Rallye-WM: Jordanien | 01.04.2010
Spannender Dreikampf
Mittagspause in Jordanien, Latvala führt hauchdünn vor Sordo und P. Solberg, Loeb und Hirvonen als "Straßenkehrer" mit Rückstand.
Die Rallye Jordanien ist eröffnet. Der erste Tag führt die Piloten in den Norden der Hauptstadt Amman und er begann mit einer Prüfung, die neu in die Route aufgenommen wurde, die 15,34 Kilometer lange "Rumman Forest".
Vor allem die Spitzenpiloten, die die Prüfung eröffnet haben, hatten mit den Bedingungen zu kämpfen. Denn die Schotterschicht auf den harten Untergrund erwies sich als enorm rutschig.
Die erste Bestzeit der Rallye Jordanien ging an Ford-Pilot Jari-Matti Latvala. Der junge Finne durchfuhr die SP in 12:12.1 Minuten. 0,4 Sekunden dahinter reihte sich Citroën-Privatier Petter Solberg als Zweiter ein. Drittschnellster war Citroën-Werksfahrer Dani Sordo, der eine Sekunde langsamer war als Latvala. Dahinter folgten Citroën-Junior Sébastien Ogier und Henning Solberg (Stobart).
Der Weltmeister und aktuelle WM-Führende Sébastien Loeb muss als Erster auf die Schotterpisten und hat mit seiner Rolle als Straßenkehrer deutlich zu kämpfen. Der Citroën-Star hatte im Ziel 5,6 Sekunden Rückstand auf Latvala und belegte den sechsten Platz.
"Ich hatte überhaupt keinen Grip. Ich hatte das Gefühl, dass wir alle sehr langsam fahren", berichtet Loeb. "Aber okay, das ist unser Job heute. Wir werden weiter Zeit verlieren, aber wir können nichts dagegen tun."
Immerhin konnte Loeb seinen Hauptrivalen Mikko Hirvonen hinter sich lassen. Der Ford-Pilot wurde Achter hinter Matthew Wilson (Stobart). Hirvonen musste als Zweiter auf der Piste auch mit den Bedingungen kämpfen, hatte aber auch noch andere Probleme:
"Wir haben uns in einer Kurve gedreht, noch dazu habe ich zweimal den Motor abgewürgt. Das war nicht der beste Start", räumt der Finne ein. Sein Rückstand auf Kollege Latvala beträgt 16,1 Minuten.
Latvala kam mit den Bedingungen noch am besten zurecht. Als Dritter hatte er auch keine gute Startposition, dafür war es eine reife Leistung, die Piloten mit wesentlich besseren Ausgangslagen hinter sich zu lassen. "Es ist okay, aber ich bin nicht perfekt gefahren. Es war unheimlich rutschig, man musste sehr kontrolliert fahren", analysiert Latvala.
Petter Solberg sieht ebenfalls noch Raum nach oben: "So weit ging es in Ordnung, aber ich war mit dem Auto nicht vollkommen zufrieden. Die Front des Autos hat nicht ganz gepasst, da werden wir noch ein paar Einstellungen leicht ändern."
Kimi Räikkönen kam mit seinem Citroën C4 WRC mit 26,7 Sekunden Rückstand als Zwölfter ins Ziel.
In dieser Tonart geht's weiter
Ähnlich das Bild auch auf der folgenden Prüfung, die Spitzenreiter im WM-Gesamtklassement verlieren auch hier an Boden und müssen mit dem Straßenkehrer-Job leben.
Latvala gibt auch auf der zweiten Prüfung den Ton an, gefolgt von Petter Solberg und Dani Sordo. Die Top-Vier des Klassement behalten ihre Positionen, Sebastien Loeb zieht aber an Henning Solberg vorbei auf Rang fünf.
Latvala, Sordo und Petter Solberg sollten sich auch die dritte SP untereinander ausmachen. Dieses Mal ist es aber nicht Latvala sondern Dani Sordo der die schnellste Zeit in den jordanischen Schotter brennt, gefolgt von Petter Solberg.
Sordo übernimmt damit auch die Führung in Jordanien, wenngleich mit 0,8 Sekunden nur einen Hauch vor Latvala. Mikko Hirvonen kann Sebastien Loeb in dieser SP fünf Sekunden abnehmen und hinter Ogier und Loeb auf Position sechs aufschließen.
Henning Solberg, Matthew Wilson, Federico Villagra und bester S2000-Pilot Nasser Al-Attiyah komplettieren die Top-Ten nach Sonderprüfung 3. Kimi Räikkönen mit einem Rückstand von über 1,5 Minuten auf Gesamtrang 12.
SP 4: Es bleibt spannend
Auf der vierten und letzten SP vor der Mittagspause markiert Petter Solberg die Bestzeit vor Latvala, der sich die Führung von Dani Sordo (+0,4s) wieder zurückholt.
Die restlichen Positionen bleiben unverändert, da Latvala, Sordo und Petter Solberg nur 1,5 Sekunden voneinander getrennt liegen, ist ein spannender Nachmittag zu erwarten.
Nicht mehr im Rennen neben P.G. Andersson und Jari Ketomaa auch BRR-Red-Bull-Pilot Patrik Sandell, nähere Infos liegen derzeit noch nicht vor.