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Prominentes Starterfeld beim Comeback in Althofen

Bei der Kärnten-Rallye treten Vorjahressieger Knobloch, Stammsieger Kramer und Ex-Weltmeister Aigner aufeinander, dazu 17 Lokalmatadore und viele mehr...

Fotos: Unior Racing Team Austria, Harald Illmer, noir

Der Sport & Eventverein St. Veit kehrt mit der Kärnten-Rallye genau dorthin zurück, wo diese unglaubliche PS-Story vor 20 Jahren begonnen hat. Am 4. Juni werden die Rallyeboliden wieder am Althofner Hauptplatz von der Plankenauer-Startrampe rollen.

Der Rallyesport im Bezirk St. Veit feiert heuer sein 20-jähriges Bestandsjubiläum. Organisationschef Wolfi Troicher, 1994 auf einem Astra Challenge-Meister, erinnert sich noch gut an die ersten „Gehversuche“ bei der „Krappfeld Rallye“ rund um Althofen, damals noch selbst als Pilot und gemeinsam mit dem MSC Wolfsberg als Veranstalter! Man schrieb das Jahr 1997. Troichers Organisationstalent wurde schnell über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Eine Erfolgsgeschichte, die ab 2007 mit der Kärnten-Rallye ihre Fortsetzung fand, ab 2011 sogar mit Start und Ziel in der Herzogstadt St. Veit an der Glan.

Der Ruf nach Veränderung und Verbesserung wurde immer lauter. Mit der Rückkehr der Rallye nach Althofen und einer Privatbrauerei als neuen Namengeber dieses PS-Events, hat sich Wolfgang Troicher selbst einen großen Wunsch erfüllt, ist er doch in Althofen aufgewachsen. So hat sich der Kreis geschlossen. Ein längst „verloren geglaubter Sohn“ ist damit heimgekehrt, hat Althofen als Start und Zielort der Kärnten-Rallye neu entdeckt.

Die Unterstützung der Gemeinde, mit Bürgermeister Alexander Benedikt an der Spitze und jene der Privatbrauerei waren für Troichers Rückkehr ausschlaggebend. „Ohne wäre es wohl nicht gegangen, die Brauerei hat die Rallye gerettet“, ist sich Troicher sicher.

Althofen, am 26. Juni 1993 zur Stadt erhoben, steht hinter dem Projekt. Auch der einstimmig gefasste Gemeinderatsbeschluss, die Rallye im Rahmen der Möglichkeiten zu unterstützen, haben Troicher in seinem Entschluss, heimzukehren, bestärkt.

Der gesamte Rallyetross ist auch für die lokale Wirtschaft von großer Bedeutung. Alle Rallye-Teams sorgen für rund 1500 zusätzliche Nächtigungen. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass die Rallye rund um Althofen auch bei den Zuschauern für nachhaltige Eindrücke sorgen wird.

Fahrerlager und Servicezone sind am Parkplatz der Firma Flex eingerichtet. Im Fahrerlager haben alle Rallyefans freien Zutritt. Dies ist auch der beste Ort um die Rallyeteams und deren Mechaniker hautnah an der Arbeit zu sehen.

Vier verschiedene SP`s, jede wird zweimal befahren, ergibt acht Sonderprüfungen. Jede hat ihren eigenen Charakter. Auf den Nenner gebracht, keine ist leicht! Als extrem selektive SP, nicht nur, weil heuer wieder „neu“ dabei, gilt die Verbindung vom Metnitztal nach Straßburg ins Gurktal über die Prekova. Standard, aber nicht minder schwierig, ist auch die Sekundenjagd durch den Bergwerksgraben. Aber auch die zuschauerfreundliche SP über den Gunzenberg und die SP in Glantschach haben es in sich.

Alpe Adria Rallye Cup: 23 Teams aus Italien

Der Italiener Piero Antonio Leone will sein Können mit seinem Fiat Punto Abarth S 2000 unter Beweis stellen. Sein Sohn Emanuele Leone setzt auf einen Mitsubishi Lancer Evo IX. Beide starten in der AART (Alpe Adria Rallye Trophy).

Nicht zu unterschätzen ist auch der Sizilianer Alfonso di Benedetto im Peugeot 207 S2000, obwohl er bei einem Ausritt in der Rally Opatija einmal sogar das Hinterrad am Peugeot verlor.

Mit einer besonderen Rarität im Rallyesport will Ravaglioli Ruggero die Zuschauer begeistern. Der Italiener wird einen Ford Mustang GT pilotieren. Sein Navigator ist Fabio Villa, immerhin Chefreporter eines bekannten Rallye Magazins. Simone Boscariol ist mit seinem Citroen DS 3 R3T auf einen Spitzenplatz in der Klasse 3 aus. 23 Italienische Teams kommen, so viele wie noch nie!

Nennrekord

Etliche S2000 Rallye- Piloten werden für spannende Duelle sorgen. Teams aus sechs Nationen haben für die Kärnten-Rallye genannt: Deutschland 3, Italien 25, Ungarn 3, Schweden 1 und Österreich 70, ergibt 102 Nennungen, das ist Rekord! 17 Teams kommen aus Kärnten.

Bei der Kärnten-Rallye geht es auch um heiße Punkte für den Alpe Adria Rally Club, bei dem auch der AARC und die AART als Klubmeisterschaft ausgetragen wird.

Heiß deshalb, weil wie erwähnt auch 23 italienische Rallyeteams aus „Bella Italia“ am Start sein werden. Ein ausgeklügeltes Punktesystem gibt in dieser Club-Wertung auch PS-schwächeren Autos die Chance im Spitzenfeld zu landen. Selbst ein Gesamtsieg ist nicht unmöglich.

Die wichtigsten Teams

Günther KNOBLOCH / Jürgen RAUSCH / Mitsubishi Lancer Evo IX M1)
Der Grazer Günther Knobloch, der Vorjahressieger, ist nicht zu unterschätzen. Nicht nur wegen seiner 15-jährigen Erfahrung im Motorrad-Rundstreckensport. Auf das Duell „Knobi“ gegen „Highlander“ Alfred Kramer darf man schon gespannt sein.

Knobloch gilt im Verband mit Reini Sampl auch als „Erfinder“ und Protagonist der nach dem aktuellen OSK-Reglement für Serienfahrzeuge ins Leben gerufenen neuen M1-Klasse. Für beide ist die Kärnten-Rallye nach der Lavanttal bereits der zweite offizielle Testlauf. „Wir wollen mit der neuen Klasse M1 den finanzschwächeren Rallyepiloten, vor allem auch Neueinsteigern, eine geeignete Plattform bieten, Rallyesport leistbar zu betreiben“, lautet ihr klares Kredo.

Michael KOGLER / Tina ANNEMÜLLER / Citroen DS3 R3T
War es im Vorjahr der Lavanttaler Co-Pilot Gerald „Gerry“ Winter, so hört der Melker Rallyepilot heuer auf die Ansagen von Tina Annemüller. Als schnellster 2-Literpilot hat Kogler bei der Schneerosen-Rallye perfekt angeschrieben. Ohne Allrad schnell zu sein hat Kogler, zuletzt gesamt 12. bei der Rally Opatija, schon mehrfach bewiesen. Das ist bei der Kärnten-Rallye sein Ziel.

Gerald RIGLER / Martin ROSSGATTERER / Peugeot 207 S2000
Der Oberösterreicher Gerald Rigler wird wieder mit seinem gelb/roten Peugeot S 2000 an den Start gehen. In der ARC zählt er sowieso zu den Favoriten. Dass er bei der „Zwettl-Rallye“, den möglichen Sieg vor Augen, im Duell mit ARC-Leader Martin Fischerlehner einen Baumstumpf getroffen hat, macht ihn “ nur noch heißer.

Andreas AIGNER / NN / BMW 650i M1
In letzter Minute hat sich der P-WRC Weltmeister von 2008 für einen Start in Kärnten entschieden. Aigner wird bei der Kärnten-Rallye mit einem auf M1-Niveau abgestimmten BMW für zusätzliche Spannung sorgen.

Franz SCHULZ / Dominic THENNER / Peugeot 207 RC R3T
Vom Gesamt-Dritten der AARC-Wertung aus dem Vorjahr ist mit seinem in schwarzer Farbe bestens bekannten Peugeot natürlich wieder ein Spitzenplatz zu erwarten.

Walter MAYER / Bernhard ETTEL / Peugeot 208 T16
Der Niederösterreicher ist trotz seiner 68 Lenze nicht zu unterschätzen. Normal Stammgast bei der „Arctic“ in Finnland, heuer als 33. auch erstmals bei der Schweden Rallye dabei, bringt er seinen heißen Peugeot 208 R5 jetzt bei der Kärnten-Rallye an den Start. Mayer hat früher in der Rallyecross EM heiße Duelle geliefert, darunter auch mit dem sechsfachen norwegischen RC-Europameister Martin Schanche im Ford Escort.

Eines haben alle gemeinsam. Sie wollen den Kärntner Piloten das Rallyeleben bei ihrem Heimrennen möglichst schwermachen.

Kärntner Rallyeteams sind gerüstet

Alfred KRAMER / Jürgen BLASSNEGGER / Mitsubishi Evo IX
Allen voran der St. Veiter Lokalmatador Alfred „Highlander“ Kramer, der seinen mit Bio-Ethanol angetriebenen Mitsubishi Evo 6.5 nach den Problemen bei der Lavanttal-Rallye diesmal in der Garage lässt. Kramer bleibt der Marke treu, wechselt aber in die M1-Klasse, wird mit einem nach diesem Reglement aufgebauten Mitsubishi Evo IX Jagd auf seinen vierten Gesamtsieg machen.

„Ich kenne jeden Meter, gehe nach meinem Karibikurlaub in der Dominkanischen Republik frisch gestärkt an den Start. Natürlich weiß ich, dass auch andere Teams, darunter der Vorjahressieger Günther Knobloch, bei dem mein Ex-Co-Pilot, der Lavanttaler Jürgen Rausch am heißen Beifahrersitz Platz nimmt, ähnliche Ambitionen haben. Doch wie heißt es so schön, es kann nur einen geben“, ist der „Highlander“ überzeugt, dass er es sein wird.


Heinz LEITGEB / Jasmin LEITGEB / PEUGEOT 208 R5 T16
Mit Heinz Leitgeb und seiner Jus-Expertin, Tochter Jasmin oder „Mimmi“ am heißen Beifahrersitz hat ein weiteres St. Veiter Rallye-Team große Pläne fürs Heimrennen. Leitgeb ist nicht zu unterschätzen, ist scharf auf den Titel „Bester Kärntner“, hat wieder ein Top Auto angemietet und wirft den hochkarätigen Peugeot 208 R5 in die Rallye-Schlacht. „Ich konzentriere mich voll auf dieses Heimrennen. Läuft alles nach Plan ist ein Stockerlplatz durchaus möglich“, lässt Leitgeb wissen.

Karl-Heinz LEITGEB / Michael USCHAN / Renault Clio R3
Ein interessantes Gespann aus St. Veit bildet Heinz Leitgebs Sohn Karl-Heinz, der im Renault Clio R3 auf die Ansagen des erfahrenen Michi Uschan hören wird und natürlich kräftig Gas geben möchte. Karl-Heinz, unterwegs in Papas früherem Rallyeauto, kann unbelastet fahren, will das Familienduell mit Sicherheit spannend machen.

Andreas SUMANN / Günther BAUMGARTNER / Citroen C2 R2
Andreas Sumann weiß natürlich ganz genau, dass er mit seinem gegenüber der Konkurrenz untermotorisierten Citroen R2 andere Ziele verfolgen muss. „In meiner Klasse vorne mitzumischen ist durchaus drin“, sieht es der Kämpfer realistisch. Von Bremsproblemen und anderen technischen Troubles hofft er natürlich verschont zu bleiben.

Andreas MÖRTL / Arno PUCHLEITNER / Mitsubishi Evo IX
Mit dem Titel „Bester Kärntner “ als 14. der Gesamtwertung bei der Lavanttal-Rallye kommt das Lavanttaler Duo nach Althofen. Mörtl ist in der Rallyebranche kein Unbekannter, hat es auch drauf, ganz vorne zu landen.

Ferdinand MITTERBACHER / Roland GRUBER / Opel Ascona B
Zwei Routiniers aus dem Lavanttal, die nicht zu unterschätzen sind. Obwohl zuletzt bei den „Historischen“ im Rahmen der Lavanttal-Rallye vorzeitig ausgeschieden, ist Ferdinand Mitterbacher mit seinem Opel Ascona für einen der vorderen Plätze immer gut. Auch im Alpe Adria Rally Cup hat Mitterbacher im Vorjahr mit vorderen Plätzen auf sich aufmerksam gemacht. Eine Top Ten Platzierung ist den beiden durchaus zuzutrauen.

Heimo PAPST / Andreas KUESS / Renault Clio RS
Die Begeisterung für den Rallyesport ist bei Heimo Papst aus Meiselding nach wie vor ungetrübt, zählt er doch längst bei allen Kärntner Rallyes, speziell in seinem Bezirk, zu den Stammgästen. Ankommen und ein Stockerlplatz in der Klasse 7.3 ist sein vorrangiges Ziel.

Klaus DEMUTH / Manuel BRANDNER / Renault Clio 2.0 RS
Der St. Veiter Klaus Demuth, dessen Motorsportkarriere 2002 mit Autocross begann, vertraut im Rallyesport seit 2010 seinem Renault Clio. Mit seiner Erfahrung ist ihm in seiner Klasse durchaus wieder ein Stockerlplatz zuzutrauen.

René ZWEIBROT / Dietmar „Didi“ DETICEK / Ford Fiesta R5
René Zweibrot aus Steinfeld ist mit Troichers Ex-Co-Pilot Dieter Deticek unterwegs, hat sich von RB Motorsport einen Ford Fiesta R5, 320 PS, angelacht. Weitere Rallye-Erfahrung sammeln und vielleicht ganz vorne landen ist sein Ziel. Dass er`s drauf hat, hat er 2014 bei der Weiz-Rallye mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX bewiesen. Zweibrot ist damals bis auf Platz 12 vorgeprescht. Da zwei SP`s vor dem Ende im Regen mit den falschen Reifen unterwegs, hat „nur“ Platz 18 herausgeschaut. Beide gelten als furchtlos.

„Didi“ Deticek aus Zlan war ein erfolgreicher Naturbahnrodler und Zweibrot kommt aus dem Alpinen Skirennsport-Lager, war auch Servicemann der Olympiasiegerin Viktoria Regensburg. Die ersten Skitests, u.a. auch auf der Streif, machte er für Olympiasieger Fritz Strobl.

Kurt JABORNIG / Christine SCHEIBER / Peugeot 205
Der unverwüstliche Motorsport-Oldy Kurt Jabornig ist im heimischen Rallyegeschehen schon sehr lange dabei, gibt heuer auch in der Alpe Adria Rally Clubmeisterschaft Vollgas. Kurt tut dies mit seinem, wie auch er selbst, unverwüstlichen Peugeot 205. Für das Heimrennen hat er sich bei der Rally Opatija in Kroatien ohne Co leider nur als Zuschauer „aufgewärmt“.

Günther JOHAM / Patrick HOCHEGGER / BMW 325i
Rallyespaß will Günther Joham mit einem BMW 325i demonstrieren. Der „Just for Fun“ Fahrer ist ein „Quertreiber“ der immer lacht. Auch dann, wenn es einen Ausritt gegeben hat. So auch zuletzt bei der Lavanttal-Rallye am Klippitztörl, wo ihn selbst der Blechschaden nicht aus der Ruhe brachte. „Ist ja nicht so schlimm, alles kann man reparieren“, sein erster Kommentar. Bei Günther Joham ist eben der Spaßfaktor immer an Bord. Selbst sein Crash bei der Rally Opatija konnte ihn und seine Mechaniker nicht aus der Fassung bringen.

Hannes PINK / Udo BUTOLLO / Lancia Delta HF Integrale
Pink, mit seinem Lancia HF immer unterwegs im originalen Martini-Look, schraubte an seinem Gerät bis zur letzten Minute. Sein Lancia ist eine Rarität. Sein vorrangiges Ziel ist somit klar, heißt das Auto heil über alle SP`s zu bringen. Die Zuschauer dürfen sich auf diesen ganz speziellen Leckerbissen freuen.

Robert SURTMANN / Christina TSCHOPP / Mitsubishi Evo VI RS
Bei der Lavanttal heuer wegen technischer Probleme ohne Zielflagge, darf dies bei der Kärnten-Rallye nicht mehr passieren. Beim Heimrennen, quasi vor der Haustüre, soll sich das Blatt wieder zum Guten wenden.

Gerhard JUST / Gerlinde KRENN / Mitsubishi Lancer Evo VI
Für den Ferlacher Rallyepiloten ist eine Zielankunft das oberste Gebot. Er hat seinen Evo nach dem Lavanttal - Rallyeeinsatz rechtzeitig wieder fit bekommen. Eine Heimrallye ist für Just immer etwas ganz Besonderes.

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