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ERC: Azoren-Rallye

Danzinger und Neubauer wollen aufs 2WD-„Stockerl“

In der großen Kategorie starten Kaliber wie Kopecky, Kubica oder Breen. In der 2WD greifen Hannes Danzinger und Hermann Neubauer an…

Michael Noir Trawniczek

Mitten im Meer, rund 1.400 Kilometer westlich der portugiesischen Küste liegen neun kleine Inseln, die Azoren. Insgesamt haben sie eine Größe von 2.333 Quadratkilometern, die Azoren-Rallye wird auf der größten Insel, Sao Miguel, abgehalten - sie misst 746 Quadratkilometer, zum Vergleich: Wien hat 415 Quadratkilometer. Der Servicepark befindet sich in der Hafenstadt Ponta Delgada – dort wird am Mittwochabend auch eine Showsonderprüfung abgehalten, die nicht zum Wettbewerb zählt.

Die Sonderprüfungen sind bekannt für atemberaubend schöne Landschaften und schwierige, hügelige, enge und zum Teil tückische Schotterstraßen. Ein wesentlicher Faktor ist das wechselhafte Wetter, Regen sorgt für wahre Schlammbäder, Nebel erschwert die Bedingungen…

Von den bisherigen Siegern der Azoren-Rallye ist nur einer am Start: Bruno Magalhaes konnte die Rallye in den Jahren 2008 und 2010 für sich entscheiden, auch damals fuhr er einen Peugeot 207 S2000.

Das Skoda-Werksteam setzt einen Skoda Fabia S2000 mit Jan Kopecky ein, einen weiteren Fabia setzt das Czech National Team mit Jan Cerny am Steuer ein, dazu kommen weitere Fabia mit Lokalmatador Ricardo Moura, Mark Wallenwein, Janos Puskadi und Antonin Tlustak am Steuer.

Peugeot ist neben Magalhaes noch mit den Franzosen Jean Michel Raoux und Jeremi Ancian sowie mit Craig Breen und Bryan Bouffier vertreten, der Franzose sitzt nach einigen Einsätzen in kleineren Kategorien wieder in einem S2000-Boliden.

Mit Bernardo Sousa im Ford Fiesta Regional Rally Car (RRC) ist ein weiterer Lokalmatador am Start – schließlich fiebert Robert Kubica im Citroen DS3 RRC seinem zweiten Schotter-Einsatz entgegen. Somit sind in der S2000/RRC-Kategorie mindestens fünf Siegkandidaten dabei, an Spannung dürfte es demnach nicht mangeln…

Danzinger & Neubauer im 2WD-Cup

Aus österreichischer Sicht zählt vor allem der 2WD-Cup der ERC: Denn hier sind mit Hannes Danzinger und Hermann Neubauer zwei Piloten am Start, die zuletzt mit ihren Leistungen in der ERC Aufsehen erregen konnten.

Die Österreicher treffen auf wenige, aber zum Teil auch extrem starke Konkurrenten. Dazu gehört Stephane Lefebvre, dessen Peugeot 208 zwar nur zur R2-Kategorie zählt, der jedoch auf die volle Werksunterstützung zählen darf. Dazu kommt ein weiterer Peugeot 208 R2 mit dem Franzosen Jean Mathieu Leandri am Steuer, der von Sainteloc Racing eingesetzt wird.

Ebenfalls stark einzuschätzen ist der 2WD-Tabellenführer Zoltan Bessenyey im Honda Civic Type R R3. Dazu kommen noch die Australierin Molly Taylor und der Italiener Tobia Giuseppe, die jeweils auf einen Citroen DS3 R3 setzen. Neben Taylor ist mit Ekaterina Stratieva noch eine weitere Pilotin dabei – Frauenpower auf der Insel…

Hannes Danzinger wird wieder einen von Schlager Rally Sport eingesetzten Renault Clio R3 pilotieren, an seiner Seite liest erneut Kathi Wüstenhagen aus dem „Gebetsbuch“. Der Niederösterreicher blickt der Rallye unaufgeregt entgegen, wie er im Gespräch mit motorline.cc erklärt: „Ob Schotter, Schnee oder Asphalt – mir taugt ohnehin alles und auf den Azoren ist halt wieder einmal alles neu für mich, so wie es in diesem Jahr oft der Fall ist.“

„Natürlich gibt es bei den Konkurrenten viele Fragezeichen – aber einen 2WD-Stockerlplatz wollen wir schon erringen – wenn dabei auch noch die Tabellenführung in der 2WD herausschauen sollte, wäre das natürlich gut.“

Hermann Neubauer tritt wieder im Zellhofer Suzuki Swift S1600 an – zuletzt konnte er trotz einer Lebensmittelvergiftung auf den Kanaren aufzeigen und Platz drei der 2WD belegen.

Neubauer erklärte einen Tag vor seinem Abflug am Sonntag gegenüber motorline.cc: „Ich bin seit zwei Jahren nicht mehr auf Schotter gefahren, aber wir haben am Montag noch einen Test. Ich möchte konstant die Rallye beginnen – ich schätze, dass Lefebvre das Tempo vorgeben wird.“

Neubauer fügt hinzu: „Während wir auf Gran Canaria eher saubere Schotterprüfungen hatten, kannst du auf den Azoren im Prinzip an jeder Ecke ein Rad verlieren, da gibt es zahlreiche Steine und Felsen neben der Strecke und versteckt im Schotter. Dazu kommt das unberechenbare Wetter, da hast du sehr schnell eine richtige Matschpartie. Unser Ziel ist auf jeden Fall ein Top 5-Platz in der 2WD, noch besser wäre natürlich wieder ein Stockerlplatz. Aber zuerst einmal muss man auf den Azoren ins Ziel kommen, das ist sicher schwer genug.“

Production Cup ohne Aigner

Im Production Cup der ERC steht Andreas Aigner nicht am Start, Aigners nächste programmgemäße ERC-Rallye ist jene in Ypern im Juni. Der PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 belegt in der Tabelle zurzeit Platz zwei hinter Jaroslav Orsak, der jedoch auf den Azoren seinen Mitsubishi Lancer Evo IX R4 zündet.

Als Konkurrenten warten auf den Tschechen der Russe Vitaly Pushkar im Evo X R4 oder auch die Italiener Marco und Simone Tempestini, Vater und Sohn in jeweils einem Subaru Impreza R4. Dazu kommt noch der Russe Artem Nazarov in einem Evo X R4 sowie einige weitere Gruppe N-Piloten.

Am Donnerstagvormittag steigt ein Shakedown sowie ein Qualifying für die FIA- und ERC-Prioritätsfahrer, am Donnerstagnachmittag wird die erste von drei Etappen in Angriff genommen.

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