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Rallye-DM: Oberland

Auftakt zu Mitropa-Cup und DRM

Die Oberland-Rallye ist der Saisonauftakt für den Mitropa-Cup und die Deutsche Rallye Meisterschaft, mit dabei auch einige Österreicher.

Mit der ADAC-Bayern-Rallye Oberland (10. bis 12. März 2005) startet die DRM in der kommenden Woche in die neue Saison. Rund um Schongau erwartet die besten Rallye-Piloten Deutschlands diesmal ein echtes „Winter-Wonderland“ auf den höchst gelegenen Wertungsprüfungen Deutschlands.

90 Prozent der Strecke sind knapp eine Woche vor dem Start (Freitag, 11. März, 16.00 Uhr in Schongau) mit Schnee bedeckt – und ein Wetterumschwung ist nicht in Sicht. „Auf der Wertungsprüfung Wildsteig liegen rechts und links der Straße bis zu 1,50 Meter Schnee“, grinst Orga-Leiter Ludwig Dietl. „Es sieht aus wie eine riesige Bobbahn“.

Teilweise wurden die Strecken bereits mit Schneefräsen geräumt – der winterlichen Rallye-Gaudi steht nichts im Wege. „Diese Bedingungen erhöhen die Anforderungen und machen außerdem noch riesigen Spaß“, freut sich der amtierende DRM-Champion Mathias Kahle.

Für Skoda-Werkspilot Kahle und seinen Co-Piloten Peter Göbel steht im Oberland die erste Standortbestimmung an. Das Ziel ist klar: Im neuen Fabia WRC wollen die Champions den Titel verteidigen. „Der Meistertitel ist das erklärte Ziel“, so Kahle.

Wobei eine erste Hürde durch den engen Terminplan entsteht. Zeitgleich präsentiert das tschechische Skoda-Werksteam den neuen Fabia WRC beim Weltmeisterschaftslauf in Mexiko. „Auch, wenn es optimal läuft, werde ich den Fabia zum ersten Mal beim Shake-Down am Donnerstag testen“, weiß Kahle.

So darf für Kahles Fabia-Debüt nichts dazwischen kommen – kein Wunder, dass das DRM-Einsatzteam für Notfälle den im vergangenen Jahr genutzen Skoda Octavia WRC bereitgestellt hat.

Die Meisterjäger haben aufgerüstet

Doch nicht nur Kahles Team hat über den Winter fleißig daran gearbeitet, im Oberland ein neues Sportgerät an den Start zu bringen. Der Zwickauer Maik Stölzel, im privat eingesetzten Octavia WRC im vergangenen Jahr DRM-Vierter, hat seinen Renner in den vergangenen Wochen einer Frischzellenkur unterzogen. Nun will er Jagd auf Kahle machen.

Als Neuzugang ist außerdem Kristian Poulsen in der DRM dabei. Der Däne startet nun fest auf einem Toyota Corolla WRC, mit dem er es beim Saisonfinale 2004 als Gaststarter bereits auf einen viel versprechenden zweiten Gesamtrang gebracht hatte.

Lokalmatador Steudten wechselt in Top-Klasse

Zudem hat sich eine ganze Schar von Verfolgern in die DRM eingeschrieben, die nur auf ein Straucheln der WRC-Teams wartet. So etwa Anton Werner, der im Porsche GT3 antritt. Die breit vertretene Mitsubishi-Fraktion wird vom Thüringer Drift-Spezialisten Olaf Dobberkau (Lancer Evo VI) und dem Stuttgarter Sandro Wallenwein (Evo-VII-Lancer) angeführt.

Auf einen höchst interessanten Neuzugang in der stärksten DRM-Division sind im Oberland viele Blicke gerichtet: Maik Steudten (Bernbeuren) gibt bei der ADAC Bayern-Rallye nicht nur sein Debüt im Gruppe-A Mitsubishi Lancer, sondern absolviert auch sein Heimspiel. Der junge Bayer gehörte zweifelsfrei zu den Shooting-Stars der vergangenen Saison und nicht wenige Beobachter sind gespannt, ob er seine Erfolge der Saison 2004 fortsetzen kann.

Dem Sieger im Rallye-Junior-Cup 2003 gelang mit seinem routinierten Co-Piloten Thomas Fuchs im vergangenen Jahr der Sieg in der Privatfahrer-Wertung, zudem war er bester Neueinsteiger der Saison. In der Gesamtwertung belegte er im Gruppe-N-Lancer von Gassner Motorsport den sensationellen fünften Gesamtrang.

Ein weiterer interessanter Starter in der Division A ist Jaako Keskinen, der mit seinem Gruppe-A-Lancer aus Finnland zu den DRM-Läufen anreist. Er ist aus seiner Heimat bestens mit winterlichen Rallye-Bedingungen vertraut und zeigte bereits bei anderen DRM-Läufen, dass er auch bei guter Witterung mit den DRM-Assen mithalten kann. Er hat – ebenso wie sein Sohn Kalle im seriennahen Honda Civic – für die ganze DRM-Saison genannt.

Nachwuchs drängt in die Super-1600-Klasse

Eine hoch interessante Mischung gibt es in der aktuellen Saison in der Super-1600- Fraktion. Für die Gruppe-A-Renner nach dem Reglement der Junior-Rallye-WM ist erneut eine eigene Wertung ausgeschrieben. Zwei der hier fest eingeschriebenen Piloten gehen mit der offiziellen Unterstützung des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) an den Start.

Markus Fahrner pilotiert einen Opel Corsa Super 1600, der von Opel-Spezialist Irmscher in Verbindung mit KW-Gewindefahrwerken eingesetzt wird. Nach den ersten Tests zeigt er sich begeistert: „Das ist eine riesige Chance für mich, es macht gleichzeitig aber auch Mega-Spaß diesen kleinen Kraftprotz zu bewegen.“

Für die Saison 2005 hat sich der amtierende Champion in der Diesel- Divison der DRM mit Michael Wenzel einen Super-1600-erfahrenen Co-Piloten gesichert. Als zweiter DMSB-Youngster tritt Aaron Burkart, der Sieger des ADAC Rallye Junior-Cup 2004, nun in der Super-1600-Meisterschaft an. Mit Co-Pilotin Tanja Geilhausen pilotiert er einen Citroën Saxo.

Beide Piloten werden wegen ihrer besonderen Leistungen aus der vergangenen Saison auch von der ADAC Stiftung Sport unterstützt. Doch die Konkurrenz dürfte hart werden: Der hessische Routinier Horst Rotter bringt seinen Opel Corsa erneut an den Start und wird die Messlatte sehr hoch legen.

Zudem plant auch der amtierende Super-1600-Meister Sven Haaf einige Einsätze in der laufenden Saison.

Gassner in der Gruppe N das Maß aller Dinge

Der Kampf um die Gesamtsiege bei den DRM-Läufen wird im Vergleich der Teams in der verbesserten Gruppe A entschieden. Doch unabhängig von den Punkten für die ersten Zehn der Gesamtwertung werden in der DRM zusätzliche Zähler in den sechs Divisionen vergeben.

Wenn also die anspruchsvolle Technik der Gruppe-A-Boliden einmal versagt oder sich verschiedene Starter in den Spitzenpositionen abwechseln, dann schlägt die Stunde der Dauersieger und Punkte-Hamsterer der anderen Divisionen. Bestes Beispiel: Hermann Gassner / Siggi Schrankl, die 2003 im seriennahen Gruppe-N-Lancer den Meistertitel holten.

Auch 2005 sind sie im Mitsubishi Lancer Evo VII das Maß der Dinge unter den seriennahen Teams. Doch erneut gibt es Konkurrenten, die „Herminator“ Gassner entmachen wollen. Allen voran der Neuwieder Frank Färber, der seinen Mitsubishi Lancer Evo VIII 2005 gemeinsam mit Ehefrau und Co-Pilotin Carmen Freiberger bewegt.

Auch Peter Corazza, der das Fahrverhalten seines Evo-VII-Lancer im Winter optimierte, will attackieren. Unter den insgesamt 15 Teams der „großen“ Gruppe N (Hubraum bis 2,5 Liter), die für die ADAC Bayern-Rallye Oberland genannt haben, ist auch der italienische Mitropa-Cup-Pilot Claudio de Cecco im Subaru Impreza.

In einem weiteren interessanten Junior-Projekt gehen der Passauer Quirin Müller und sein österreichischer Teamkollege Andi Aigner an den Start. Sie sitzen in zwei Mitsubishi Lancer Evo VIII MR, die in den Farben des Red-Bull-Junior-Teams an den Start rollen.

Skoda-WM-Pilot Armin Schwarz und der österreichische Staatsmeister Raimund ‚Mundl’ Baumschlager betreuen das Projekt, bei dem nach dem Oberland- Einsatz auch noch Starts in der Rallye-Weltmeisterschaft auf dem Förderprogramm stehen.

Erneut ist außerdem der Mitropa-Cup ein gerne gesehener Bestandteil des Programms bei der ADAC Bayern-Rallye Oberland. Die bereits im 41. Jahr ausgetragene „Europameisterschaft der Privatiers“ startet beim DRM-Auftakt ebenfalls in die neue Saison.

Aus österreichischer Sicht sind darüber hinaus folgende Starter interessant: Mario Saibel, Toto Wolff, Walter Pfeffer und Rudi Pfeiffer.

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