Rallye-WM: Jordanien | 01.04.2010
Shakedown war nicht repräsentativ
Loeb Schnellster, drei Citroen vorne, der Shakedown erinnert an Mexiko. Citroen fürchtet C4-Mangel, Loeb fürchtet Überfluss an losem Schotter…
Michael Noir Trawniczek
„Heute ging es nur darum, zu prüfen, ob mit dem Auto alles in Ordnung ist – die Teststrecke entsprach nicht den hier üblichen Wertungsprüfungen“, erklärte Weltmeister Sébastien Loeb nach seiner Bestzeit auf der 2,3 Kilometer langen Shakedown-Strecke. Wie zuletzt bei der Mexiko-Rallye, als Ford eine empfindliche Niederlage einstecken musste, lagen mit Loeb, Dani Sordo und Petter Solberg drei Citroen auf den ersten drei Plätzen – ein schlechtes Omen für die Ford-Teams?
Dort, bei M Sport scheint man zumindest noch über genügend Autos zu verfügen. Ganz anders bei Citroen: Teamchef Olivier Quesnel erklärte, er hoffe, dass „nicht noch mehr Autos zerstört werden, das könnte ein Problem geben - denn es ist jetzt zu kompliziert, neue C4-Autos zu bauen“. Der Hintergrund dieser Ermahnung, die wohl auch an Kimi Räikkönen gerichtet war, der bislang bei jeder Rallye abflog: Citroen baut bereits das Nachfolgermodell DS3, welches ab 2011 den C4 ablösen wird. Citroen musste sogar Anfragen von Gutzahler Conrad Rautenbach und Fanliebling Gigi Galli ablehnen…
Unterdessen ist Loeb besorgt – denn als WM-Leader muss er am ersten Tag der Jordanien-Rallye als „Staubsauger“ fungieren und den losen Schotter von den Prüfungen fegen, heuer sei es besonders schlimm: „Ich denke, dass es da viel mehr losen Schotter gibt als vor zwei Jahren. Damals haben sie Wasser aus dem Toten Meer verwendet, um die Oberfläche kompakter zu machen – doch diesmal haben sie Schotter genommen, es ist also viel mehr loser Schotter auf der Strecke. Es befindet sich immer noch eine harte Fahrbahnoberfläche unter dem losen Schotter, aber auf der ersten Durchfahrt müssen wir sehr viel Schotter von der Strecke fegen und ich denke, das wird sehr schwierig.
Sein Konkurrent, Ford-Pilot Mikko Hirvonen bestätigte: „Auch wenn die Strecken repariert wurden, das Wetter hat die Fahrbahn der Prüfungen zum Teil ruiniert und wir mussten teilweise sogar unseren Schrieb neu anlegen. Ich denke, dass es vielleicht am Donnerstag ein Vorteil sein wird, nicht als erster Wagen auf die Strecke fahren zu müssen.“
Die Rallye wird am Donnerstag um 11 Uhr Ortszeit gestartet, die erste Sonderprüfung beginnt um 11.28 Uhr Ortszeit (12.28 Uhr MESZ).
Shakedown-Zeiten
1. Loeb Citroen 1:13.4 =. Sordo Citroen 1:13.5 2. Solberg Citroen 1:13.5 4. Latvala Ford 1:13.7 5. Hirvonen Ford 1:13.8 6. Ogier Citroen 1:13.9 7. Villagra Ford 1:15.1 8. Wilson Ford 1:15.2 9. Solberg/Minor Ford 1:15.3 10. Räikkönen Citroen 1:16.2