der zehnten Prüfung, der 41 Kilometer langen SP 10 „Jordan River“ konnte Loeb gleich einmal rund 20 Sekunden auf Latvala gutmachen.

„Ich habe wirklich hart attackiert“, bestätigte Loeb nach der zehnten Prüfung. „Ich hatte keine großen Fehler drinnen, nur kleinere – aber die kannst du auf einer 41 Kilometer langen Prüfung nicht vermeiden. Ich bin aber sehr glücklich mit meiner Pace.“

Vor dem Mittagsservice fehlen Loeb nur noch 4,7 Sekunden auf den jungen Finnen, der heuer nur eine Aufgabe mit auf den Weg bekam: Hirvonen helfen! Jetzt allerdings hätte Latvala die Chance, einen Sieg zu erringen…

Um den dritten Platz wird nicht minder hart gekämpft. Nach der 17,2 km langen SP 9 „Kafrain“ lag Citroen-Privatier Petter Solberg auf Rang zwei. Doch auf der langen SP 10 wurde er von Loeb und auch Citroen Junior Sébastien Ogier überholt, der Franzose weist als Dritter einen Gesamtrückstand von rund 14 Sekunden auf. Petter Solberg litt auf der langen Prüfung an Speed-Mangel und liegt nun als Vierter 28 Sekunden zurück.

Der zweite Citroen-Werkspilot, Dani Sordo, liegt als Fünfter 34,3 Sekunden zurück – der Spanier verlor auf SP 10 etwas Zeit, als ihm der Motor abgestorben ist. Die Top 5 liegen also innerhalb einer guten halben Minute, die Jordan-Rallye bleibt auch ohne Mikko Hirvonen spannend. Allerdings ist zu befürchten, dass am Ende des Abends wegen der Startreihenfolge am Samstag taktiert wird.

Mit einem Abstand von mehr als drei Minuten belegt Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson Rang sechs. Eine weitere Minute zurück belegt Federico Villagra im Munchi’s Ford Rang sieben. Weitere 1:20 Minuten zurück liegt Kimi Räikkönen im Junioren Citroen C4 auf dem achten Gesamtrang und damit vorerst auf Punktekurs.

Den neunten Platz belegt bereits der Führende der SWRC – dieser heißt nun Xevi Pons im Ford Fiesta S2000, allerdings liegt sein Markenkollege Bernardo Sousa nur rund acht Sekunden zurück. Als Elfter verpasst der Führende der PWRC, Patrick Flodin im Subaru nur knapp die Punkteränge der großen Spielklasse. Flodin weist mehr als eine Minute Vorsprung auf den regierenden PWRC-Champion Armindo Araujo auf. Red Bull Rallye Team-Pilot Patrik Sandell lag nach seinem gestrigen Malheur nach SP 9 auf Rang acht der SWRC, scheint nach SP 10 jedoch nicht mehr in der Wertung auf.

Die lange SP 10 brachte auch dem norwegisch-österreichischen Duo Henning Solberg und Ilka Minor kein Glück: Nach SP 9 lagen die beiden Stobart Ford-Piloten auf ihrem „Stammplatz“, auf Rang sechs. Doch auf der „Jodan River“-Prüfung verloren die beiden rund sieben Minuten, weshalb sie mit rund acht Minuten Rückstand auf Platz zwölf abgerutscht sind.

Am Nachmittag werden die drei Prüfungen ab 12.50 Uhr Ortszeit (13.50 Uhr MESZ) ein zweites Mal befahren.



Stand nach SP 10

 1.  Jari Matti Latvala  Ford     1:56:50.4
 2.  Sébastien Loeb      Citroen      + 4.7
 3.  Sébastien Ogier     Citroen     + 14.1
 4.  Petter Solberg      Citroen     + 28.0
 5.  Dani Sordo          Citroen     + 34.3
 6.  Matthew Wilson      Ford      + 3:17.9
 7.  Federico Villagra   Ford      + 4:26.3
 8.  Kimi Räikkönen      Citroen   + 5:46.7
 9.  Xevi Pons           Ford      + 7:12.2
10.  Bernardo Sousa      Ford      + 7:20.3
11.  Patrik Flodin       Subaru    + 7:35.7
12.  H.Solberg/I.Minor   Ford      + 8:34.3

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Jordanien

- special features -

Weitere Artikel:

WRC, Zentraleuropa: Weitere Fotos

Die besten Bilder von der CER

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl präsentiert weitere Fotos von der Rallye Zentraleuropa - die besten Bilder vom Freitag.

Erinnerungen eines Sportreporters

Hat die Vergangenheit eine Zukunft?

Im dritten Teil seiner Trilogie "Gestern-Heute-Morgen" blickt der ehemalige ORF-Reporter und motorline.cc-Kolumnist Peter Klein in die Zukunft und stellt die Frage in den Raum, wem diese wohl gehört?

Ott Tänak beendet Ende 2025 seine Karriere als Vollzeitfahrer in der WRC: Der Weltmeister von 2019 will künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen

WRC, Zentraleuropa: Bericht

Rovanperä siegt - Toyota holt Titel

Kalle Rovanperä siegt bei der Rallye Zentraleuropa zum zweiten Mal in der WRC-Saison 2025 auf Asphalt - Toyota sichert sich vorzeitig den Herstellertitel. Beide österreichische Copilotinnen im Ziel.