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Bereit für die Premiere in Schweden

Am kommenden Wochenende ist es so weit: Die Rallye-WM wird in Schweden eröffnet – Ford spulte mit dem neuen Fiesta WRC rund 12.000 Test-Kilometer ab…

Foto: Ford

Mit dem Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeis¬terschaft 2011 beginnt für das Team Ford Abu Dhabi eine neue Ära. Bei der Rallye Schweden (10. bis 13. Februar) geht die Werksmannschaft erstmals mit dem völlig neu entwickelten Ford Fiesta RS WRC an den Start.

Der Allradler – gemäß dem aktuellen Technischen Reglement mit 1,6-Liter-EcoBoost-Turbomotor und Benzindirekteinspritzung ausgestattet – hat in den vergangenen Monaten über 12.000 Kilometer an Testfahrten absolviert. Allein 2.854 Kilometer davon fanden in Schweden statt, dem Schauplatz des ersten von 13 WM-Läufen 2011 und dem vermutlich einzigen auf Schnee.

So früh das Team Ford Abu Dhabi mit der Vorbereitung des Fiesta RS WRC begann, so lange wurde ein ganz wichtiger Termin nach hinten geschoben: Die finale Homologation durch den Automobil-Weltverband FIA erfolgte so spät wie möglich, damit bis kurz vor dem ersten Start noch Verbesserungen in den „Neuwagen“ einfließen konnten.

Die unveränderten Fahrerpaarungen Mikko Hirvonen / Jarmo Lehtinen und Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila sehen die vereisten Straßen in Zentralschweden als perfekten Ort für das Debüt des Fiesta RS WRC.

Der 25-jährige Vizeweltmeister Latvala holte 2008 hier seinen ersten WM-Laufsieg, sein fünf Jahre älterer Teamkollege gewann die Rallye 2010. Während die Mechaniker den Servicearbeiten bei Temperaturen von bis zu -25ºC eher unterkühlt entgegenblicken, brennen die Piloten auf den heißen Ritt mit Spikes und Schneebrillen durch die Winterlandschaft. Die Rallye Schweden führt über 2.059,89 Kilometer, 351 davon auf den 22 Wertungsprüfungen.

Die Schneereifen des neuen Reifenpartners Michelin weisen fast 400 jeweils sieben Millimeter lange Wolfram-Spikes in der Lauffläche auf. Diese Nägel verleihen den Michelin X-Ice North derart viel Grip, dass die Rallye Schweden trotz des glatten Geläufs oft zu den schnellsten Saisonläufen zählt. Als klassische Fahrtechnik bei diesem Event gilt das „Anlehnen“ der Fahrzeuge an den meist hohen Schneewänden, um sie gezielt vor der nächsten Kurve abzubremsen.

Vorjahressieger Hirvonen verspricht sich viel vom ersten Start im Fiesta RS WRC: „Ich kann die Rallye Schweden kaum erwarten“, bekennt der Finne.

„Beim Testen ging es zu¬nächst darum, den Fiesta kennenzulernen und zu verstehen, wie er auf Set-up-Änderungen reagiert. Danach konnte ich ernsthaft an der Abstimmung arbeiten. Wir werden sicher die ganze Saison durch hinzulernen, aber ich bin mit dem aktuellen Entwicklungsstand sehr zufrieden. Unser neues Auto ist nicht so gutmütig wie der Ford Focus RS WRC – ich muss dem Fiesta schon genau mitteilen, wohin es geht.“

Latvala befasste sich an fünf Testtagen in Schweden mit dem Set-up des neuen Wettbewerbsgeräts. „Danach wusste ich, was ich für die Rallye brauche. Handling und Balance des Fiesta RS WRC auf Schnee sind vorbildlich“, erklärt er.

„Ich gehe sehr zuversichtlich in diese Saison. Für das Team steht der Gewinn der Markenwertung ganz oben – es wäre traumhaft, wenn ich auch um den Fahrertitel kämpfen könnte. Wenn wir Konstanz und Speed zusammenbringen, warum nicht?“

Khalid Al Qassimi und Michael Orr pilotieren einen dritten Fiesta RS WRC im Team Ford Abu Dhabi. Zudem bringt Partnerteam M-Sport Stobart je einen Fiesta RS WRC für Henning Solberg / Ilka Minor, Mads Østberg / Jonas Andersson und Matthew Wilson / Scott Martin an den Start. Das Monster World Rally Team tritt mit der Fiesta-Besatzung Ken Block / Alex Gelsomino an, und die neue Mannschaft FERM Power Tools hat Dennis Kuipers / Frederic Miclotte sowie P-G Andersson / Emil Axelsson genannt.

Erfreuliche Meldung aus deutscher Sicht: Mit Christian Riedemann (23) aus Sulingen und dem Schotterspezialisten Philipp Knof (20) aus Wülfrath haben zwei junge deutsche Rallye-Talente einen der limitierten Startplätze in der neu geschaffenen WRC-Akademie ergattert.

Die Nachfolgeserie der Junior-Weltmeisterschaft umfasst sechs europäische Läufe zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft (Portugal, Italien, Finnland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien). Besonderheit: Alle Teilnehmer starten auf identischen Ford Fiesta, die von M-Sport – dem WM-Einsatzteam von Ford – nach dem sogenannten R2-Reglement vorbereitet und eingesetzt werden.

Riedemann, der 2011 mit Michael Wenzel als Beifahrer antritt, war bereits im vergangenen Jahr mit dem rund 170 PS starken Fronttriebler in der Ford Fiesta Sporting Trophy sehr erfolgreich unterwegs. Knof hat 2010 den privat organisierten und hart umkämpften Volvo-Original-Cup bereits im zweiten Jahr seiner Rallye-Karriere überlegen gewonnen.

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