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Loeb vor dem Sieg - die Teams starteten Stempelstrafenorgie wegen der Startreihenfolge

Sébastien Loeb fährt einem sicheren Sieg entgegen, Jari Matti Latvala auf Rang zwei – die Teams griffen am Morgen in die Stempeltrickkiste…

Sébastien Loeb ist auf dem besten Weg dazu, die Rallye Jordanien zu gewinnen und seinen Vorsprung in der Fahrer-WM massiv auszubauen. Bei vier noch ausstehenden Prüfungen kommt der Citroën-Star mit einem komfortablen Vorsprung auf Verfolger Jari-Matti Latvala zum letzten Mittagsservice am Toten Meer. Loeb profitiert heute auch von den Taktittricks der Teams, die die Startreihenfolge für den heutigen Tag mächtig durcheinandergewürfelt hatte.

Eigentlich hätte Loeb als Führender nach dem zweiten Tag als Erster und damit Straßenkehrer auf die Piste gehen müssen. Doch diese Rolle übernimmt nun sein Kollege Sébastien Ogier aus dem Citroën-Junior-Team. Loeb geht als Zweiter auf die Piste und hat damit wesentlich besseren Grip. Startposition drei hat Ford-Pilot Mikko Hirvonen, der direkt vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala auf die Strecke geht. Latvalas Vorteile sind nicht mehr so groß, als wenn Loeb Startposition eins und er selbst Position drei inne gehabt hätten.

Warum ist die Reihenfolge so durcheinander geraten? Die Teams haben tief in die Trickkiste gegriffen - ob das Sinn der Sache ist, sei dahingestellt. Citroën opferte den Podestplatz für Junior Ogier. Um in der Startorder hinter Latvala zu fallen, kam der junge Franzose zu spät zum Morgenservice. Ford konterte und schickte Hirvonen erst neun Minuten zu früh zum Service und dann sechs Minuten zu früh zum Start - damit schob er sich in der Startorder zwischen Loeb und Latvala.

In der Folge musste Ogier ebenfalls zu früh zum Start, damit er Startposition eins übernimmt und für Loeb den Straßenkehrer spielt. Ogier kassierte dafür 8:50 Strafminuten, Hirvonen 15 Strafminuten. Ogier warf das im Gesamtklassement nach hinten, bei Restarter Hirvonen spielt die Strafe eine vernachlässigbare Rolle. Er nutzt den heutigen Tag eh nur, um wieder in seinen Rhythmus zu finden und ein bisschen zu testen.

Loeb nutzt die neuen Umstände, gibt Gas und baut seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Zur Mittagspause hat er nun 37,8 Sekunden Vorsprung auf Ford-Pilot Latvala. "Das Getrickse mit den Startpositionen war nicht so toll, aber wir mussten es tun. Das sind eben die Grenzen des Reglements. Ich selbst muss nur meinen Job machen und gewinnen", sagt Loeb Schulter zuckend.

Latvala gibt ebenfalls Vollgas und hat in den Prüfungen seinen Spaß, aber er weiß, dass er Loeb aus eigener Kraft nicht mehr abfangen kann. "Das ist ein bisschen frustrierend. Vielleicht sollte ich mich darauf konzentrieren, Petter hinter mir zu halten, aber ich muss weiter pushen. Es ist nicht machbar, außer Loeb macht einen Fehler. Deshalb muss ich dranbleiben. Wenn er einen Reifenschaden oder so hat, muss ich zur Stelle sein."

Citroën-Privatier Petter Solberg hat durch Ogiers Zeitstrafe kampflos Platz drei übernommen und hat derzeit 20,8 Sekunden Rückstand auf Latvala. Sein Vorsprung auf den Gesamtvierten Dani Sordo (Citroën) ist mit 37,5 Sekunden schon einigermaßen beruhigend.

Über fünf Minuten hinter dem Spanier ist Stobart-Pilot Matthew Wilson Fünfter, weitere zweieinhalb Minuten dahinter folgt Federico Villagra (Munchi's). Ogier muss sich statt mit einem Podiumsplatz mit Rang sieben begnügen, sein Teamkollege Kimi Räikkönen steuert als Achter weiter auf Punktekurs. Henning Solberg (Stoabrt) und Xevi Pons (Ford Fiesta S2000) komplettieren die Top 10.

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