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Böhm: Sensationelle Aufholjagd im Waldviertel

Dass die Waldviertelrallye kein Spaziergang werden würde, war dem Abarth Rallye Team um Michael Böhm und Martin Tomasini klar.

Man musste vor Willi Rabl bleiben und ins Ziel kommen, um noch die Chance auf den dritten Platz in der 2WD-Meisterschaft zu wahren. Die Voraussetzungen waren denkbar gut: der Abarth 500 war perfekt vorbereitet, das Wetter sonnig und trocken und das gesamte Team bestens bester Laune. In SP eins chauffierte Michael Böhm seinen Abarth 500 auf Rang drei in der 2WD Wertung (Gesamt Platz 19) , nur 2,8 Sekunden hinter Neubauer und 10 Sekunden vor Willi Rabl.

Die Marschrichtung war vorgegeben und man war positiv eingestellt, dass das Vorhaben „Platz drei“ gelingen würde. In Sonderprüfung zwei, dem Rundkurs St. Leohnard-Fuglau, wurden alle Hoffnungen auf einen Spitzenplatz buchstäblich begraben. Bei der Ausfahrt aus dem Rundkurs neigte sich der Abarth in einer engen Bergaufkehre zur Seite, kippte um und blieb auf dem Dach liegen. Alles noch kein so großes Malheur, wären an dieser Stelle Zuschauer gestanden, die den kleinen Abarth auf die „Beine“ gestellt hätten. Leider dauerte es eine kleine Ewigkeit bis zwei Zuschauer zur Stelle waren, die beim Aufrichten geholfen haben. Mit einem Zeitverlust von 5:30 Minuten auf Willi Rabl und auf dem nicht gerade aussichtsreichen 72sten Gesamtplatz fand sich das Abarth Team nach SP zwei im Gesamtklassement. In der 2WD Wertung bedeutete dies Platz 32 !!

Das der Abarth bei dieser Aktion einiges abbekommen hatte war nicht zu übersehen, technisch steckte der Abarth diese Rolle allerdings ohne Plessuren weg. Nach einer kurzen Teambesprechung per Telefon wurde entschieden weiterzufahren und nochmals alle Kräfte zu aktivieren, um das Unmögliche vielleicht doch noch zu schaffen, denn auch Willi Rabl musste ja ins Ziel kommen. Der Abarth bekam eine neue Windschutzscheibe, eine Seitenscheibe, und auch sonst waren jede Menge optische Korrekturen anzubringen. In der folgenden SP drei waren Böhm / Tomasini nur acht Zehntel Sekunden hinter Hermann Neubauer im Suzuki S1600 und 14 Sekunden vor Willi Rabl, die Motivation stimmte und der Abarth zeigte sich von seiner stärksten Seite. Den ersten Tag schloss das Abarth Team auf Platz 68 ab.

Der Samstag begann nicht nur mit Sonnenschein, sondern auch mit einer sehr passablen dritten 2WD-Zeit in SP sechs. 19 Sekunden vor Rabl zeigte, dass Michael Böhm höchst motiviert war. In dieser Tonart sollte es von SP zu SP weitergehen. In SP sieben waren es zehn Sekunden, in SP acht waren es sechs Sekunden, in SP neun 24 Sekunden und in SP zehn 10 Sekunden. Nach der 14. Sonderprüfung lagen Böhm / Tomasini bereits an der 31. Stelle im Gesamtklassement, hatten also innerhalb von sechs Sonderprüfungen 41 Plätze gut gemacht. In der 2WD-Wertung bedeutete dies bereits Rang sechs. Nach SP 14 hatte das Abarth Team bereits zwei Minuten auf Willi Rabl gut gemacht und lag aber noch immer 3:48 Minuten zurück.

Aus eigener Kraft war dieser Rückstand nicht mehr aufzuholen. Ein Plattfuß in SP 15 kostete nochmals 30 Sekunde, bedeutete aber Platz 31 im Gesamtklassement und Platz sechs in der 2WD.-Wertung, ein Ergebnis dem man durchaus etwas Positives abgewinnen kann. Eine sensationelle Aufholjagd und eine Top-Leistung des Abarth-Teams, die leider wenig Beachtung fand, sich aber im Ergebnis widerspiegelt. Von Platz 72 auf Platz 31 im Gesamtklassment und von Platz 32 auf Platz 6 in der 2WD-Wertung !

Michael Böhm: „Wir waren für die Waldviertelrallye bestens vorbereitet und wollten von Beginn an forcieren, was auch gelang. Als sich in der Bergaufpassage, einer Linkskehre der SP zwei der Abarth ohne Vorwarnung zur Seite neigte und dann auch noch am Dach zu liegen kam dachte ich- jetzt ist es gelaufen. Leider standen in diesem Abschnitt der Sonderprüfung keine Zuschauer und es dauerte eine Ewigkeit bis zwei Passanten kamen und uns halfen, den Abarth aufzurichten. Trotzdem haben wir nicht aufgegeben und weiter gekämpft, und die guten SP-Zeiten haben uns immer mehr motiviert. Aber ohne unser Mechanikerteam hätten wir das nicht geschafft.“

Teamchef Christian Böhm: „ Man hat wieder gesehen, dass es gar nicht so einfach ist nur ins Ziel zu kommen, und dazu noch vor einem Mitbewerber zu bleiben, wenn das Schicksal es nicht will. Ich bin aber trotzdem mit der Leistung sehr zufrieden, dann Michael trifft bei diesem Umfaller keine Schuld. Der Abarth hat bekanntlich eine sehr schmale Spurweite und ist ausgesprochen anfällig umzukippen, wie man bereits bei der Maribor Rallye gesehen hat. Der enorme Gripp der Reifen und die schmale Spur waren Auslöser, dass der Abarth einfach zur Seite gefallen ist. Die anschließenden Top-Zeiten in der 2WD-Wertung haben gezeigt, dass der kleine Abarth technisch sehr robust ist und solche Blessuren einfach wegsteckt . Das spricht für die Qualität des Werksautos. Ich möchte Willi Rabl aber zu seinem dritten Platz gratulieren, denn auch diese konstante Leistung ist hervorragend. Und im Übrigen belegte Michaels Co-Pilot Martin Tomasini den dritten Platz in der 2WD-Wertung.“

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