
WRC: Rallye Monte Carlo | 23.01.2020
Nach Tag 1: Neuville führt, Hitzestau bei Ford
Thierry Neuville konnte auf der zweiten SP die Führung an sich reißen, M-Sport mit massiven Problemen an allen Autos.
Fotos: XPB
Hyundai-Pilot Thierry Neuville führt die Rallye Monte Carlo, Saisonauftakt der Rallye-Weltmeisterschaft 2020, nach den ersten beiden Sonderprüfungen mit einem deutlichen Vorsprung an.
Dank einer furiosen Fahrt bei der schwierigen zweiten SP, bei der Neuville mehr als 25 Sekunden schneller als alle Rivalen war, schob sich der Belgier klar an die Spitze. Mit einem Vorsprung von 19,1 Sekunden auf Sebastien Ogier (Toyota), der die erste SP gewonnen hatte, geht Neuville in den Freitag. Dritter ist Neuvilles Teamkollege Ott Tänak (+25,1 Sekunden).
Während die Straßen der ersten SP "Malijai - Puimichel" durchweg trocken waren, erwarteten die Crews auf der folgenden Prüfung "Bayons - Breziers", typische "Monte"-Bedingungen.
Teilweise vereiste oder schneebedeckte Straßen, die Dunkelheit und Zuschauermassen mit bengalischen Feuern machten den Fahrern das Leben schwer. "Ich bin froh, dass ich angekommen bin", meinte Tänak. "Es war eine größere Herausforderung, als ich erwartet hatte. Durch die Fackeln der Zuschauer sieht man nichts."
Neuville hingegen schien all das keine großen Schwierigkeiten zu bereiten. Der Belgier fuhr Kreise um seine Gegner, was sich nicht durch die Reifenwahl erklären ließ. Denn wie Neuville fuhr auch Ogier mit vier supersoften Reifen.
Piloten wie Elfyn Evans (Toyota) oder Sebastien Loeb (Hyundai), die teilweise mit Spikes fuhren, verloren noch deutlich mehr Zeit. Evans ist mit einem Rückstand von nur 0,3 Sekunden auf Tänak Vierter, Loeb liegt als Fünfter schon 51 Sekunden hinter Neuville zurück.
Ford Fiesta werden zum Laubsauger
Einen klassischen Fehlstart erlebte das M-Sport-Team. Vor den Kühleinlässen der Ford Fiesta WRC sammelte sich bei der ersten SP eine Menge Laub, sodass bei allen drei Autos die Wassertemperatur auf über 120 Grad Celsius anstieg und die Motorleistung abfiel.Dadurch handelten sich Teemu Suninen, Esapekka Lappi und Gus Greensmith gleich zu Beginn deutliche Zeitrückstände ein. Für Suninen kam es bei der zweiten SP noch schlimmer. Mit einem Problem am Antriebsstrang musste der Finne sein Fiesta WRC abstellen. Auch Greensmith klagte über massiven Leistungsverlust auf SP2, Lappi liegt bereits 1:07,8 Minuten hinter Neuville zurück.
Weiter geht es bei der Rallye Monte Carlo am Freitag mit sechs Sonderprüfungen über insgesamt 122,58 Kilometer.
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