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ARC: Kärnten-Rallye

„Mr. Lik“ führt gern Tabellen an

Unter der prallen Kärntner Sonne konnte Subaru-Pilot Christian Schuberth-Mrlik nicht nur einen tollen zweiten Gesamtrang einfahren, sondern auch seinen Vorsprung in der Austrian Rallye Trophy ausbauen. Dabei waren die Grundvoraussetzungen eigentlich wenig vorteilhaft…

Foto: Daniel Fessl

„Schon bei der Besichtigung bin ich draufgekommen, dass diese Rallye mit ihren wunderschönen Sonderprüfungen meinem Gruppe N-Auto nicht entgegenkommt – es geht steil bergauf und dann gleich wieder bergab, zudem habe ich wegen dem schwereren Auto auch ein Leistungsdefizit hinnehmen müssen“, erklärt Christian Schuberth-Mrlik, warum das Kärntner Abenteuer von Beginn an etwas „schaumgebremst“ war – denn der Subaru Impreza WRX STI ist weder R4-verbessert, noch fährt er mit Rennsprit.

Erstmals seit der ARBÖ-Rallye 2012 saß bei Christian Schuberth-Mrlik wieder Tobias Unterweger auf dem „heißen Sitz“ des gelb-weiß-schwarzen Boliden – „Mr. Lik“ wiederum fuhr zum ersten Mal unter seinem neuen Familien-Doppelnamen, nachdem er im Winter auf einer romantisch kleinen Insel seine Lebensgefährtin Heidi geheiratet hat.

Reifen-Fehlgriff

Wenngleich Christian also in Bezug auf den „Hafen der Ehe“ die goldrichtige Wahl getroffen hat, passierte ihm für die ersten beiden Sonderprüfungen der Kärnten-Rallye ein Fehlgriff: „Ich habe die weicheren Reifen genommen, doch das war die falsche Wahl. Die Reifen haben überhitzt, damit gab es weniger Grip und das Auto verhielt sich zudem nicht mehr spurgetreu.“

So hatte das Duo Schuberth-Mrlik/Unterweger nach SP 2 bereits einen Rückstand von 42,6 Sekunden auf S2000-Pilot Hermann Neubauer – auf den direkten Konkurrenten in der Klasse, den späteren Sieger Günther Knobloch im etwas stärkeren Mitsubishi Lancer Evo 9 fehlten exakt acht Sekunden. Im ersten Service wurde die Reifenwahl korrigiert, doch Christian Schuberth-Mrlik räumt ein: „Es war danach sehr schwer, diesen Rückstand wieder gutzumachen.“

Gluthitze

Unterdessen sorgte die pralle Kärntner Sonne für erschwerte Arbeitsbedingungen im Rallye-Cockpit: „Im Auto hatte es gefühlte 70 Grad – bei diesen Bedingungen ist nicht nur das Material, sondern auch der Körper schwer gefordert. Die Trinkmenge lag bei acht Litern – bei jeder Gelegenheit habe ich mich des Rennoveralls entledigt.“

So auch beim Mittagsservice nach den ersten vier Sonderprüfungen. Am Nachmittag standen vier weitere Prüfungen auf dem Programm – Christian erzählt: „Die letzten beiden Prüfungen verliefen sehr turbulent. Auf SP 7 kam der Wagen von Hermann Neubauer mit technischen Problemen zum Erliegen. Auf SP 8 hatten wir einen chaotischen Start. Das Vorausauto hatte Probleme und musste die Strecke verlassen – der Starter gab uns die Zeitkarte und gleich darauf wurde auf Grün geschaltet, obwohl mein Copilot noch nicht startbereit war.“

Start-Chaos

„Ich bin dann auch losgefahren – aber aus dem chaotischen Start resultierte eine kurze Unkonzentriertheit, bei der wir in einer Rechtskurve im fünften Gang einen Dreher provozierten, der mir zum Glück nur die Stoßstange beschädigte. Aber ich lerne aus solchen Situationen und ich werde in Zukunft in solchen Situationen den Start verweigern.“

Auf der achten und letzten Sonderprüfung fiel dann auch der nach dem Neubauer-Ausfall führende S2000 von Gerald Rigler aus, sodass Christian Schuberth-Mrlik die Rallye auf dem tollen zweiten Platz beenden konnte. In der Austrian Rallye Trophy (ART), in der Christian die Tabelle anführt, konnte er dank des Ausfalls von Rigler seinen Punktevorsprung klar vergrößern.

Führung in Austrian Rallye Trophy & NÖ Rallye Trophy

Am Ende zieht Christian Schuberth-Mrlik eine positive Schlussbilanz: „Wir sind sehr glücklich über den zweiten Platz und wir möchten auch dem Veranstalter zu dieser tollen Rallye gratulieren. Ich hoffe, dass es in Kärnten auch im nächsten Jahr weitergeht. Den Veranstaltern geht es ähnlich wie uns Piloten, wir alle haben Budgetprobleme…“

Doch keine Angst! Christian Schuberth-Mrlik wird schon bald wieder auf den Rallyepisten zu sehen sein. Und zwar auf den anspruchsvollen, einzigartigen Schotterpisten der Schneebergland-Rallye am 26. und 27. Juni, die nicht nur zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM), sondern auch zur Niederösterreich Rallye Trophy zählt, welche Schuberth-Mrlik vor dem Vorjahres-Champion Roman Mühlberger anführt.

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