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Rallye-WM: Wales

„Eine harte Art, eine Rallye zu beginnen“

Extrem rutschig, am Schluss auch noch Nebel – die Rallye Wales begann artgerecht. Loeb führt 0,7s vor Hirvonen, Latvala Dritter, Ogier out. Solberg/Minor auf Platz 10.

Michael Noir Trawniczek

Heftige Regenfälle gingen dem Start der Rallye Wales GB voraus – am Donnerstagnachmittag waren drei Sonderprüfungen zu absolvieren, die den WM-Protagonisten jedoch alles abverlangten…

Die 4,74 Kilometer kurze SP „Great Orme“ wurde zweimal hintereinander absolviert - eine reine Asphaltprüfung, die aufgrund des Regens einen extrem rutschigen Belag aufzuweisen hatte, allerdings unterschiedlicher Natur: Die extrem nassen Passagen kamen erst nach rund 1,5 Kilometern. Wegen der abschließenden Schotterprüfung waren die Autos mit einem für Asphalt ungewöhnlich hohen Bodenabstand unterwegs, zudem musste mit Schotterreifen gefahren werden. Eine Mischung, die nur wenig Grip verspricht und zu Abflügen verleitet…

Ford-Werkspilot und Titelkandidat Mikko Hirvonen erklärte schon vor dem Start: „Ich werde auf der ‚Great Orme‘-Prüfung sicher nichts riskieren, auch wenn ich zehn Sekunden verlieren sollte. Das ist eine derart teuflische Strecke – du kannst dir das Auto dort erheblich beschädigen. Das ist definitiv eine knallharte Art und Weise, eine Rallye zu beginnen.“

Ogier crasht

Das wird wohl auch Sebastien Ogier gedacht haben – der Citroen-Pilot hatte gleich nach 1,6 Kilometern einen heftigen Crash, bei dem ein Rad des Citroen DS3 WRC ausgerissen wurde. Für den Franzosen war somit Schluss – sein Auto soll aber für einen „Superally“-Einsatz am Freitag repariert werden.

Probleme hatte auch Petter Solberg, nachdem er über einen Randstein fuhr und sich rechts hinten den Reifen von der Felge streifte. Solberg befürchtete, dass er sich die Radaufhängung beschädigt hatte, er vermeldete bei der zweiten Durchfahrt der Prüfung auch prompt ein notorisches Untersteuern.

Nach den beiden Asphaltprüfungen führte Ford-Werkspilot Jari Matti Latvala 0,9 Sekunden vor Citroen-Pilot und Tabellenleader Sebastien Loeb, während Hirvonen exakt drei Sekunden auf seinen Titelkonkurrenten fehlten. „Ich bin froh, dass wir das hier jetzt hinter uns haben – die Rallye beginnt erst jetzt, mit der nächsten Prüfung“, sagte der Finne.

Nebel & Schlamm

Die 15,77 Kilometer lange SP „Clocaenog“ war eine typische Wales-Sonderprüfung, durch den dunklen Wald, der Schotter mutierte längst zum extrem rutschigen Schlamm und in der Luft hingen dichte Nebelbänke, welche die Sicht zum Teil auf null reduzierten…

Hirvonen konnte dort jedoch die schnellste Zeit markieren und dem zweitschnellsten Loeb 2,3 Sekunden abknöpfen. Im Gesamtklassement führt Loeb daher nur noch 0,7 Sekunden vor seinem Titelrivalen, der auf Rang zwei vorrücken konnte.

Ein zufriedener Mikko Hirvonen erklärte: „Es war überraschend dunkel im Wald, aber ich hatte damit überhaupt kein Problem.“ Sebastien Loeb gab zu Protokoll: „Es war sehr rutschig, es gab sehr viel Schlamm und der Grip veränderte sich praktisch in jeder Kurve.“

Der bis dahin führende Latvala gab offen zu: „Ich hatte auf dieser Prüfung wahrscheinlich nicht das bestmögliche Gefühl, aber es ist okay.“ Der Finne rutschte auf Rang drei ab, liegt aber auch nur 3,1 Sekunden hinter dem führenden Loeb zurück.

Solberg & Minor auf Platz zehn

Mit 11,9 Sekunden Rückstand belegt der private Citroen-Pilot Petter Solberg den vierten Platz, dahinter liegen die beiden Mini-Werkspiloten Kris Meeke und Dani Sordo auf den Rängen fünf und sechs. Es folgen Mads Östberg im schnellsten Stobart Ford, WRC- Debütant Ott Tänak und Matthew Wilson in einem weiteren Stobart Ford auf den Plätzen sieben bis neun.

Henning Solberg und seine Co-Pilotin Ilka Minor, die im Vorfeld der Wales-Rallye mit der angesehenen Michael Park-Trophy ausgezeichnet wurde, belegen mit einem Rückstand von 37,8 Sekunden den zehnten Gesamtrang.

Rund sieben Sekunden hinter dem norwegisch-österreichischen Stobart Ford-Duo lauert Kimi Räikkönen in seinem Ice 1 Racing-Citroen DS3 WRC.

Nach einem Remote-Service bewegte sich der WRC-Tross nach Conwy Quay, wo kurioserweise am Abend eine Startzeremonie auf dem Programm steht.

Am Freitag werden zweimal je vier Sonderprüfungen absolviert, die erste wird ab 7.33 Uhr Ortszeit (8.33 Uhr MEZ) in Angriff genommen.

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