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Niki Mayr-Melnhof & BRR: Das Podium zum Greifen nah...

Niki Mayr-Melnhof fehlten in der „Schlammschlacht“ von Ungarn nur wenige Sekunden aufs Podium - Simon Wagner blies zur Kilometeraufholjagd, riskierte zu viel...

Noir Trawniczek

In der dritten Kurve der ersten Nachmittags-Prüfung des Samstags hat sich Niki Mayr-Melnhof das linke Hinterrad an einem Brückengeländer ramponiert, weshalb es den gesamten restlichen Tag über schief stand - so wird er zumindest jene sieben Sekunden eingebüßt haben, die dem Fiesta R5-Piloten im Ergebnis der selektiven Ungarn-Rallye auf einen Podiumsplatz fehlten. Ein solcher wäre eine schöne Belohnung für die ausgezeichnete Performance gewesen, mit der Mayr-Melnhof und sein Copilot Poldi Welsersheimb vor allem am Sonntag aufzeigen konnten, etwa mit der zweitschnellsten Zeit auf SP 12. „Wir konnten heute eine gute Pace fahren - das Auto lläuft wieder perfekt“,diagnostizierte Niki MM. Wieder war es die erste Nachmittagsprüfung, auf der dem Österreicher ein Fehler unterlief: “Wir fuhren in einer Kurve in einen Graben.“ Viel Zeit hat das nicht gekostet - doch im knappen Kampf um die Plätze ging es bis zum Schluss um jede einzelne Sekunde. So verlor Niki am Schluss sogar noch eine Position an Oliver Solberg und landete auf dem immer noch großartigen fünften Gesamtrang.

Drift Company Rallye Team-Chef Beppo Harrach zeigte sich gegenüber motorline.cc entsprechend begeistert: „Wir sind alle sehr happy mit der Leistung der beiden. Dass nur ein paar Sekunden auf ein Podium fehlten, dämpft unsere Freude nicht. Aus eigener Kraft heraus wäre ein Podium auch ohne die kleinen Fehler unmöglich gewesen - rein vom Speed her bilden Sieger Andreas Mikkelsen, Craig Breen, Alexey Lukyanuk und Oliver Solberg eine eigene Liga. Doch abgesehen von diesen Top 4 können wir in dieser stark besetzten ERC mithalten.“

Simon Wagner braucht mehr Kilometer

Mithalten kann normalerweise auch Simon Wagner, in Österreich sogar wesentlich mehr als das. Doch der Oberösterreicher (Co Gerald Winter), der seit August in keinem Rallyeauto mehr saß, konnte sich auch bei einem Test nicht wunschgemäß vorbereiten: „Uns lief die Zeit davon und wir konnten keine verschiedenen Setups ausprobieren -- so musste ich die erste Etappe mit dem Grund-Setup fahren.“ Mit dem nicht optimierten Setup und der mühsamen Startnummer 25 konnte Wagner nicht wie so oft seinen enormen Grundspeed nützen: „Die ERC ist eben die ERC und da haben viele den Grundspeed.“ Für den Sonntag wurde das Setup von Eurosol radikal modifiziert - prompt war man schneller als Mayr-Melnhof. Doch auf der SP11 passierte ein folgenschweres Malheur: „Vor einem Brückengeländer war die vermeintlich einzige saubere Spur ebenfalls von Schlamm bedeckt, mit Schlam in den Rillen der Reifen bremst es sich wen iger gut, ich konnte das Auto gerade noch durch die Brückengeländer zirkeln - in der darauffolgenden Kurve wollte ich uns in den Cut retten, doch wir waren da wohl etwas zu schnell und prallten hart gegen einen Baum. Damit war unsere Rallye zuende.“

Offen gibt Simon zu: „ Wenn ich sehe, wie viele meiner früheren Konkurrenten aus der Junior ERC weit vor mir in der Zeitenliste aufscheinen, mit welchen ich damals locker mithalten konnte, wird mir schon immer klarer, dass es uns einfach an Rallyekilometern fehlt. Diesen Rückstand wollte ich mit dem verbesserten Setup aufholen und an dieser Stelle ist mir dann ganz einfach das Talent ausgegangen.“ Für Wagner dürfte die Saison 2020 beendet sein: „Gran Canaria ist zwar fix, doch das ist budgetmäßig nicht zu stemmen. Zumal ich bereits seit zwei Monaten am Budget für 2021 arbeite...“

Weitere Österreicher hätten auf dem Podium der Ungarn-Rallye landen können - das Baumschlager Rallye Racing Team setzte den VW Polo GTi R5 von Lokalmatador Norbert Herczig ein. Im Vorjahr mit vier Reifenschäden „gesegnet“, fuhr der Ungar besondes bedacht, doch auf der vorletzten SP nützte auch das nichts: „Ich bin wirklich vorsichtig gefahren, aber es passierte trotzdem. Jetzt bin ich richtig traurig - es tut mir für allle sehr leid.“

Gleich zwei Reifenschäden am Sonntag und „kein Vertrauen“ hatte Albert von Thun und Taxis, im BRR-Skoda von Bernhard Ettel durch die „Schlammhölle“ navigiert - immerhin auf Platz 18 im Ziel. „Viele Probleme, zwei Reifenschäden - auf einer SP schlugen wir irgendwo an und ich hatte hier einfach kein Vertrauen“, gestand der Pilot von Ursula Mayrhofer, der Deutsche Dominik Dinkel. Auf dem viel besprochenen Podium standen letztendlich Andreas Mikkelsen (Skoda), Gregoire Munster aus Luxemburg (Hyundai), Efren Llarena (Citroen) und deren CopilotInnen. Nächste ERC-Rallye: Rally Islas Canarias 26.-28.11.

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