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Rallye-WM: Wales

Hat Hirvonen die WM bereits verloren?

Möglicherweise die Vorentscheidung der WM 2011: Hirvonen crasht auf SP 7, verliert vier Minuten, das Auto stark beschädigt. Loeb führt vor Latvala und Östberg. Henning Solberg und Ilka Minor auf dem guten fünften Platz!

Michael Noir Trawniczek

Dramatischer Freitagvormittag bei der Rallye Wales GB. Vier Sonderprüfungen standen an diesem Freitagvormittag auf dem Programm – die Schotterstrecken präsentierten sich zu einem großen Teil schlammig, auch Nebel wurde wieder von den Piloten beklagt.

Auf der rund 20 Kilometer langen SP 4 „Gartheiniog“ war Sebastien Loeb der schnellste Mann – doch sein Kontrahent Mikko Hirvonen konterte auf den folgenden beiden Prüfungen mit der Bestzeit, womit er im Sekundenduell der beiden Titelfighter nach der sechs Kilometer kurzen SP 6 „Dyfi East“ die Nase vorne hatte.

Doch die Freude über die Führung währte nicht lange – denn auf der 21,3 Kilometer langen SP 7 „Dyfnant“ erlebte Hirvonen sein persönliches „Waterloo“. Auf der extrem rutschigen Strecke kam der Ford-Werkspilot von der Strecke ab und beschädigte dabei sein Fiesta World Rally Car massiv.

Über vier Minuten verlor der unglückliche Finne auf der Prüfung – noch unbestätigt ist eine schwere Beschädigung des Kühlers, der Motor klang jedenfalls schwer beleidigt, es war nicht sicher, ob es Hirvonen überhaupt ins Mittagsservice schaffen wird...

Tatsächlich musste er den Wagen auf der Verbindungsetappe abstellen – das Ford-Werksteam musste den Fiesta in den Servicepark transportieren – es ist jedoch zu erwarten, dass Hirvonen seine nunmehr nur noch marginalen Restchancen zumindest nützen will und er die Fahrt fortsetzen wird.

Vorteil Loeb

Auch Sebastien Loeb und zahlreiche weitere Piloten hatten auf der extrem schwierigen Prüfung ihre heiklen Momente.

So bestätigte Loeb im Zielraum der SP 7 gegenüber dem Rallyradio: „Die Prüfung war sehr schwierig – sie war sehr rutschig, es gab auch Nebel und ich hatte selber ein paar Momente.“

Loeb steht nun nicht mehr unter dem Druck von Hirvonen – auf den Teamkollegen des Finnen, den zweitplatzierten Jari Matti Latvala weist Loeb einen Vorsprung von 17 Sekunden auf. Und: Beim aktuellen Stand der Dinge muss Loeb die Rallye nicht gewinnen – wenn Hirvonen keine Punkte erzielt, muss er theoretisch nicht einmal ins Ziel kommen…

Auch Latvala klagte über die harte SP 7: „Die ersten fünf Kilometer waren sehr schlammig, es war sehr schwer, in einen Rhythmus zu kommen.“

Stobart Ford-Pilot Mads Östberg rückte nach dem Malheur von Hirvonen mit einem Rückstand von etwas weniger als einer Minute vor auf den dritten Gesamtrang.

Östberg erklärte: „Ich kann mir vorstellen, dass hier viele Dinge passiert sind – denn die Prüfung war derart schwierig, ich hatte selbst einige heikle Momente. Es ist einfach hart, wenn du auf die Bremse steigst und du rutscht nur noch dahin.“

Probleme hatte auch Petter Solberg. Schon auf der morgendlichen SP 4 hatte er einen Dreher, auf SP 7 ereilte ihn ein Reifenschaden – trotzdem liegt der Citroen-Privatier mit einem Rückstand von 1:13 Minuten auf Rang vier.

Solberg & Minor auf dem tollen 5. Platz

Sehr gut läuft es unter den schwierigen Bedingungen bei Henning Solberg und Ilka Minor. Auf der extrem harten SP 7 konnte das Stobart Ford-Duo mit der viertschnellsten Zeit glänzen – und das, obwohl der Motor einmal abgestorben ist.

Vor dem Mittagsservice liegen Solberg und Minor auf dem tollen fünften Gesamtrang. Ein sehr gut gelaunter Henning Solberg gab zu Protokoll: „Ich bin ziemlich happy – die Zeit ist so gut, weil sich die Bedingungen im Schlamm verbessert haben, und mein Auto ist sehr gut, ich bin sehr zufrieden.“

13,9 Sekunden hinter dem norwegisch-österreichischen Duo lauert Ott Tänak in seinem Ford Fiesta WRC. Dahinter belegen Matthew Wilson (Stobart Ford), Kimi Räikkönen (Ice 1 Citroen), Dennis Kuipers (Ferm Ford) und Evgeny Novikov (Abu Dhabi Ford) die restlichen Punkteränge.

Probleme hatte auch das Mini-Werksteam: Dani Sordo flog auf SP 5 von der Strecke und blieb in einem Graben stecken – noch ist unsicher, ob der Spanier die Fahrt am Samstag fortsetzen wird. Kris Meeke schleppte sich über die letzte Prüfung, rutschte aber auf Platz elf ab, sein Rückstand beträgt bereits mehr als drei Minuten.

In der PWRC führt Patrik Flodin vor Jarko Nikara und Michal Kosciszko – der PWRC-Weltmeister steht mit Hayden Paddon schon seit längerem fest.

Am Nachmittag werden die vier Sonderprüfungen vom Freitagvormittag erneut absolviert.

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