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ARC: Schneerosen-Rallye

Bis die Räder stillstanden ...

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben; das werden sich Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert von nun an zu Herzen nehmen.

Foto: Christa Feichtner

An ein besonderes Experiment hatten sich Manfred Hinterreiter und sein Team herangewagt: Der bekannt schnelle Mercedes 190 E 2,3-16V sollte noch ein wenig schneller gemacht werden, um mit Fahrzeugen der Vierradkategorie besser mithalten zu können. Immerhin gilt es, sich in der Austrian Rallye Trophy, in der der Benz gegen solche antritt, maximal erfolgreich zu positionieren. Im Prinzip waren Manfred Hinterreiter und sein Co-Pilot Christian Tinschert dabei auch auf einem sehr guten Weg, doch dann gab leider ausgerechnet das neu eingebaute sequenzielle Getriebe, das im Interesse einer besseren Fahrleistung eingebaut wurde, den Geist auf.

Insgesamt wurde die Schneerosen-Rallye zu einem Testeinsatz: Zu Beginn galt es vor allem, mit dem geänderten Schaltmodus des halbautomatischen Getriebes vertraut zu werden. Überdies war die Reifenwahl (Intermediates bei bereits stark aufgetrockneter Fahrbahn) zu Beginn nicht optimal, was erst nach dem ersten Service vor SP 3 korrigiert werden konnte. In der Folge wurde auf der ersten Prüfung für Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert zunächst eine 17. Gesamtzeit notiert. Verbesserungen stellten sich zunächst eher zögerlich ein, aber es gelang dennoch, einige Plätze zu gewinnen. Nach der zweiten und der dritten Prüfung hielten sie relativ souverän einen 14. Platz in der Gesamtwertung.

Dass tempomäßig nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis einiges mehr möglich war, zeigte die vierte Prüfung: Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert glänzten mit einer neunten Gesamtzeit, der Zug fuhr also ganz eindeutig in Richtung einer sehr wahrscheinlichen Top-10-Platzierung. Alle Bemühungen und intensiven Vorbereitungsarbeiten schienen sich bezahlt zu machen. Auch auf der fünften Prüfung, einem selektiven Rundkurs, lief zunächst alles nach Plan, doch leider kam es letztlich anders: Bei der Ausfahrt aus einem Kreisverkehr wurde es plötzlich fürchterlich laut im Auto. Kurze Zeit darauf gab es keinen Vortrieb mehr, weil das eben noch hochgelobte Getriebe seinen Dienst verweigerte. Trotz aller Versuche, noch Vortrieb zu finden, streikten alle Gänge. Schließlich standen alle Räder still, und es blieb nichts anderes übrig, als den Ausfall zu vermelden.

Trotz der unfreiwilligen Aufgabe kann das Team von HT Racing für die weitere Saison guter Dinge sein: Was tempomäßig und somit wettbewerbstechnisch möglich ist, wurde ganz klar angedeutet. Man kann wohl auf einige sehr engagierte Auftritte von Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert gespannt sein, zumal technisch immer wieder Verbesserungen möglich sind. So konnte beispielsweise herausgefunden werden, dass mit einer etwas kürzeren Hinterachsübersetzung eine noch bessere Beschleunigung drin ist und sich damit zusätzlich entscheidende Sekunden gewinnen lassen.

Die Vorbereitungen für den nächsten ARC-Lauf in Slowenien, der Rally Vipavska dolina am 27. April, sind bereits im Gange, das Getriebe wird einem bekannten Spezialisten in Deutschland zur Bearbeitung überlassen. Das Potential für gute Ergebnisse ist vorhanden, das hat sich gezeigt, und mit dem entsprechenden, zweifellos auch vorhandenen Bemühen um Perfektion in allen Bereichen sollten sich auch allfällige noch vorhandene Schwachstellen beseitigen lassen.

Chancen sind da, um genützt zu werden – und Probleme dazu, um gelöst zu werden. Dieser "Spirit" hat dem Team von HT Racing schon sehr geholfen.

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